Bevölkerungspolitik


 

 

 

 

 

Vater werden ist nicht schwer. Vater sein dagegen sehr.

 

Es weht ein eisiger familienpolitischer Wind aus Berlin

Die alte Volksweisheit hat an Aktualität nichts verloren. Ein Buch von Meike Dinklage mit dem Titel: „Der Zeugungsstreik“ macht auf einen Trend in Deutschland aufmerksam: Die Männer wollen nicht mehr. Jeder vierte jüngere Mann (26,3 Prozent) zwischen 20 und 35 Jahren will keine Kinder mehr. Die Geburten in Deutschland sind weltweit mit auf dem niedrigsten Stand.

 

Deutschlands Familienpolitik steckt in einer selbst gemachten Krise. Schon im Namen des Familienministeriums kommt der Mann nicht vor. Wer Frauenpolitik als alleinigen Ansatz für Familie betreibt braucht sich über die Verweigerung der Männer nicht zu wundern.

 

Die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Kindererziehung ist auch für Männer schwierig. Häufig werden Väter nach der Geburt in die alte Ernährerrolle gedrückt, um den finanziellen Bedarf für den Nachwuchs zu decken. Väter übernehmen ganz selbstverständlich diesen Teil der Verantwortung und verzichten auf Familienleben. Die „Familienfalle“ hat zugeschlagen. Diese Bürde wird ihnen als Privileg ausgelegt. Dabei unterstellt man den Vätern ein Desinteresse an seinen Kindern. Es wird so getan, als ob der Familienvater eine Wahl hätte.

 

Aus diesem Grunde verwundert es auch nicht, wenn sich ein Viertel aller Väter die Elternzeit nach der Geburt wünschen, aber nur 5 Prozent diese dann auch wirklich nehmen. Dabei hat man festgestellt, dass die 5 Prozent aus einkommensstarken Familien stammen. Elternzeit muss man sich leisten können aber viele Väter müssen rechnen, wie sie ihre Familie über den Monat bringen. Da erscheint die Elternzeit als ein Luxus.

 

Trotzdem gestalten die Väter nach ihrem Berufsalltag noch etwa eineinhalb Stunden ihre Beziehung zu ihren Kindern. Am Wochenende verbringen die Väter sogar mehr Zeit mit ihren Kindern als die Mütter. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Staatsinstitutes für Familienforschung der Universität Bamberg.

 

Während Frau Ministerin Renate Schmidt sich um benachteiligte Frauen kümmert, entscheiden sich immer mehr Männer gegen eine Vaterschaft. Sie verweigern sich den Frauen und werden als „Zeugungsverweigerer“ bezeichnet. Ein neuer Begriff im neuen Jahrtausend als Folge einer ungleichen Politik. Familie gibt es nur systemisch, gibt es nur als Vater – Mutter – Kind, unabhängig vom Familienstand und ob sie zusammen leben oder nicht. Wer im System eine Seite vernachlässigt, der braucht sich nicht zu wundern, wenn er das System „Familie“ langfristig zerstört.

 

In der deutschen Politik haben Väter keine Lobby. Väter sind die Verlierer einer einseitigen Familienpolitik. Gerade nach einer Trennung brauchen sie Chancengleichheit, damit dem Kind Vater und Mutter erhalten bleibt.

 

Wohin mit den Sorgen der Väter, die Probleme mit der Chancengleichheit haben? Sie kämpfen immer noch für das gemeinsame Sorgerecht von Geburt an, für die Durchsetzung des Umgangsrechtes unabhängig vom Willen der Mutter.

 

Offensichtlich hat sich das Bild vom Vater in der Öffentlichkeit gewandelt. Beziehungen wurden früher mehr im privaten Bereich sichtbar. Gefühle zeigte der Mann nicht in der Öffentlichkeit. Heute gehen sie mit ihren Kindern einkaufen und auch spielen. Selbst in der vorgeburtlichen Phase sind sie anwesend und sind häufig bei der Geburt dabei. Väter übernehmen Verantwortung und sind für die Kinder eine feste und wichtige Bezugsperson. Sie begleiten die Entwicklung ihrer Sprösslinge im Kindergarten- und Schulalltag.

 

Aus diesem Grunde wünscht der Vorstand des „Väteraufbruch für Kinder e.V.“ allen Vätern nicht nur in Deutschland alles Gute und bedankt sich im Namen der Kinder für die fleißige Mühe jeden Tag.

 

Für den Vorstand

Dietmar Nikolai Webel

 

Väteraufbruch für Kinder e.V.

Bundesgeschäftsstelle

Palmental 3, 99817 Eisenach

Tel. 0700-Vaterruf (bzw. 0700 - 82 83 77 83)

Fax 0700-Vaterfax (bzw. 0700 - 82 83 73 29)

eMail bgs@vafk.de

 

 

 

 

 


 

Bundesinnenminister Schily: BiB-Studie zeigt – Junge Menschen wollen immer weniger Kinder

Die Deutschen wollen weniger Kinder. Während der Durchschnittswert für den Kinderwunsch früher bei 2,0 je Familie lag, ist er jetzt auf 1,7 gefallen. Vor allem die Zahl junger Menschen, die keine Kinder wollen, steigt deutlich. Zu diesem beunruhigenden Ergebnis kommt das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, das im Auftrag des Bundesinnenministeriums die Ursachen und Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung erforscht, in seiner neuesten Untersuchung.

Bundesinnenminister Schily erklärte dazu: „Kinder sind keine Belastung, sondern eine tiefe Bereicherung für die Eltern und auch für die gesamte Gesellschaft. Eine Absage an Kinder ist eine Absage an das Leben. Wir müssen in Deutschland den Wert von Kindern, von Familien, vom menschlichen Miteinander der Generationen im öffentlichen Bewusstsein stärken. Ohne eine solche offensive Wertedebatte laufen wir Gefahr, dass sich lebensfeindliche, zukunftsverneinende und egoistische Tendenzen in unserer Gesellschaft verstärken.“

Nach den Ergebnissen der Studie des Bundesinstituts liegt der Durchschnittswert für die Zahl der gewünschten Kinder bei den Frauen zwischen 20 und 39 Jahren – das ist die international übliche Vergleichsgruppe für den Kinderwunsch – mit 1,74 nur noch wenig über der tatsächlichen Kinderzahl bei den Frauen (Durchschnittswert: 1,4). Bei den Männern liegt dieser Durchschnittswert mit 1,57 sogar noch tiefer. Die Bevölkerung würde somit auch dann deutlich schrumpfen, wenn alle Frauen und Männer ihren Kinderwunsch vollständig verwirklichen könnten.

Auffällig ist auch die wachsende Zahl junger Menschen, die überhaupt keine Kinder mehr wollen: Während sich nach einer Befragung im Jahre 1992 nur 9,9% der Frauen und 11,8% der Männer keine Kinder wünschten, sind es inzwischen bei den Frauen 14,6% und bei den Männern sogar 26,3%.

Der zurückgehende Kinderwunsch steht im deutlichen Widerspruch zu der Bedeutung, die den nachwachsenden Generationen von Eltern und Großeltern zugemessen wird. Ältere Menschen wollen bei Hilfebedürftigkeit so lange wie möglich zu Hause bleiben und von Pflegediensten oder von den Kindern betreut werden: So sagen 84,4% der Befragten, dass die Gesellschaft durch angemessene Institutionen und Dienste für die Pflege sorgen soll. 73,5% sind der Auffassung, dass sich die Kinder um die Älteren kümmern sollen.

Diese und weitere Forschungsergebnisse sind am 2.5.2005 vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung veröffentlicht worden. Die Ergebnisse stammen aus der „Population and Policy Acceptance Study“, einer international vergleichenden Untersuchung, bei der insgesamt 4.000 Männer und Frauen in Deutschland über ihre Kenntnissen, Meinungen und Einstellungen zu einer Reihe von demographischen Themen befragt worden sind.

Weitere Einzelheiten zu der Studie: BiB – Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung beim Statistischen Bundesamt, Postfach 5528, Friedrich-Ebert-Allee 4, 65180 Wiesbaden

http://www.bib-demographie.de/info/ppas_broschuere.pdf

 

 

Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums des Innern vom 2.5.2005

 

 

Kommentar Väternotruf:

Wen kann es wundern, dass immer weniger Männer in Deutschland Interesse daran haben, durch die Zeugung eines Kindes perspektivisch zum Zahlvater degradiert zu werden.

Dass sich der Bundesinnenminister darüber Gedanken macht verwundert schon ein wenig. Man könnte meinen dieses Thema wäre was für die Bundesfamilienministerin. Doch die hat vielleicht nur noch Zeit für die Nöte "alleinerziehender" Mütter. Nun ja, macht ja nichts. Holen wir später einfach Inder und Chinesen nach Deutschland, die sich dann um die Pflege unser alt gewordenen Bundesminister/innen kümmern.