Anita Heiliger


 

 

"Madonna degli Alberetti", Giovanni Bellini

(Madonna mit dem Bäumchen) um 1487

 

 


 

 

 

Anita Heiliger, Jg. 1942, Diplom-Soziologin; wissenschaftliche Referentin im Deutschen Jugendinstitut München

 

Was Alice Schwarzer in den 70er Jahren gewesen sein mag, setzt nun als Leuchtturm (oder ist das zu phallisch?) der "radikalfeministischen" Bewegung Anita Heiliger fort. Im richtigen Engagement Gewalt gegen Frauen und Kinder die Stimme zu erheben, schießt Frau Heiliger allem Anschein nach darüber hinaus in einen "heiligen Krieg" gegen den Feind - den Mann und im speziellen den Vater.

Erstaunlich, dass Frau Heiliger am Deutschen Jugendinstitut ( www.dji.de ) in München offenbar ein aus Steuergeldern, also auch den Geldern der bösen Männer, finanziertes Gehalt bezieht.

 

 

 

Hier der ultimative Buchtipp in Sachen Anita Heiliger. Was Sie schon immer mal über die Mutter-Kind-Symbiose wissen wollten, aber sich nie zu fragen getrauten

 

"Alleinerziehen als Befreiung. Mutter-Kind-Familien als positive Sozialisationsformen und als gesellschaftliche Chance" 

Anita Heiliger, Pfaffenweiler 1991

 

 

Kommentar Väternotruf:

Zu Risiken und Nebenwirkungen der Lektüre fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

 

 

 


 

 

 

 

Anita Heiliger

Vortrag auf der Tagung der Zentralen Informationsstelle der Autonomen Frauenhäuser: Sicherheit hat Vorrang!“ an der FH Frankfurt am 27.2.2013

 

Sie haben es geschafft! Die Internetseite pappacom ist geschlossen! Die hier seit 16 Jahren erfolgten

Angriffe auf Frauen und alle Instanzen, die sich für Frauen und Kinder einsetzen

Beratung von Trennungsvätern“ zur rechtlichen und praktischen Durchsetzung ihrer Interessen gegen Frauen und Kinder

massive Leugnung von männlicher Gewalt und Umdrehung der Tatsachen als Gewalt von Frauen

Verbreitung falscher Informationen über die Bedeutung von Vätern für Kinder

offene Hetze gegen Frauen und gegen weibliche Emanzipationskonzepte

Leugnung von sexuellem Missbrauch, Unterstützung von Vätern, die trotz einschlägiger Hinweise auf körperliche, sexuelle und psychische Gewalt gegen die Frau Sorge- und Umgangsrecht begehren

Förderung von Psychopathie, Gewaltstrukturen, Frauenfeindlichkeit, Missachtung kindlicher Bedürfnisse usw.

All dies ist zumindest von der hyperaktiven Internetseite pappacom beendet und es ist klar, warum: es braucht dieses extreme Forum nicht mehr: Die Vaterrechtler haben ihre Ziele auf der ganzen Linie erreicht! Es ist ihnen gelungen,

ein allgemeines gesellschaftliches Klima zu schaffen, das Müttern die Glaubwürdigkeit abspricht, wenn sie Gewaltvorwürfe einbringen

dass die physische und psychische Integrität und Gesundheit von Kindern kaum noch eine Rolle in Sorge- und Umgangsrechtsstreitigkeiten spielt

dass es Fachkräfte, welcher Richtung auch immer, kaum noch wagen, gegen solche Väter vorzugehen und Mütter sowie Kinder konsequent zu unterstützen und zu schützen.

 

Die Etappen, in denen die gesellschaftliche Indoktrination durch die Vaterrechtsbewegung Schritt für Schritt umgesetzt wurden:

...

 

 

http://www.muetterlobby.de/home/so-sieht-es-f%C3%BCr-m%C3%BCtter-derzeit-aus/

 

 

 


 

Vater um jeden Preis?

Zur Kritik am Sorge- und Umgangsrecht

erschienen Januar 2008 | 407 Seiten

Frauenoffensive

19.90 € inkl. MwSt.

ISBN 978-3-88104-381-6

 

 

Inhalt

Vorwort 7

Anita Heiliger: Einleitung 9

 

Ideologische Konstruktionen

Anne-Marie Barone: Familienmediation und die "gute Scheidung". Die Ideologie der untrennbaren Familie 18

Elke Ostbomk-Fischer: Das "Kindeswohl" im Diskurs und Konflikt zwischen Wissenschaft und Praxis 24

 

Kritik der Praxis im Sorge- und Umgangsrecht

Sibylla Flügge: Rechtspädagogik als Risiko 37

Zum Beschluss des OLG Frankfurt am Main vom 11.5.2005 Ludwig Salgo Grenzen der Staatsintervention zur Durchsetzung des Umgangsrechts 45

Kerima Kostka: Kinder brauchen beide Eiltern - aber um jeden Preis? 69

Erika Schreiber, Heike Schröder und Susanne Seil: Sind Kinder nach innerfamiliärem noch zu schützen ? 75

 

Kindeswohl, Kindeswille und Kindeswohlgefährdung bei "häuslicher" Gewalt

Jörg Fegert: Fragen des Kindeswohls in Sorge und Umgangsrechtsverfahren 84

Heinz Kindler: Auswirkungen häuslicher Gewalt auf Kinder 110

 Andrea Brebeck: Kindeswohl und Kindeswille. 122

Line Problemskizze über die Tendenzen des Kindschaftsrechts Susanne Heynen: Möglichkeiten und Grenzen der Beratung von Müttern 135

 

 

"Häusliche" Gewalt und ihre Berücksichtigung im Umgangsrecht

Flke Ostbomk-Fischer: Das Kindeswohl im Ernstfall 152

Susanne Heynen: Risiken des Umgangs bei häuslicher Gewalt 169

Ludwig Salgo Häusliche Gewalt und Umgang 174

 

 

Kritik der Theorie und Praxis des sogenannten "elterlichen Entfremdungssyndroms" (PAS)

 

Jörg Fegert: Parental Alienation oder Parental Accusation 19-t Syndrome? Die Frage der Suggestibilität, Beeinflussung und Induktion in Umgangsrechtsverfahren

Camel S. Bruch: Parental Alienation Syndrome und Parental Alienation. Wie man sich in Sorgerechtsfällen auch irren kann. 215

Jörg Fichtner: Elterliche Entfremdung, neue Väterlichkeit und hegemoniale Männlichkeit. Was macht eigentlich das "PAS"? 231

 

Vaterrechtsbewegung und Väterlichkeit

Magnus Klaue: Men's Health. Die Nation wird von Finanzen, Lesben und Rabenmüttern unterwandert. Doch der "Väteraufbruch" leistet Widerstand 250

Magnus Klaue: Papa unser. Die Propagandisten der Väterbewegung geben sich als Verteidiger des Kindeswohls. In Wahrheit betreiben sie die Restitution väterlicher Macht 254

17-12-2009, 23:59

RE: Magnus Klaue über Kristina Köhler

Klaue schiesst seine Polemikblasen leider grundsätzlich ohne Basis ab. Der reisst sich ein paar Schlagworte aus anderen Medien heraus und hämmert sich was draus zusammen. Ich würde dir ansonsten recht geben, aber seine Kritik ist einfach zu willkürlich, um daraus etwas zu schliessen.

Bei dem bin ich mir nicht mal sicher, ob es ihn als Person gibt. Magnus heiss "Der Grosse, gross". Grosse Klaue. Das stinkt doch nach Pseudonym, nach Kunstfigur in der Rolle eines Agent Provokateurs. Klappt ja auch, die Links werden herumgereicht und erhöhen die Zugriffszahlen dieses traurigen Blättchens.

http://www.trennungsfaq.de/forum/showthread.php?tid=69&pid=3432#pid3432

24-12-2009, 09:57

RE: Magnus Klaue über Kristina Köhler

Eben seh ich, dass der auch mit altbekannten Figuren wie Anita Heiliger zusammen publiziert: In "Vater um jeden Preis - Zur Kritik am Sorge- und Umgangsrecht Verlag Frauenoffensive" (München 2008, 407 Seiten) ist ein Beitrag von ihm drin. Darin schreiben Heiliger und Klaue über die angeblich so einflussreiche Väterrechtsbewegung, "Dieser Bewegung und ihren Einflussmöglichkeiten widmen sich Magnus Klaue und Anita Heiliger in mehreren Beiträgen pointiert, analytisch und teilweise ironisch.".

Ich denke, der hat Schiss vor der eigenen Schreibe und sich deshalb ein Pseudonym zugelegt, eine leicht merkbare "Marke". Da kriegt er Aufträge, wenn es irgendeinem Redakteur einfällt, "mal was kritisches über Väter" zu bringen. Da war doch dieser Klaue, der könnte doch mal was schreiben. Müller, rufen sie den mal an.

http://www.trennungsfaq.de/forum/showthread.php?tid=69&pid=3432#pid3432

 

Anita Heiliger: In Nomine Patris. Die Interessen und Praxen der Vaterrechtsbewegung 259

Kritik der geplanten Reform des familiengerichtlichen Verfahrens in Kindschaftssachen/Kritik des "Cochemer Modells"

Sabine Heinke: Umgangsrecht und Partnerschaftsgewalt 271

nicht nur ein mechanisches Problem Konferenz der Frauenhäuser in Rheinland-Pfalz: 277

Stellungnahme zum Cochemer Modell im Hinblick auf Gewalt in engen sozialen Beziehungen Wildwasser: Standpunkt der AG Recht 291

zum Regierungsentwurf zur FGG-Reform Gemeinsame Erklärung zum Regierungsentwurf zur FGG-Reform 291

 Tanja Fauth-Engel: Möglichkeiten und Grenzen interdisziplinärer Kooperation 302

 

Forschungsergebnisse zu Trennung und Scheidung

Monika Schröttle: Probleme im Kontext von Trennung und Scheidung 315

 Kerima Kostka: Elterliche Sorge und Umgang bei Trennung und Scheidung - unter besonderer Berücksichtigung der Perspektive des Kindes 323

 Judith Wallerstein: Langzeitwirkungen der elterlichen Ehescheidung auf Kinder 340

 

ANHANG

 

Urteile zur Einschränkung oder Aussetzung des Umgangsrechts 360

 Autorinnen

 

 

Kommentar Väternotruf:

"Urteile zur Einschränkung oder Aussetzung des Umgangsrechts 360", so das letzte Kapitel in diesem seltsamen Sammelsurium von Aufsätzen, angeführt mit einer Einleitung von Anita Heiliger. Man fühlt sich an die Zeit der christlichen Kreuzzüge erinnert, nur heute ist es nicht das Zeichen des Kreuzes, sondern der Name Heiliger, unter der sich die seltsame Flottille, eine Mischung aus Heiliger, Fichtner, Schröttle, Fegert u.a. vereint. "Urteile zur Einschränkung oder Aussetzung des Umgangsrechts 360", man könnte meinen, der Titel wäre Programm. Die Lektüre des Buches mag man sich ersparen, nutzen Sie besser das schöne Wetter und machen was mit Ihren Kindern.

"Dieses Buch ist Teil des Kongresses "Kinderschutz und Kindeswohl im Sorge- und Umgangsrecht", der in einer Kooperation zwischen der Zentralen Informationsstelle der Autonomen Frauenhäuser ZIF, der Fachhochschule Frankfurt, Fachbereich 4, und dem Münchner Kommunikationszentrum für Frauen zur Arbeits- und Lebenssituation Kofra im Januar 2008 in Frankfurt a. M. stattfand."

Seltsam, dass die aus Steuermitteln finanzierte Fachhochschule Frankfurt am Main, sich an diesem Kongress beteiligt hat. Steuern werden bekanntlich ja auch von Männern bezahlt, die an solcherart Literatur in der Regel kein Interesse haben

Traurig auch, dass sich Jörg Fichtner und Heinz Kindler dazu benutzen ließen, dieses seltsame Buch mit einem Vorwort von Anita Heiliger durch eigene Beiträge aufzuwerten. Bei Herrn Ludwig Salgo verwundert das ja nicht. Eine der wenigen männlichen Ikonen der vulgärfeministischen Bewegung, fehlt nur selten, wenn es gilt gegen böse Väterrechtler zu wettern. Sozusagen ein Karl Eduard von Schnitzler unser Tage aus Frankfurt am Main.

 

 

Geschlechterkampf ist kein Erfolgsmodell, 5. Juni 2008

Von

Franzjörg Krieg (Karlsruhe) - Alle meine Rezensionen ansehen

(REAL NAME)

Rezension bezieht sich auf: Vater um jeden Preis?: Zur Kritik am Sorge- und Umgangsrecht (Broschiert)

Nein, nicht Vater um jeden Preis. Genau so wenig wie Mutter um jeden Preis.

Aber da ist nun der entscheidende Haken in Heiligers Argumentation: Sie geht davon aus, dass Frauen - und besonders, wenn sie Mütter sind - immer Gutmenschen sind. Und die Bösen sind pauschal die Männer. Ein Blick in die Produktpalette von Heiliger im Angebot vom Amazon genügt, um das festzustellen.

Frau Heiliger hat mit dieser Prämisse jahrzehntelang ganz gut und mit politisch staatlicher Protektion und Alimentierung gelebt. Diese Ära geht zuende und sowohl sie als auch viele andere, die von der Frauenförderwelle in lukrative Ämter und Positionen geschwemmt wurden, müssen plötzlich feststellen, dass selbst im eigenen Frauenlager die Skepsis wächst. Deutlich zu spüren war das Anfang des Jahres beim Kongress der Frauenhäuser in Frankfurt.

Männerhass war zu Zeiten von Valerie Solanas noch eine modische Attitüde, die jede Frau ideologisch aufpeppte. Heute rümpfen Frauen, die sich als emanzipiert einordnen, die Nase und sind nicht mehr bereit, Zustimmung zu äußern.

Die Ära, die zuende geht, ist auch die, in der sich akademische Lesbierinnen erkühnt haben, zu behaupten, sie allein könnten formulieren, wie Familien in Deutschland zu funktionieren haben.

Die wissenschaftliche Diskussion ist inzwischen aber einige Schritte weiter. Die öffentliche Akzeptanz für einen solchen Zustand familialer Konzeptgenerierung schwindet.

http://www.amazon.de/Vater-jeden-Preis-Kritik-Umgangsrecht/dp/3881043810/ref=sr_1_5?ie=UTF8&s=books&qid=1265069260&sr=8-5

 

 

 


 

 

 

 

"Der Mythos von den neuen Vätern. Zur geplanten Ausweitung des Umgangsrechts für Väter nichtehelicher Kinder."

Anita Heiliger

in: "Sozialmagazin", 1989, Heft 1

 

Erstaunlich wozu manche, sich als Fachzeitschriften präsentierende Blätter wie das "Sozialmagazin" hergegeben haben. 

 

 

 

 


 

 

 

 

"Verrat am Kindeswohl durch väterliches Umgangsrecht in hochstreitigen Fällen und Infotainment der Vaterrechtsbewegung im Internet um eine Veröffentlichung zur Thematik.

Über: 

Anita Heiliger; Traudl Wischnewski (Hrsg), 2003: Verrat am Kindeswohl. Erfahrungen von Müttern mit dem Sorge- und Umgangsrecht in hochstreitigen Fällen. München: Verlag Frauenoffensive, 260, Euro 19,90"

 

Ein Beitrag von Dr. Elke Schön in: "Zeitschrift für Frauenforschung & Geschlechterstudien", 2005, Heft 3, S. 188-189

 

 

Kommentar Väternotruf:

Elke Schön, wirft Väter- und Männerinitiativen Polemik und Kritik gegen die Münchener Frauenikone Anita Heiliger vor. So weit so gut, doch lässt Frau Schön es leider bei dieser trivialen und nicht sonderlich kreativen Feststellung. Schon gar nicht kommt sie auf den Gedanken, danach zu fragen, welchen Anteil Frau Heiliger an solchem schlechten Ruf in der Männerwelt hat. Da Frau Heiliger quasi heilig ist, wie schon ihr Name sagt, ist sie gewissermaßen die Unschuld vom Lande, rein und von männlichen Übelkeiten - Göttin sei es gedankt, unbefleckt. Wer Wissenschaftlichkeit für sich in Anspruch nimmt, so wie es der Doktortitel von Frau Schön, es vermuten lassen kann, wer nicht bei dieser einfachen Hausfrauenlogik gute Frau Heiliger - böse Männer stehen geblieben.    

Es kann gut sein, dass die 72 von Frau Heiliger und Frau Wischnewski befragten Mütter schlechte Erfahrungen mit Vätern, Familiengerichten und Jugendämtern gesammelt haben, doch leider ist es so, dass in Deutschland auf eine Mutter der solches geschieht, 10 Väter kommen, denen ähnliches passiert und noch nie hat man gehört, dass sich Frau Heiliger und Co. für diese Väter engagiert hätten. In Deutschland sind allein ca. 500.000 Väter per Gesetz (1626a BGB) aus der elterlichen Verantwortung ausgegrenzt. Wahrscheinlich findet das sogar Zustimmung bei Frau Heiliger. Da kann man wirklich nur staunen, dass Frau Heiliger am Deutschen Jugendinstitut in München tätig sein darf und man fragt sich schließlich, was das für eine steuerfinanziertes Jugendinstitut ist und warum Väter nicht ihre Steuern besser anlegen als in der Subventionierung solcher Einrichtungen.

Anton, 10.06.2006.  

 

 

 

 


 

 

 

Die heilige Anita von der Samenbank

 

Wenn Frauen über sich selbst bestimmen würden, würden sie auch ohne Einmischung der Väter über die Kinder bestimmen. Und wenn sich die Väter weiter so verhalten würden, wie sie sich verhalten, dann würden die Frauen sich eben die Samen von der Samenbank abholen. Es sei auch nicht einzusehen, dass die Frauen durch gesellschaftlichen Druck gezwungen werden, ihren Kindern einen Vater bieten zu müssen, obwohl dieses Defizit objektiv gar nicht vorhanden wäre.

Sinngemäß so, outete sich zum wiederholten Male, die Chefideologin der bundesdeutschen Mutterkultbewegung, Frau Anita Heiliger, ihres Zeichen steuergeldfinanzierte Mitarbeiterin am Deutschen Jugendinstitut in München auf einer Veranstaltung "Alleinige elterliche Sorge - ein Auslaufmodell?" des ostdeutschen "Alleinerziehendenverbandes" SHIA am 30.10.2002 in Berlin.  Das Fazit ihrer Auslassungen gipfelte in der Feststellung ´wie sollen sich Frauen in dieser Situation für Kinder entscheiden? Ich warte auf den Gebärstreik.

Ob Frau Heiliger schon mal selber mit dem Gebärstreik angefangen hat oder sie sich Samen von der Samenbank besorgt hat, dass weiß vielleicht Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Kinder- und Jugendpsychiater und - psychotherapeut, von der Universität Ulm, der sich nicht scheute an einer Veranstaltung teilzunehmen, auf der solch hanebüchene Unsinn unwidersprochen verkündet wurde. Ob das unbedingt für seine fachliche Kompetenz spricht, darf hier bezweifelt werden.

Von dieser Stelle aus möchten wir aber auch einmal etwas für Frau Heiliger und ihre gebärstreikenden Genossinnen tun und männliche Politiker wie Gerhard Schröder, Otto Schily, Jürgen Trittin und Joschka Fischer auffordern, mit guten Beispiel voranzugehen und ihren Samen für Anita Heiliger und andere besamungswillige Frauen zu spenden. Dann bräuchten wir auch keine Inder mehr und alles wäre wieder gut in Deutschland.

 

 


 

 

Anita, mir grauts vor Dir (nach Goethe - "Faust")

 

möchte man rufen, wenn man in die aktuelle Ausgabe des Sozialmagazins 6/2001 schaut. Da wird alles aufgeboten, um aus konservativ-feministischer Muttersicht gegen das neue Kindschaftsrecht zu schiessen. Backlash-Pur!

 

 

"`PAS` - Das Parental Alienation Syndrome

Eine Fiktion mit schwerwiegenden familienrechtlichen Folgen"

Anita Heiliger in "Sozialmagazin", 6/2001, S. 24-29

 

 

Der Aufsatz ist illustriert mit zwei Fotos

Foto 1: Ein Mann sitzt auf einem leeren Platz auf einem Stuhl. Vor ihm kniet ein etwas vierjähriger Junge mit einem Fotoapparat mit riesigem Objektiv (Penissymbol?)

 

Foto 2: Wir sehen das Gesicht des Mannes - und, so eine mögliche Assoziation - das ist er, der Täter!

 

Frau Heiliger, die sich immer wieder vehement dagegen ausspricht, dass ein Kind auch suggestiv beeinflusst sein könnte, benutzt selber Fotos in sugestiver Weise.

 

 

Zitat 1: "Quer zur gesellschaftlichen Entwicklung formiert sich eine neue Väterrechtsbewegung, die in wachsenden Maße und mit rasch zunehmender Militanz ... mehr Rechte am Kind ... fordert ..."

Zitat 2: ""Das sogenannte <PAS-Parental-Alienation-Syndrome" ist ein Instrument, mit dem diese Praxis der Umgangs- oder Sorgerechte in zunehmenden Maße begründet werden. Es handelt sich hierbei um eine nach Deutschland importierte Erfindung des US-amerkanischen Kinderpsychiaters Gardner ..."

 

Ansonsten geht der Aufsatz mitten im Text vom Thema PAS plötzlich ab und geht zu einer Fallschilderung eines Missbrauchsvorwurfs der Mutter eines vierjährigen Mädchens gegen den Vater über. Was der geschilderte Fall mit dem Thema PAS zu tun haben soll, wird von Frau Heiliger nicht erläutert. Es scheint so, dass Frau Heiliger gar nicht am Thema PAS interessiert ist, sondern am Thema "Sexueller Missbrauch". Das ist auch legitim sich, aber dann sollte sie die wissenschaftliche Korrektheit haben, nicht alles miteinander zu vermengen. 

 

"Sozialmagazin", Redaktion: Ria Puhl, Gaußstraße 18, 60316 Frankfurt/Main, Tel 069-438999

e-mail: ria.puhl@t-online.de

ISSN 0340-8469

 

 

 


 

 

 

 

Anita Heiliger

VATERRECHT UM JEDEN PREIS -

Aktuelle Entwicklungen in Sorge und Umgangsrecht(1)

Immer mehr Gerichte neigen dazu, die Mutter mir der Drohung unter Druck zu setzen, ihr könne das Sorgerecht entzogen und die Übersiedlung des Kindes zum Vater angeordnet werden, wenn sie dem Vater den Umgang mit dem Kind verweigert oder erschwert, "auch, wenn kaum eines der klassischen Sorgerechtskriterien in der Person des Vaters erfüllt ist«(2).

Das Recht auf Umgang des Vaters mir dem Kind scheint häufig als grundsätzliche Linie ohne Rücksicht auf bestehende Konflikte und auch ohne Rücksicht auf den Willen und den Schutz des Kindes, durchaus auch mit einer Umgangspflegschaft oder der letzten Konsequenz des Sorgerechtsentzugs für die Mutter, durchgesetzt zu werden.(3) "So werden die Umgangsrechte von Vätern selbst dann betont, wenn Anlaß zur Besorgnis besteht"(4).

Besonders problematisch stellt sich die Situation dar, sobald von der Mutter der Verdacht des sexuellen Mißbrauchs gegen den Kindsvater erhoben wird und sie den Umgang verweigert, um das Kind vor weiteren Schädigungen zu schützen. In solchen Fällen ist Müttern bereits das Sorgerecht entzogen und auf den Vater übertragen worden, wenn der Verdacht nicht eindeutig erhärtet werden konnte, die Mütter jedoch aufgrund von Äußerungen und Symptomen der Kinder von der Tatsache des Mißbrauchs ausgingen und an der Verweigerung des Umgangs festhielten (s.u.). Die Verweigerung wird hier als "Zeichen einer Erziehungsungeeignetheit"(5) der Mutter bewertet und eine berechtigte Sorge zum Schutz des Kindes ignoriert bzw. geleugnet. Dabei dürfte allgemein als bekannt vorausgesetzt werden können, daß es besonders schwer ist, innerfamilialen Mißbrauch nachzuweisen.

Die Beweisnot, die als immanenter Bestandteil und Ergebnis der Täterstrategien angesehen werden kann, führte zur Behauptung des "Mißbrauchs mit dem Mißbrauch" und angeblicher Häufung von "Falschbeschuldigungen", wofür es keine empirische Basis gibt: "Immer wieder aufgestellte Behauptungen, im Zusammenhang mit familienrechtlichen Auseinandersetzungen erhobene Mißbrauchsvorwürfe seien in der überwiegenden Zahl der Fälle falsch, haben keine gesicherte Grundlage. Für die Bundesrepublik Deutschland gibt es bisher kein zuverlässiges Datenmaterial."(6) So ist diese Behauptung in ihrer Pauschalität ebenso falsch wie leicht aufzustellen und kann im Endeffekt zum Schutz des Täters und der Fortsetzung seiner Mißbrauchsstrategien, zur Schutzlosigkeit des real betroffenen Kindes und sogar zur Auslieferung des Kindes an den unter Verdacht stehenden Vater führen, der seine "Rechte am Kind" gegen den Kindeswillen durchsetzt, wie bereits geschehen (s.u.).

Die Durchsetzung des Umgangs oder auch der Wechsel im Sorgerecht, z.B. im Kontext eines Verdachts auf sexuellen Mißbrauch, wird in aller Regel vorbereitet und vorgeschlagen von Sachverständigen in familienrechtlichen Gutachten. Hier wird häufig dem Kind kein Glauben geschenkt und die Mutter beschuldigt, dem Kind sexuellen Mißbrauch eingeredet zu haben. Stimmt sie weiterhin dem Umgang des Kindes mit dem Vater nicht zu, weil sie das Kind schützen will, wird sie als ungeeignet angesehen. die Interessen des Kindes (nach Umgang mit dem Vater) zu vertreten, und wird ihr Sorgerecht in Frage gestellt. In einem Gutachten liest sich das folgendermaßen:

"Die Entstehung der Aussage des (4jährigen) Kind ist durch erhebliche suggestive Einflüsse überformt, nachdem bereits die von der Mutter geäußerten Anfangverdachtsmomente auf eine einseitig-verzerrte Wahrnehmung der kindlichen Auffälligkeiten hinweisen. Festzuhalten ist, daß (...) keine forensisch verwertbare Aussage über eine mögliche sexuelle Handlung des Vaters hervorbrachte. Ihre Angaben sind aus aussagepsychologischer Sicht wertlos, da sie weder detailliert noch inhaltlich eindeutig sind. Ein Verdacht des sexuellen Mißbrauchs des Kindes durch den Vater kann somit fachlich nicht erhärtet werden. Die Kindesmutter ist derzeit nicht genügend in der Lage, in der Umgangsfrage die Interessen ihres Kindes bezüglich seines Vaters zu berücksichtigen, da sie die Vater-Kind-Beziehung vorwiegend unter dem Gesichtspunkt des sexuellen Mißbrauchs, von dem sie weiterhin überzeugt ist, wahrnimmt und bewertet. (Sie) ist nicht in der Lage, von ihrem Verdacht Abstand zu nehmen und umzudenken, etwa auf alternative Erklärungsmöglichkeiten für das kindliche Verhalten hin. Vielmehr werden von ihr weiterhin Äußerungen und Auffälligkeiten des Kindes so gedeutet, daß sie den Verdacht scheinbar bestätigen. Die Haltung der Kindesmutter in der Umgangsfrage erscheint auf Dauer problematisch für die Entwicklung des Kindes. Eine gelebte Beziehung zu ihrem Vater und die Möglichkeit realer Erfahrungen mir ihm ist aus psychologischer Sicht für (...) äußerst wichtig, sowohl in Hinblick auf ihre Identitätsentwicklung als auch ihre spätere Beziehungsfähigkeit in einer Partnerschaft. (...) Sollte (die Kindesmutter zur Bejahung des Umgangs) nicht in der Lage sein, so ist auch in Hinblick auf die Frage der Regelung der elterlichen Sorge abzuwägen, wodurch dem Kind längerfristig größerer Schaden zugefügt wird."

Zunächst wird hier alleinige elterliche Sorge der Mutter vorgeschlagen, wegen der engen emotionalen Beziehung des Kindes zur Mutter, aber unter der Bedingung, daß die Mutter den Umgang des Kindes mit dem Vater fördere. Andernfalls schlägt das Gutachten die Erwägung einer Sorgerechtsänderung vor in der Annahme, sonst würden dem Kind schwerwiegende negative Folgen erwachsen: "Sollte jedoch ein Aufwachsen des Kindes bei der Mutter den Verlust der Beziehung zum Vater zur Folge haben, falls die Mutter zu einer Änderung ihrer Haltung nicht bereit ist, so sind die daraus erwachsenden negativen Folgen für die kindliche Entwicklung als schwerwiegend zu erachten. In diesem Falle sollte eine Übertragung der elterlichen Sorge auf den Vater ernstlich erwogen werden, da bei ihm die Möglichkeit besteht, die Beziehung zu beiden Eltern aufrechtzuerhalten."(7)

Das gesamte Gutachten in diesem Beispiel vermittelt den Eindruck, daß in den Gesprächen mit Kind und Eltern in hohem Maße mit Suggestionen, Unterstellungen und Behauptungen von seiten der Gutachterin gearbeitet wurde, was sie ihrerseits anderen Personen vorwirft. Sämtliche Fachkräfte, die einen sexuellen Mißbrauch des Kindes aufgrund der attestierten Befunde für möglich halten, werden hier als fragwürdig, unglaubwürdig und suggestiv bezeichnet, somit abgewertet und diskriminiert. Angst des Kindes vor dem Vater wird ignoriert und mit offensichtlichen Tricks versucht, das Kind zu positiven Aussagen über den Vater zu bringen. Alle Aussagen des Vaters werden positiv interpretiert, als wahrheitsgemäß bewertet und nicht überprüft. Selbst Salzgeber/Stadler von der Gesellschaft für wissenschaftliche Gerichts- und Rechtspsychologie in München (GWG) kritisieren überraschenderweise in ähnlichen Fällen im Gegensatz zu vielen Gutachten der GWG die "sehr große Toleranz gegenüber unangemessenem Verhalten des Elternteils, bei dem das Kind nicht lebt, mit gleichzeitiger Forderung nach Umgang auf jeden Fall, da die Beziehung zu diesem, in Form von gerichtlich angeordnetem Umgang, das wichtigste für das Kindeswohl sei"(8), Eine Kenntnis von Täterstrategien läßt dieses Gutachten gänzlich vermissen. Eine ideologisch geprägte Einstellung über die Wichtigkeit, ja Vorrangigkeit der Kind-Vater-Beziehung ist ablesbar. Die Aussagen des Kindes und sein geäußerter Wille werden als unglaubwürdig und übergehbar beurteilt, Die Verhinderung des Kontakts zum Vater wird als Schädigung des Kindes, aber der vollständige Entzug der Mutter, zu der eine enge positive Beziehung besteht und auch von der Gutachterin registriert wird, als vereinbar mit dem Kindeswohl dargestellt. Das Kind wurde in diesem Fall einige Zeit später tatsächlich dem Vater übergeben.

In zwei anderen Fällen werden in den Gutachten die Aussagen des Kindes ebenfalls als nicht glaubwürdig bewertet. In einem von beiden empfiehlt der Gutachter von sich aus bereits den Vater, der sich hervorragend darzustellen weiß, als Sorgeberechtigten (das Gericht folgt dem Vorschlag) und ist offen feindselig der Mutter gegenüber eingestellt. Im Zweiten wird zunächst eine Umgangspflegschaft und bei Anhalten der Weigerung der Mutter die Übertragung des Sorgerechts auf den Vater in Erwägung gestellt. In einem dritten Fall wird zwar der sexuelle Mißbrauch durch den Vater als glaubwürdig beurteilt, jedoch Umgang dennoch empfohlen entlang der aus der Kenntnis der Täterstrategien heraus problematischen Auffassung von Fthenakis: "Die Bedeutung des Kontaktes mit diesem getrennt lebenden Elternteil wird auch dann betont, wenn ein sexueller Mißbrauch durch einen Elternteil angenommen wird, da der Vertrauensbruch, den das Kind subjektiv mit diesem Elternteil verknüpft, aufgearbeitet werden muß (s. LBS-Initiarive Trennung, Scheidung und Wiederheirat)". Die Mutter setzt sich hier jedoch durch und der beschuldigte Vater zog sein Verlangen nach Umgang zurück. Es wurde kein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet.

In den meisten dieser Gutachten wird die Beziehung des Kindes zum Vater als besonders wichtig, ihr Fehlen an sich - ohne Berücksichtigung der Qualität der Beziehung und selbst bei sexuellem Mißbrauch, wie zu sehen war - als entwicklungsschädigend dargestellt jeweils ohne einschlägige Nachweise in der Forschung. Der Mutter wird beim Vorwurf des sexuellen Mißbrauchs gegen den Vater Suggestion des Kindes vorgeworfen, während es forschungsmäßig bisher nicht nachzuweisen war, daß Kindern ein Erlebnis wie sexueller Mißbrauch eingeredet werden kann.(9) Aus dieser Sachlage heraus wird im Urteil des LG Mainz die Schlußfolgerung gezogen, es läge möglicherweise eine Art Suggestionswahn vor: "Eine Auseinandersetzung mit der Forschungslage wirft die Frage auf, ob sich statt der häufig behaupteten Mißbrauchshysterie in Deutschland nicht in Wirklichkeit eine Suggestionshysterie entwickelt hat".(10) Die den oben angeführten Gutachten entsprechenden Formulierungen und Empfehlungen finden aktuell ihre Verstärkung in noch überspitzter Form in der neuen Diskussion und Praxis um das sogenannte Pariental-Alienation-Syndrom (PAS),(11) wozu bereits erste Fortbildungen zur Erkennung des "PAS-Kindes" durchgeführt werden. Dieses "Syndrom" soll besagen, daß der betreuende Elternteil, in der Regel die Mutter, das Kind dem Vater durch negative Beeinflussung und Verweigerung des Umgangs entfremde, und es wird behauptet, dem Kind werde damit "die Grundvoraussetzung für die eigene gesunde Persönlichkeitsentwicklung entzogen"(12) und es werde ihm "schwerer emotionaler Schaden"(13) und "seelische Kindeswohlgefährdung"(14) zugefügt.

In den vorfindlichen Beiträgen wird implizit davon ausgegangen, daß das Kind den Vater liebe, sonst habe die Mutter das Kind aus Motiven und in verantwortungsloser Weise manipuliert, eine Ablehnung des Vaters durch das Kind könne es nicht geben und brauche auch nicht respektiert zu werden. Eine enge Mutter-Kind-Beziehung wird als "pathogene Angstbindung...., die im Gewand inniger Liebe, Besorgnis und Aufmerksamkeit für das Kind daherkommt"(15) abgewertet. Positionen militanter Väterorganisationen spiegeln sich in diesen Auffassungen(16) wider. In der Behauptung, bei PAS würden sich häufig falsche Anschuldigungen sexuellen Mißbrauchs finden(17), kann ein neues Instrument der Täterstrategien gesehen werden. Nach einer Scheidung - nach der ein Kind möglicherweise erstmals von der Tat berichtet und die Mutter die Fakten eher wahrnehmen und glauben kann als innerhalb der Beziehung(18) - bietet die These der falschen Anschuldigung die Chance der Straffreiheit, des weitergehenden Zugangs zum Kind und sogar der vollen Verfügung über es, dem es sich nicht mehr entziehen kann, wenn weder seine Aussage noch sein Wille Geltung haben, wie z.B. aus folgender Formulierung deutlich wird, die quasi Fachkräfte dazu auffordert, den kindlichen Willen nicht zu achten: "Oftmals erscheint es als die bequemste Lösung, dem Willen des Kindes nachzugeben, zumal er sich so überzeugend äußert. Damit lassen sich jedoch auch Richter, Sozialpädagogen und Sachverständige in das dysfunktionale System des programmierenden Elternteils einbinden."(19) Der gerichtlich angeordnete und durchgesetzte Umgang einer Sorgerechtsübertragung auf den Vater oder deren Androhung wird hier ah die ultima ratio definiert und behauptet, mit diesem Weg seien gute Erfahrungen gemacht worden(20), was nach Salzgeber/Stadler einer wissenschaftlichen Grundlage entbehrt: für den Erfolg einer diesbezüglichen Praxis ist bisher keine nennenswerte empirische Grundlage, geschweige denn Überprüfung bekannt.(21)

Hinweis der Verfasserin: In München gibt im Frauenforschungsprojekt Kofra eine Gruppe "Mütter klagen an", in der Informationen zum Thema gesammelt werden und betroffene Frauen sich gegenseitig helfen. Hier ist auch die Herausgabe eines Buches geplant mit Berichten betroffener Frauen. Wenn Frauen ihre Erlebnisse hier hinbringen möchten, bitte Kontakt mit Kofra aufnehmen.

 

 

(1) Der Text ist dem Buch von Anita Heiliger "Täterstrategien und Prävention. Mißbrauch an Mädchen innerhalb familialer und familienähnlicher Strukturen, München 2000, entnommen.

(2) Pötz-Neuburger, Susanne; Ein Jahr Sorgerechtsreform, Entwicklungen und Erfahrungen, in STREIT 4/1999, S. 147 (152).

(3) Kodjoe Ursula / Peter Koeppel, The Parental Alienation Syndrom, in: Der Amtsvormund, 1/98. S. 9 (23).

(4) Jakob, Peter; Optimierung der Hilfe durch Einzelfallkooperation der Hilfen bei sexueller Gewalt an Kindern, in Heusohn, Lothar / Ulrich Klemm (Hg.): Sexuelle Gewalt gegen Kinder, Ulm 1998, S. 100 (101).

(5) Pörz-Neuburger, Susanne, a.a.O., S. 151.

(6) Volbert, Renate: Glaubwürdigkeitsbegutachtung bei Verdacht auf sexuellen Mißbrauch von Kindern, Zs. für Kinder﷓ und Jugendpsychatrie 1995, S. 20 (24): aus einem Urteil des LG Mainz v. 21.7.97, in: STREIT 1/99. S. 24; vgl. auch Falle, K.C.: Possible Explanations for Child Abuse Allegation in Divorce, in: American Journal of Orchopsychiatry 1/1991; Thoennes, Nancy / Patricia G. Tjaden: The Extend, Nature and Validity of Sexual Abuse: Allegations in Custody Visitation Disputes; in: Child abuse and neglect, 1992; Wakefield, H. / R. Unterwager: Sexual Abuse Allegation in Divorce and Custody Disputes, in: Behavioral Science and the Law, Vol. 9/1991.

(7) Aus dem psycholog. Sachverständigengutachten

(8) Salzgeber, Joseph / Michael Stadler: Beziehung kontra Erziehung - kritische Anmerkungen zur aktuellen Rezeption von PAS, in: Kind﷓Prax 6/98, S. 167 (169). .

(9) LG Mainz. A-a-O.; Volbert, Renate / Volker Pieters: Suggestive Beeinflussung von Kinderaussagen; in: Psychologische Rundschau 47/96, S. 183-198, Ceci / Bruck: The suggestibility of the child witness; A historical review and sythesis, in: Psychological Bulletin 113/93, S. 403-439.

(10) LG Mainz a.a.O., S. 29.

(11) vgl. Kodjoe / Koeppel a.a.O.; Fischer, Wera: The Parental Alienation Syndrorne (PAS) und die Interessenvertretung des Kindes, in: NDV 10/98. S. 306﷓310; Ward Peggie / J. Cambell Harvey: Family Wars: The Alienation of Children, Pace Custody Newsletter 9/1993; Gardner Richard A.: The Paranteal Alienation Syndrome New Jersey 1992

(12) Fischer a.a.O., S. 306.

(13) Ward u.a. a.a.O., S. 238

(14) Kodjoe / Koeppel, a.a.O., S. 24.

(15) ebd., S. 14.

(16) vgl. Gerrh. Ulrich; Das Leben ist komplizierter, in: Kind-Prax 6/98.S.171-172.

(17) vgl. Kodjo / Koeppel, a.a.O., S. 15.

(18) vgl. LG Mainz, a.a.O.

(19) Kodjoe / Koeppel, a.a.O., S. 21

(20) vgl. ebd.

(21) Salzgeber / Stadler, a.a.O., S. 170

 

 

veröffentlicht in "STREIT"

Feminstische Rechtzeitschrift, 4/2000

http://www.fbp.fh-frankfurt.de/streit/

 

 


 

 

"Jungen heute" eine Sendung im Forum Kultur des Deutschlandradios (funks?) am 9. März 2001 

 

Es diskutierten der Bremer Soziologe Professor Gerhard Amendt, Leiter des Instituts für Geschlechter- und Generationsforschung (IGG) der Universität Bremen; Dr. Anita Heiliger, Mädchen- und Frauenforscherin, Stephan Höyng, Männerforscher; Frau Dr. Coen, Abteilungsleiterin im Bundesfamilienministerium.

Während Gerhard Amendt recht ruhig und klar zum Thema sprach, merkte man Frau Heiliger ihre Aufgeregtheit und Betroffenheit sehr an. Eigene persönliche Betroffenheit kann eine gute Motivation zum Engagement für veränderte Verhältnisse sein. Wenn Betroffenheit jedoch nicht über Klischees und Schwarz-Weiss-Bilder hinauskommt, bleibt sie einfach reaktionär und entwicklungshemmend. Dies scheint bei Frau Heiliger zum Teil vorzuliegen. Sie operierte wie gewohnt mit Schlagworten und Glaubenssätzen "Gewalt ist männlich - wir alle wissen das".

Frau Coen wirkte sehr sachlich, nur auf die Frage warum auf den aktuellen Jungenplakaten des Bundesfamilienministeriums der stigmatisierende Satz "Wer geschlagen wird, schlägt zurück", gab sie nur eine ausweichende Antwort. Wahrscheinlich will Sie sich loyal zu ihrer Ministerin verhalten, die für die millionenschwere und teilweise missglückte Kampagne die politische Verantwortung trägt.

Stephan Höyng trug in ruhiger und anschaulicher Art Erfahrungen aus einem Berliner Jungenprojekt von Dissens e.V. vor und wies vor allem auf die Bedeutung hin, dass Jungen für eine gute Entwicklung ihre Väter oder andere ihnen zugewandte Männer brauchen.

 

 

 


 

 

Zu Anita Heiliger´s Väterfeindlichkeit (die auch gleichzeitig eine Männerfeindlichkeit darstellt) - eine Positionierung von Gerhard Amendt

Zum besseren Verständnis der Väterlichkeit feindlichen und ablehnenden Position von Dr. Anita Heiliger, Mitarbeiterin am Deutschen Jugendinstitut, drucken wir mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Amendt Auszüge ab aus dessen Buch Vatersehnsucht.

Dieser Text unterliegt dem Copyrightschutz und darf nur in der vorliegenden Weise mit vollständiger Quellenangabe und nur unverändert verwendet werden.

 

Aus: Gerhard Amendt: Vatersehnsucht, 1999

 

III. Angst vor der Väterlichkeit

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Wie die Söhne heute ihren Weg von den Müttern hinaus ins Le-ben suchen und finden, ereignet sich deshalb in einer sehr veränderten Atmosphäre. In einer, in der kaum zurechtgestutzte wild wuchernde Ideologien von Frauen als universellen Opfern der Weltgeschichte und von ”patriarchaler Allmacht” wilde Blüten treiben. Beides wird vom Bild einer quasi naturhaft bösartigen, aggressiv dumpfen Männlichkeit zusammengehalten. Weibliche Brückenschläge zu den gesellschaftlichen Verhältnissen hingegen scheint es nicht zu geben.

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Der Streit darüber, wie die Ablösung des Sohnes von seiner Mutter am günstigsten verlaufen sollte, handelt deshalb von der Geschichtsmächtigkeit "mutternder" Frauen. Genau genommen handelt er davon, ob die verzögerte Ablösung von der Müttern nicht bestens geeignet sei dazu beizutragen, daß wir in einer nicht allzu fernen Zukunft in einer besseren Welt leben, als der augenblicklichen. Wer die Söhne zu ändern weiß, der hat, so die feinsinnige Überlegung, den Schlüssel zu einer besseren Welt in Händen.

Der Desidentifikationsstreit hat die frühen Beziehungen zum Sohn und die mütterliche Macht plötzlich politisiert. Und die Frage lautet letztlich: Müssen Mütter ihren Söhnen den Weg zum Vater freigeben oder gibt es gar ein moralisch begründbares Recht, wenn nicht sogar eine weibliche Pflicht, im Namen der Humanisierung den Sohn so lange wie möglich an sich zu binden; sowohl zu seinem wie dem Wohl aller?

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Ein Rundblick im Alltag zeigt, daß Frauen fürchten, sie könnten den Einfluß auf ihre Söhne durch Einwirkungen einer kritischen Sozialforschung, der Psychoanalyse, von Selbsterfahrungsgruppen oder durch ein neues männliches Selbstbewußtsein verlieren, so daß ihnen dann nur noch ”Mutter abgelöste Kerle” übrig blieben. Solche, die nicht nur selbständiger sind, sondern selbstbewußte Väter sein wollen und die ihren eigenen Vater lieben und respektieren.

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Der Gedanke, daß Männer sich ändern und die alte Rolle des Familiendieners in der Gestalt des lebenslangen Brotverdieners als Lebenszweck verwerfen könnten, legt nahe, daß das gesamte Geschlechterarrangement an einem entscheidenden Angelpunkt ins Rotieren gerät. Das schafft Unruhe unter Frauen - und nicht nur unter ihnen. ....

Beispiel: Herr M. gehört zu den wenigen Männern, die sich nach der Geburt des Kindes gemäß den gesetzlichen Möglichkeiten für den Erziehungsurlaub haben freistellen lassen. Er kümmert sich um das Kind, und seine Partnerin geht ihrer beruflichen Tätigkeit nach. Nun passiert es, daß das Kind eine starke Erkältung bekommt und allerlei sanfte Maßnahmen durchzuführen sind, damit ohne schwere Medikamentierung sich die Genesung bald wieder einstellt. Herr M. tut das mit großer Selbstverständlichkeit und weiß, was wann und wie getan werden muß. Er ist ein sehr verläßlicher Vater, der anders als viele Männer auch die Kleinheit seines Kindes gut ertragen kann und beziehungsfähig bleibt. Die Temperatur mißt er so selbstverständlich, wie er tagsüber seine Ehefrau über den Zustand des Sohnes telefonisch auf dem Laufenden hält. Als sie abends von der Arbeit nach hause kommt, geschieht etwas Eigenartiges. Sie macht sich über das Kind her, so als sei es den ganzen Tag nicht versorgt und getröstet worden und so als hätte es weinend und schluchzend nur auf die Rückkehr der Mutter gewartet. Alles was der Vater tagsüber mehrmals zur Milderung der Erkältung getan hatte, machte die Mutter noch einmal.

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In beiden Fällen ist wahrscheinlich, wenn sich nichts Wesentliches in der Zwischenzeit ändert, daß die Mütter auch später den Söhnen den Weg zum Vätern erschweren werden. Emotional werden die Söhne die Abwertung des Vaters schon heute spüren. Sie werden darum kämpfen müssen, aus der frühen symbiotischen Verschmelzung mit der Mutter heraustreten zu können. ....

Die Bedeutung der Desidentifikation

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Wenn wir davon ausgehen, daß zwischen Eltern in der heutigen Zeit ein zumeist unbewußter Kulturkampf darüber geführt wird, wie das Kind aufwachsen soll, so bringt es die Identifikation des Kindes mit dem Vater mit sich, daß die ursprüngliche Beziehung zur Mutter sich verändert.

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Meine These ist es nun, daß eben nicht nur die Phantasien des Sohnes über den Verlust der paradiesischen Einheit mit der Mutter den Weg vorzeichnen, wie seine Männlichkeit sich später darstellen wird. Nein, es ist gerade auch das Verhalten der Mutter - nämliche ihre täglichen Handlungen und Gefühle, die maßgeblich bestimmen, wie und ob überhaupt der Sohn die primäre Identifkation beendet; nämlich abrupt, allmählich oder gar nicht, als Bruch oder Erweiterung, in elterlicher Konkurrenz oder Gemeinsamkeit, unter mütterlicher Enttäuschung oder väterlicher Unerreichbarkeit, die Beziehung zur Mutter ergänzend oder einschränkend oder gar in seiner Identifizierung mit ihr lebenslang verharrend.

Gerade vom realen Verhalten der Mutter wird es deshalb abhängen, ob der Sohn in unbewußtem Zorn über die enttäuschend erlebte Mutter scheidet, ob dieser Zorn im Erwachsenenalter als Frauenverachtung gegenüber allen ”Nachfolgerinnen” der Mutter wiederkehrt, oder ob der Sohn über die Vertreibung aus dem symbiotischen Paradies zwar enttäuscht ist, aber durch die Hinwendung zum Vater reichlich entschädigt sich fühlt und zur Mutter, wie selbstverständlich, eine veränderte jedoch weiterhin befriedigende Beziehung fortführt.

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Unter welchen Umständen der Sohn aus dem symbiotischen Himmel auf Erden den Weg zum Vater findet, läßt ihn spüren, wie seine Mutter zum Vater steht. Schätzt sie oder verachtet sie Männer? Neidet sie den Männern ihr Geschlecht, weil sie sich durch deren Geschlecht vervollständigt fühlt? Obwohl die Desidentifizierung ein unbewußter Vorgang ist, so fehlen ihr offensichtlich weder die familiendynamischen, noch die kulturellen Facetten, die sie hemmen oder fördern. Der Vorgang ist in die Realität der elterlichen Gefühlswelt eingebettet.

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Väterliche und partnerschaftliche Gegenwart kann Frauen über hohe mütterliche Ambivalenz und unbewußte Verlustängste in dieser Phase hinweghelfen. Der Vater ist eben nicht nur für den Sohn dar, sondern zugleich für die gemeinsame Idee der Elternschaft. Seine emotionale Gegenwart ist wichtig dafür, daß es zu einem erweiterten Bild von Elternschaft im Kind kommt. Fehlt der Vater oder verleugnet er die Väterlichkeit, so wird eine die Desidentifizierung ängstlich oder herrschsüchtig ablehnende Mutter in die Lage gebracht, sich wie eine permanent mißlaunige und mit dem Schicksal hadernde alleinerziehende Mutter zu verhalten.....

Die Ablehnung des Vaters zeugt von ungestillter Vatersehnsucht

Es gibt zahlreiche Gründe dafür, warum Frauen den väterlichen Einfluß auf die Kinder begrenzen möchten. Zweierlei ist erkennbar. Einmal sind es enttäuschende Erfahrungen während der eigenen Kindheit. Der andere Komplex der Vaterzurückweisung basiert auf einer ungewissen weiblichen psychosexuellen Identität.

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Enttäuschte Mütter ziehen sich mit ihren Kindern in eine Enklave zurück, in der sie das verlorene Glück abermals suchen. An die Stelle des erwachsenen Partners setzen sie ihr Kind. Daß sie vom einst geliebten Mann enttäuscht sind, ist verständlich. Problematisch ist jedoch, wenn sie ihre Enttäuschungen nicht durch Trauer und Neuorientierung bearbeiten, sondern sie sich statt dessen im Alleinerziehen zu befreien versuchen. Den Kindern wollen sie eine Kindheit schenken, die ihnen ähnliche Erfahrungen als Erwachsene erspart. Sie lassen dann auch keine Gründe mehr gelten, damit die Kinder den Weg zum Vater suchen. Geschlechterspannung wird nämlich erst dann erlebbar, wenn nicht nur Vater und Mutter, sondern beide als Eltern wahrnehmbar sind. Das wäre nämlich der Zeitpunkt, zu dem das Weibliche als dem männlichen Geschlecht Entgegengesetzte sich erstmals als Entgegengesetztes wahrnehmen ließe. Egal wie zart die Wahrnehmungen der Kinder anfangs sein mögen. Erst wenn die Kinder sich dem Vater zuwenden können, werden sie die Mutter allmählich in ihrer Weiblichkeit erkennen. Wird ihnen der Weg zum Vater erschwert oder gänzlich versperrt, werden sie Mütterliches und Weibliches in seiner grundsätzlichen Differenz gar nicht oder nur unscharf erkennen.

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Psychische Differenzierungen in der kindlichen Entwicklung werden zusehends erschwert, wenn Mütter glauben und Väter akzeptieren, daß das Wohlergehen ihrer Kinder nur noch in der Identifikation mit der Mutter möglich sei. Alltagssprachlich formuliert heißt das: Alles was die Kinder brauchen, bekommen sie von der Mutter! Nach diesem Denken wäre es für Kinder nicht von Nachteil, wenn der Vater der Mutter die Erziehung grundsätzlich überließe und sich auf das Brotverdienen beschränkte. ....

Endlose Mutterbindung

Man wird bei den Bewertungen der primären Ablösung von der Mutter zwischen den Perspektiven des Kindes, der Frau und der Familie unterscheiden müssen. Alle Varianten, gleich wer sie vertritt, beanspruchen allerdings, allein vom Wohl der Kinder auszugehen.

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Zur dritten Variante zählt eine Besonderheit. Hier werden sohnesschädigende Handlungen der Mütter zwar eingeräumt, aber es heißt, daß die Mütter dafür nicht zur Verantwortung gezogen werden können. Die Rolle des Vaters gerät jedoch nicht in den Blick. Diese beiden Aspekte der dritten Variante sollen nacheinander untersucht werden.

Einfühlungsvermögen

Eine geschlechter- und familienpolitisch instrumentalisierte Version von kindlicher Desidentifikation wird von Anita Heiliger und Constance Engelfried vertreten. Sie bevorzugen ein Modell einer ”endlosen primären Identifikation”. Sie schlagen vor, daß Jungen bis ins Alter der Pubertät bei der Mutter verbleiben sollen, damit die Identifizierung mit ihr nicht abbricht. Sei das erst einmal sichergestellt, so sind nach Ansicht der Autorinnen alle Weichen dafür gestellt, daß Jungen die hoch zu schätzende Eigenschaft des Einfühlungsvermögens, eben der Empathie, ausbilden können. Man kann das auch umkehren. Viele Männer haben keine oder nur ungenügend Empathiefähigkeit entwickelt, weil sie in jeder Generation zu früh den Müttern entfremdet werden. Ihre Unfähigkeit, andere durch Einfühlung zu verstehen, hängt vom zu frühen Wechsel zum Vater ab. Die Fähigkeit, jenseits des gesprochenen Wortes andere durch Einfühlung zu verstehen, wird hier an eine den Vater ausschließende ungeschmälerte psychische Bindung an die Mutter geknüpft. So falle es Söhnen nun einmal schwer, in allzu großer Identifikation mit den ”patriarchalisch strukturierten” Vätern einfühlsam zu werden. Deshalb schlagen die beiden Autorinnen vor, daß erst in der Pubertät den Söhnen der Weg zur Identifikation mit dem Vater freigegeben werden sollte. Wenn man diese Perspektive wörtlich nimmt, dann müssen die Söhne nicht nur räumlich vom Vater getrennt werden, sondern es muß Vorsorge im Alltag getroffen werden, daß sie sich an seiner patriarchalisch strukturierten Männlichkeit nicht anstecken. Weil die Annäherung an den Vater sich aber nicht ewig verzögern läßt, muß nach diesem erziehungspolitischen Entwurf die Gesellschaft sich damit abfinden, daß die Hinwendung zum Vater mit der Pubertät sich nicht mehr verhindern läßt. Die dann einsetzende Identifikation mit der düster gezeichneten Affektschimäre ”patriarchale Männlichkeit” werde sich allerdings zu diesem späten Zeitpunkt weniger abträglich auswirken. Der Sohn sei nämlich durch die über 10 Jahre währende vermeintlich ausschließliche Bindung an die hell gezeichnete Affektschimäre ”positive Mütterlichkeit” gegen die destruktive Patriarchalität immunisiert. Die dominante feminine Identifikation des Mannes wird zum Gütesiegel politischer Männlichkeitsentwürfe erhoben.

So meinen die Autorinnen, nach dem sie das Streben des Sohnes als Schwanken zwischen dem männlichen Bösen und dem weiblichen Guten im Schlachtengetümmel der Identitätsfindung beschrieben haben: ”In der Abgrenzung (vom Vater) und der Identifikation mit der Mutter konnten sie (die Söhne) ein solches (patriarchales, G.A.) Rollenbild für ihre eigene Identität zunächst ablehnen.” Die Größenphantasie, die diese Illusion beflügelt, legt das neue Arrangement der Geschlechterverhältnisse in die Hände umbaufreudiger Frauen. Sie richten durch strategisch geleitete Erziehung ihre Söhne so her, daß der patriarchale Vater keine Herrschaft mehr über sie gewinnt. Die symbiotische Mutteridentifizierung gerät damit zum Modell für eine ideale Geschlechteridentität des Mannes. In dieser elternschaftspolitischen Vision wird es gar keine Identifizierung des Sohnes mit seinem Vater mehr geben. An deren Stelle tritt vielmehr eine feindselige Unterwerfung. Wenn der Sohn nach dieser Vision in der Pubertät zum Vater wechseln möchte, dann kann das nicht sein Wunsch sein, sondern allenfalls die unvermeidbare Unterwerfung unter sein tyrannisches Regiment. Sollte der Sohn - im Denken dieser Vision - sich vor dem Beginn der Pubertät der Welt des Vaters neugierig und unerwartet nähern wollen, so muß die Mutter das als Verrat an ihrem Gutsein empfinden. Der Sohn nimmt eine feindselige Haltung ein und verrät die antipatriarchalische Front, der er bis dahin stillschweigend und ungefragt als willfähriger Streiter zugeordnet war. Diese feindselige Vision von Elternschaft geht wie selbstverständlich davon aus, daß Töchter den Weg zum Vater erst gar nicht suchen, sondern bei der Mutter sich wie im Himmel auf Erden fühlen. Die Feindseligkeit gegen das Väterliche und die gleichzeitige Verherrlichung des Mütterlichen entspricht aber wohl kaum den Bedürfnissen der Söhne und Töchter. Das kann auch nicht anders sein, weil es sich hier nur um die psychische Rationalisierung eines nicht thematisierten Vaterhasses und dazugehöriger Elternfeindschaft handelt. Nach dieser Konstruktion haben Kinder entweder das natürliche, gesunde Bedürfnis bei der Mutter zu bleiben oder das Kind muß ”lenkend” vom ungesunden Vater ferngehalten werden. Damit werden den Müttern manipulative Aufgaben in der Kindererziehung zugewiesen. Diese werden damit gerechtfertigt, daß sie zur Abwehr und zur Zerstörung patriarchalischer Herrschaft nützlich seien. Im Dienste der guten Sache muß der Sohn funktionalisiert werden.

Im Wesentlichen sind damit alle Voraussetzungen für eine pathologisierende Familiensituation gegeben. Im Alltag wird der Sohn, der dann mit dem Unbewußten seiner Mutter identifiziert ist, als mütterliche Aggressivität wahrnehmen, was ihr als heilsamer Weg zu guter Männlichkeit dünkt. Statt seiner Neugierde nach dem Vater nachzugehen, wird der Sohn aus Angst, die Mutter durch geäußerte Wut zu verlieren, sich vom Vater zurückziehen. Er wird merken, daß wann immer er sich dem Vater zuneigt, die Mutter lieblos reagiert und sich wie eine Verratene aufführt. Das läßt den Sohn fürchten, daß die Mutter ihn ebenso hassen und entwerten könnte wie den Vater. Dem Sohn ist deshalb nicht nur der Zugang zum Vater verstellt. Er wird sich noch stärker auf die Mutter beziehen, weil er fürchtet, die zerstörerische Abneigung, die sie gegen den Vater hegt, könne auch auf ihn zukommen. Was einer Mutter in dieser Situation noch als die Liebe ihres Sohnes erscheint, kann dessen Angst und selbstschützende Unterwerfung sein; das Gegenteil von dem, was die Mutter sich eigentlich wünscht. Der Sohn wird sich zwar mit ihr identifizieren, aber es wird eine vorwiegend feminine Identifikation sein, die ihn Frauen furchtsam verstehen läßt, aber er entfernt sich dabei zusehends von seinen eigenen Wünschen. Vor allem darf er keine widerstreitenden Gefühle für die Mutter haben. Eine von Angst besetzte Identifikation mit der übermächtig sich gebärdenden Mutter erzwingt die Unterwerfung, die alles andere ist als die ersehnte Einfühlung. Im Erwachsenenalter wird dieser Sohn Frauen deshalb so gut verstehen, weil er sich fürchtet, daß sie ihm ihre Liebe entziehen, wenn er sie enttäuscht. Wer aus Furcht jedoch liebt, der haßt unbewußt den Geliebten.

...

(Heiliger`s) Konzept einer empathiefördernden Erziehung von Söhnen ist destruktiv. Danach wird von den Söhnen nämlich erwartet, daß sie sich mit der Abschätzigen gegenüber, der Enttäuschung mit sowie dem Neid auf die enttäuschenden Partner ihrer Mütter identifizieren. Die Vision der Autorinnen geht darüber noch hinaus. Die Söhne müssen die entwertete Männlichkeit ihrer Väter stereotyp verleugnen. Sonst haben sie wenig Chancen, die Zwangsidentifikation mit der Mutter über die Jahre aufrecht zu erhalten. Diese Identifizierung wäre von der mütterlichen Absicht getragen, den Sohn von der abgewerteten Männlichkeit fernzuhalten. Sie würde ihren Sohn nach ihrem Bilde schaffen. Der Sohn würde zum ”psychischen Klon” ihrer eigenen psychischen Repräsentanzen. Eine Klon-Vision wäre erreicht, wenn sich die mütterliche Imago vom idealen Mann in ihrem Sohn verdoppelt hätte. Je ähnlicher der Sohn der Mutter wird, um so besser wäre er geraten!

Was Heiliger und Engelfried als Kulturfortschritt im Kampf gegen das Patriarchat vorschwebt, ähnelt psychischen Biographien, die auf unaufgelöste frühe Bindungen und als Folge davon auf einen negativen Ödipuskomplex verweisen. Aber Empathie der Söhne kann gerade nur aus der sicheren Identifikation mit dem Vater und einer darüber ausreichend erfreuten Mutter entstehen. Die verschlingende Identifikation mit der Mutter hingegen, die dem Sohn das Glück der eigenen Entwicklung raubt, macht den Weg in Psychopathologien wahrscheinlich. Die Vision einer Vaterlosigkeit bis zur Pubertät ist der fruchtbare Boden der Frauenentwertung und der Ausgangspunkt dafür, daß Söhne im psychosexuellen Sinn keine Männer werden können. Sie können im Extremfall Frauen nicht begehren, weil sie der Intimität der Mutter sich nicht entziehen konnten. Intime Nähe und Unfreiheit bedingen einander. Diese Dynamik mag dem naiven Betrachter als große Gefühlsnähe erscheinen. Das mag sogar zum Modell vom Neuen-Vater gereichen, von dem erwartet wird, daß er seinen Kindern gegenüber mehr Zärtlichkeit zeigen möge. Aber gerade das Beispiel vereitelter Vateridentifikation läßt die intensive Gefühlswelt weniger vorbildlich denn abschreckend erscheinen. Denn nicht jede gefühlsintensive Bindung drückt bereits Empathie aus, sondern mitunter nur rituelle Affenliebe. Es kann sich dabei um eine Reaktionsbildung handeln, die so angelegt ist, daß Gutes und Harmonisches sichtbar werden, damit geradezu das Böse und Aggressive sich dahinter vollständig verbergen kann. Nicht alles was Nähe ausdrückt, zeugt auch schon von dieser. Sie kann vielmehr den Wunsch nach Distanz als ängstlich treibendes Motiv enthalten.

© 1999 Gerhard Amendt

Das Buch Vatersehnsucht. Annäherung in elf Essays, ist erschienen in der Publikationsreihe des Instituts für Geschlechter- und Generationsforschung Bremen und kann über jede Buchhandlung (ISBN 3-88722-452-3) bezogen werden. Ebenso über das IGG, Grazerstr. 2A, 28359 Bremen mit Scheck über DM 50.- 

 

 

 


 

 

"Gemeinsame elterliche Sorge nach der Scheidung"

Dipl. Psych. Ilona Lorenzen-Linke und Dipl-Psych. Dr. Rainer Balloff, Berlin

in "FamRZ" 1993, Heft 9, S. 1032

 

Replik auf einen Aufsatz von Anita Heiliger in FamRZ 1992, 1006 ff

 

 

 

 


 

 

 

"Zur Problematik einer Konzeption nachehelicher gemeinsamer elterlicher Sorge als Regelfall im Kontext einer geplanten Reform des Kindschaftsrechts"

Anita Heiliger

in: "Zeitschrift für das gesamte Familienrecht", FamRZ, 1992, Heft 9, S. 1006-1011

 

 

"... Die Verabsolutierung und Idealisierung der Vater-Kind-Beziehung als an sich wertvoll, positiv und dem Kindeswohl förderlich setzt sich völlig über die ausreichend bekannte Realität hinweg, daß die meisten Väter sich bereits während der Ehe äußerst unzureichend den Kindern zuwenden und für diese im Regelfall eher abwesende Väter sind. ..." (S. 1007

 

 

 

 

Kommentar Väternotruf

Der Aufsatz von Frau Heiliger wurde in einer Zeit publiziert, in der es in gewissen Kreisen als gerade zu schick galt, Männer zu kriminalisieren und zu diffamieren. Eine hysterische Missbrauchswelle überschwappte das Land, überall Männer die Kinder missbrauchen und gute Frauen wie Anita Heiliger, die dagegen ankämpften. In dieser vergifteten gesellschaftlichen Atmosphäre musste es nicht wundern, wenn die FamRZ Frau Heiliger eine exklusive Gelegenheit gab, ihre ganz spezielle Weltsicht vor einem großen Fachpublikum auszustreuen. 

Das obige Zitat sagt wahrscheinlich mehr über die Weltsicht von Frau Heiliger aus, als über die von ihr vereinnahmte "Realität". Es war wohl einer der größten Missgriffe in der Geschichte der wichtigsten deutschen Familienrechtszeitschrift, diesen Aufsatz von Frau Heiliger überhaupt zu publizieren. Ähnliches kann man wohl nur noch von der Publizierung des Aufsatzes von Ludwig Salgo: Zur gemeinsamen elterlichen Sorge nach Scheidung als Regelfall - ein Zwischenruf, FamRZ 1996, 449, sagen.

Der notwendigen Reform des deutschen Kindschaftsrechtes dürfte jedenfalls durch diese beiden Publikationen von Anita Heilger und Ludwig Salgo keine Wohltat erwiesen worden sein. Im Gegenteil, man kann sicher davon ausgehen dass es deren Vorträge einen erheblichen Rückschritt hervorgerufen haben, in dessen Folge Zehntausende Väter und ihre Kinder eine erhebliche Belastung ihrer Beziehungen, bis hin zum Kontaktabbruch hinnehmen mussten.

 

So ganz nebenbei zeigt Frau Heiliger auch noch, dass ihr logisches Denken schwer zu fallen scheint und bestätigt damit wohl auch noch ungewollt bestehende Vorurteile über Frauen. Unter dem Hinweis darauf, dass es Fälle gibt, in denen Väter ihre Kinder sexuell missbrauchen (missbrauchende Mütter scheint es in der eingeschränkten Sicht von Frau Heiliger nicht zu geben), schließt Freu Heiliger messerscharf: 

"Bevor in diesen wohl unstrittig grundlegenden Fragen dem Kindeswohl -der Wahrung der körperlichen und psychischen Integrität des Kindes - nicht in vollem Umfang Rechnung getragen wird, muß die Ausweitung von Väterrechten gegen den Wunsch von Müttern als äußerst problematisch gewertet werden." (S. 1010)

 

Frau Heiliger betreibt hier Sippenhaftung, ein totalitär geprägtes Verfahren, was im nationalsozialistischen Deutschland zu trauriger Blüte gelangte. Weil es Väter gibt, die ihre Kinder sexuell missbrauchen, so Heiliger, sollen auch die anderen Väter keine weiteren Rechte eingeräumt werden, die geeignet wären, eine tatsächliche rechtliche Gleichstellung mit den Müttern ihrer Kinder zu erreichen. Und die FamRZ druckte solche Aufrufe auch noch ab, man fragt sich welcher Nebel an dem Tag geherrscht haben muss, als sich die Redaktion zu solchem Unglück entschloss.

16.07.05

 

 

 


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