Entsorgte Väter


 

 

 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 27. Juni 2016 21:07
An: info@vaeternotruf.de
Betreff: Richterin W.....

Hallo. Zunächst Hut ab für Ihr Engagement, Sie haben meinen größten Respekt!

Ich habe eine Unschöne Erinnerung was die Scheidung meiner Eltern angeht. Mein Vater hat das Sorgerecht verloren, genauso wie die Wohnung, die Schulfreunde & Lebensfreude, obwohl mich die Richterin fragte zu wem ich möchte, worauf hin ich damals 1992, als 6 jähriger Junge sagte, dass wenn ich mich entscheiden müsse, zu meinem Vater wolle. Auch die Antwort, auf die nächste Frage nach dem Grund, dass meine Mutter mich verhaut, gab offensichtlich keinen Anlass zur Sorge. Leider gab es erst zur Jahrtausendwende das Gesetz welches Kindern das Recht auf eine Gewaltfreie Erziehung zuspricht. Doch selbst danach nahm es erst später ein Ende, als ich irgendwann mal stärker war. Auch die Lehrerin in der Grundschule von einer Klassenkameradin davon erfuhr und die Lehrerin in der Oberschule die es über meine Noten erfuhr, sahen kein Grund etwas zu ändern.

Jedenfalls möchte ich diese Richterin noch einmal zur Rede stellen und bin dabei auf eure Seite gestoßen, da ihr Name auch in der Liste der Richter zu finden ist.

Ich würde die Frau am liebsten auf Schmerzensgeld und Schadenseratz verklagen, aber das ist in Deutschland wahrscheinlich aussichtslos oder was meint ihr?


lG ...

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Väternotruf [mailto:info@vaeternotruf.de]
Gesendet: Dienstag, 28. Juni 2016 00:22
An: Falk ...
Betreff: AW: Richterin W...

 

Sehr geehrter Herr ...,

Danke für das Lob.

Ihr Vater hat das Sorgerecht nicht verloren, es wurde ihm offenbar von der Richterin W... entzogen. Das ist so üblich gewesen in Deutschland, Millionen Eltern wurden von der Justiz entsorgt und keine ist dagegen demonstrieren gegangen. Wie in der DDR, da hat auch keiner demonstriert.

Auch heute noch werden in Deutschland Tausende Eltern mit dem Segen des Bundesverfassungsgerichtes und des Deutschen Bundestages entsorgt. Und immer noch geht kaum einer von diesen Eltern demonstrieren.

Wenn Sie die Richterin zur Rede stellen wollen, schreiben Sie ihr einfach einen Brief. Vielleicht entschuldigt sie sich bei Ihnen.

Klagen auf Schmerzensgeld können Sie dann immer noch, wenn die Richterin nicht die menschliche Größe hat, sich zu entschuldigen.

So oder so sollten Sie sich mal die Gerichtsakten von Ihrem Vater geben lassen, so noch vorhanden. Diese bitte einscannen und an uns senden.


Mit freundlichen Grüßen


Anton


 

 

"Entsorgte Väter", die nicht Papa sein dürfen

Von Nico Fricke

Gaggenau/Karlsruhe - Es ist schon kein Leichtes mit der Liebe, doch richtig schwierig kann es werden, wenn diese versiegt - nach Monaten oder Jahren des Zusammenseins. Jede zweite Ehe in Deutschland endet über kurz oder lang vor dem Scheidungsrichter. Manchem Paar gelingt es, friedlich auseinander zu gehen, andere Trennungen ziehen "Rosenkriege" nach sich. Besonders, wenn Kinder als Waffe im Geschlechterkampf eingesetzt werden, wenn Mütter den Vätern den Umgang mit ihren Kindern verwehren. Regisseur Douglas Wolfsperger ist Betroffener und hat darüber einen Dokumentar-Film gedreht: "Der entsorgte Vater".

Als "entsorgter Vater" fühlt sich auch Franzjörg Krieg. Der Bad Rotenfelser ist einer von vier Männern, die im Wolfsperger-Film zu Wort kommen, dem Zuschauer ihre Geschichte erzählen - wütend, traurig, resigniert, aber auch heiter, hoffnungsvoll und zupackend. Krieg berichtet, wie es ist, die eigene Tochter seit zehn Jahren nicht mehr gesehen zu haben. Eine Tochter, die heute Mitte 20 ist und den Kontakt verweigert. "Ich war nur noch ein Buchungsposten auf dem Kontoauszug", so Krieg. Eine Tochter aber, die den gleichen Beruf ausübt wie der Vater: Lehrer.

"Sie hat sich mir nicht zu erkennen gegeben"

Anfänglich - nach der Trennung von der Mutter, mit der Krieg 17 Jahre zusammengelebt hat - habe sie noch ermöglicht, dass Krieg seine jüngere Tochter - sie ist heute 16 - hat sehen können: "heimlich", hinter dem Rücken der Mutter. Und Krieg erzählt auch, welch Gefühl ihn beschlichen hat, als er einst im Lehrerzimmer seiner ehemaligen Schule ein Papier im Kopierer gefunden hat, auf dem der Name seiner Tochter vermerkt war: "Sie hat in unserem Schulzentrum ein Praktikum gemacht, ich wusste es nicht, und sie hat sich mir nicht zu erkennen gegeben." Mit PAS, dem Parential Alienation Syndrom, also der "mutwilligen Entfremdung des einen Elternteils durch den anderen", erklärt Krieg die ablehnende Haltung der Tochter ihm gegenüber.

Den Kontakt zur jüngeren Tochter habe er sich vor Gericht "erkaufen" müssen. Mit drastischen Worten bezeichnet Krieg im BT-Gespräch, was Schicksal tausender Väter in der Bundesrepublik sei, aber noch keinen Zugang in die öffentliche Diskussion gefunden habe. Nach dem Beziehungsende trennen sich manche Frauen nicht nur vom Partner, sondern auch den Vater von den gemeinsamen Kindern, heißt es in der Kurzbeschreibung des Dokumentarfilms: "Dabei handelt es sich nicht um Einzelfälle, sondern um Ergebnisse der deutschen Rechtsprechung, die die Bedürfnisse der Mutter bevorzugt."

"Viele Männer zerbrechen an den oft jahrelangen Kämpfen mit Ex-Partnerin, Anwälten, Gerichten, Gutachtern und Jugendämtern und brechen den Kontakt zu den Kindern ab, die Waffe und Opfer gleichermaßen sind", weiß Krieg. Der heute 61-Jährige hat 2001 in Karlsruhe den Verein "Väteraufbruch für Kinder" (VAfK) ins Leben gerufen, der Rat und Hilfestellung gibt. In diesen acht Jahren habe er rund 1000 Neufälle betreut: "Auch viele harte Fälle, in denen der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs oder der häuslichen Gewalt im Raum steht." Fälle, in denen nicht mehr von "Vätern", sondern nur noch pauschal von "Tätern" die Rede sei. Doch nicht nur "entsorgte" Papas finden den Weg zu Krieg, auch als "auffällig" deklarierte Mütter suchen Hilfe - und Großmütter, die ihre Enkel nicht mehr sehen dürfen.

Und damit beschreibt Krieg das Ziel von "Väteraufbruch für Kinder": "Allen Kindern beide Eltern. Wir setzen uns für den Erhalt der familiären Bindungen in beiden Herkunftsfamilien ein." Krieg spart nicht mit Kritik am deutschen Familienrecht, das Väter klar benachteilige. Von "Radikalfeministinnen" in den entscheidenden Behörden spricht Krieg, vom "Machtmissbrauch der Mütter" und davon, dass Männer - degradiert zum "Erzeuger" - nur noch Geldgeber seien: Väter, die nicht fürs eigene Kind sorgen dürfen. "Frauenfeindlichkeit" lässt Krieg sich nicht vorwerfen, auch wenn er mit seinen Aussagen sicherlich polarisiert.

Wohl als passender "Typ" mit filmisch gut umsetzbarer Geschichte sei er von Regisseur Wolfsperger als "entsorgter Vater" ausgesucht worden. Und vielleicht auch, weil seine Gruppe unter den 150 bundesweit mit die erfolgreichste sei: 2008 fand in Karlsruhe der weltweit erste "Väterkongress" statt, Anfang Mai folgte der zweite - Motto: "Väter vor der Wahl."

Ziel: Allen Kindern beide Eltern

Kriegs Wunsch? "Eine gesellschaftspolitische Veränderung, die endlich zulässt, dass Kindern beide Elternteile gleichberechtigt erhalten bleiben." Ob er nicht ab und an hoffe, dass seine ältere Tochter anruft oder gar an der Haustür klingelt: "Doch, schon. Immer noch."

 

27.05.2009

http://www.bt-news.de/html/content_Murgtal_top/LINK00_20090527003009_quotEntsorgte_Vaeterquot_die_nicht_Papa_sein_d.html

 

 


 

 

 

DER ENTSORGTE VATER

Mit DER ENTSORGTE VATER widmet sich Douglas Wolfsperger einem gesellschaftlichen Phänomen, das in der öffentlichen Wahrnehmung kaum vorkommt: Männer, die nach einer Trennung von ihren Frauen nicht nur als Partner, sondern auch als Vater „entsorgt“ wurden und die nun vergeblich um eine Beziehung zu ihren Kindern kämpfen. Fünf Männer schildern in berührenden Interviews ihr Leid und ihre Bemühungen. Eine Frau berichtet von der anderen Seite.

Webseite: www.der-entsorgte-vater.de

Deutschland 2008

Regie: Douglas Wolfsperger

Buch: Douglas Wolfsperger

Kamera: Tanja Trentmann / Inigo Westmeier

Mit: Franzjörg Krieg, Harald Merker, Bernd Sosna, Ralf Bähringer, Birgit Laub

Länge: 86 Minuten

Verleih: GMfilms / Wilder Süden, Vermietung über Barnsteiner

Startermin: 11.6.2009

 

 

FILMKRITIK:

Mit dem Titel seines Films greift Douglas Wolfsperger einen Artikel aus dem Magazin „Der Spiegel“ vom November 1997 auf. Der Anlass, den Film zu drehen, ist wie für den Spiegel Autor Matthias Matussek damals, ein zutiefst persönlicher. Fünf Jahre lang hat Wolfsperger mit seiner Ex-Freundin um das Sorge- und Umgangsrecht für seine Tochter gestritten. Nun muss er sich endgültig von dem Kind verabschieden. Das Berliner Kammergericht hat entschieden, dass das Mädchen Ruhe braucht und keinen weiteren Zerreißproben ausgesetzt werden dürfe. „Obwohl ich davon ausgehe, dass eine Beziehung von Hanna zu ihrem Vater für ihre Entwicklung sehr wichtig wäre, überwiegen die Risiken, die mit einer erneuten erfolglosen Umgangsanbahnung oder einem erneuten Umgangsabbruch verbunden wären. Dies gilt auch vor dem Hintergrund, dass ich die derzeitigen Probleme bei der Umgangsregelung der Mutter zuschreibe.“ schreibt die Sachverständige.

 

Seine Verzweiflung darüber, nicht mehr Vater sein zu dürfen, nimmt Wolfsperger zum Anlass für ein sehr persönliches Porträt von fünf Vätern, die zugleich mit der Trennung nicht nur die Partnerin, sondern auch die Kinder verloren haben, und von einer Mutter, die die Väter erfolgreich und ohne einen Hauch von Schuldbewusstsein aus der Erziehung ihrer Kinder verdrängt hat. In ausführlichen Interviews erzählen die Männer von ihren Versuchen, den Kontakt zu halten, von einem Gerichtssystem und einer Gesellschaft, die den Müttern fast automatisch Recht gibt und von Müttern, die gemeinsame Kinder bewusst und unbewusst zu Machtspielen und Racheakten benutzen.

Da ist zum Beispiel der junge Polizist Ralf Bähringer, der seine Ex-Frau seit der von ihr gewünschten Trennung nicht mehr wieder erkennt. „Eiskalt“ gesteht sie ihm nicht mal das gerichtlich vereinbarte Minimum an Umgangsrecht zu, geschweige denn eine seinen Arbeitszeiten angepasste, flexible Regelung. Franzjörg Krieg hat seine älteste Tochter seit 10 Jahren nicht mehr gesehen und hat 2001 den „Väteraufbruch für Kinder e.V.“ in Karlsruhe gegründet. Am härtesten hat es wahrscheinlich Bernd Sosna getroffen, der von seiner Ex-Frau willkürlich des Missbrauchs an seiner Tochter angeklagt wurde.

Während man den Männern zuhört, erhält man eine Ahnung, wie die Ehen wohl gescheitert sein mögen. Einer erwähnt Alkohol, ein Anderer spricht von ständigen Auseinandersetzungen, wieder einer von dem „Selbstverwirklichungsbedürfnis“ seiner Frau und Ralf Bähringer wundert sich naiv „sie hatte einen Trockner, eine Waschmaschine, es war doch alles da“. Zugleich aber wird überdeutlich, wie wenig die Liebesbeziehung der Eltern mit der Beziehung zwischen Vater und Kind (oder Mutter und Kind) zu tun hat und wie grausam und unverständlich es für Kinder ist, wenn sie zugleich mit der Partnerschaft endet - oder durch die Machtspiele der Eltern unrettbar vergiftet wird. Wie das vor sich geht, wird vor allem in dem Interview mit Birgit Laube anschaulich, die unbefangen den Kampf der Eltern um die Kontroll- und Liebeshoheit über die Kinder schildert.

Wolfsperger geht es in DER ENTSORGTE VATER um einen subjektiven Bericht aus der Welt der getrennten Männer, die gerne Vater wären und es nicht sein dürfen, und um das Elend der Kinder, die zwischen die Fronten geraten. Es geht nicht um die Mütter (die kaum zu Wort kommen und das wohl auch nicht wollten) oder um die vielen Trennungsväter, die sich nicht um ihre Kinder kümmern. Wissenschaftliche, gesellschaftliche und juristische Debatten, beispielsweise um das Scheidungs- und Sorgerecht von 1978, das „Parental Alienation Syndrome“, oder die neue Mütterlichkeit berührt der Film nur am Rande. Aber er fordert eindrucksvoll dazu auf, sie endlich zu führen.

Hendrike Bake

http://www.programmkino.de/cms/links.php?id=981

 

 


 

 

 

 

 

Väter als Opfer

Regisseur Douglas Wolfsperger sucht Freiwillige für Filmprojekt "Entsorgte Väter"

 

Anfragen an:

Douglas Wolfsperger Filmproduktion

Knesebeckstraße 17, 10623 Berlin

Mail: buerowolfsperger@arcor.de

www.douglas-wolfsperger.de

 

09/2006

 

 


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