Kramer gegen Kramer


 

 

 

 

Kramer gegen Kramer

 

Produktinformation

FSK: Freigegeben ab 6 Jahren

Darsteller: Dustin Hoffman, Meryl Streep

Regie: Robert Benton

Musik: Henry Purcell

Format: Dolby, HiFi Sound, PAL

Sprachen: Deutsch (Mono) Englisch (Mono) Französisch (Mono) Spanisch (Mono) Italienisch (Mono)

Bildformat: 16:9, 1.85:1

DVD Erscheinungstermin: 2. August 2001

Produktion: 1979

ASIN: B00005LO7I

DVD Features:

Untertitel: Englisch, Französisch, Deutsch, Polnisch, Tschechisch, Ungarisch, Hindi, Türkisch, Dänisch, Arabisch, Bulgarisch, Schwedisch, Finnisch, Isländisch, Holländisch, Norwegisch, Portugiesisch, Griechisch, Hebräisch, Spanisch, Italienisch

 

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Rezensionen

Aus der Amazon.de-Redaktion

Kramer gegen Kramer gewann fünf Oscars, darunter jene in den Kategorien "Bester Film", "Bester Hauptdarsteller" und "Bestes Drehbuch", und auch heute noch ist er ebenso bewegend wie zu der Zeit als er in die Kinos kam. Dies liegt an der einfachen Tatsache, dass die dramatische Handlung auf Ehepaare jeder Generation zutreffen kann. Regisseur Robert Benton (Ein Platz im Herzen, Billy Bathgate) adaptierte den Roman von Avery Corman und schuf damit den vielleicht besten und ausgewogensten Film, der je über das Scheitern einer Ehe und den turbulenten Wechsel der elterlichen Rollen gedreht wurde.

Alles beginnt, als Joanna Kramer (Meryl Streep) ihren Ehemann Ted (Dustin Hoffmann) kaltschnäuzig informiert, dass sie ihn verlassen wird -- gerade als seine Karriere in der Werbebranche voranschreitet und den Großteil seiner wachen Stunden beansprucht. Das Einbeziehen der eigenen Person in Probleme ist nur eines der Themen, die dem Film zugrunde liegen. Auch geht es um die Suche nach der eigenen Identität, denn jene veranlasst Joanna, Ted mit ihrer beider Sohn (Justin Henry), der die erste Schulklasse besucht, allein zu lassen. Dieser findet sich nun bei einem Elternteil wieder, den er kaum kennt, und der ein Workaholic ist. Ted, versucht seine Herausforderungen im Haushalt mit den geschäftlichen Abgabeterminen in Einklang zu bringen und wird zudem unter Druck gesetzt, als seine Frau um das Sorgerecht für den Sohn zu streiten beginnt. Dieser Rechtsstreit bildet das dramaturgische Rückgrat des Films, doch dessen Kraft schöpft sich aus Bentons makellosen und fein beobachtenden Drehbuch, sowie den herausragenden schauspielerischen Leistungen der gesamten Besetzung. Weil Benton es sich versagt, Schuldzuweisungen zu machen und die beiden Seiten in diesem furchtbaren Dilemma fair behandelt, zeigt der Film einander ebenbürtige Grade des Schmerzes, der persönlichen Entwicklung und der Redlichkeit unter dem Druck emotionell belastender Lebensumstände. Dies verleiht im Grunde jeder Szene den unmissverständlichen Klang der Wahrhaftigkeit und einen Wert dramaturgischer Ehrlichkeit, der Kramer gegen Kramer nicht allein zu einem klassischen, tränenreichen Gefühlsfilm macht, sondern auch zu einem der besten Hollywood-Dramen seines Jahrzehnts. --Jeff Shannon

 

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00005LO7I/028-5433533-8783739

 

Der Film "Kramer gegen Kramer" ist 1979 entstanden.

 

 

 

 


 

 

Friendly Fire: Wenn Mütter ihre Kinder als Waffen einsetzen

 

Angelika Hager über Schlachten, in denen es nur Verlierer gibt.

Sohn und Vater stehen in der Küche. Der Sohn versucht, dem Vater die Zubereitungsart eines dubiosen Eiergerichts namens „Arme Ritter“ zu erklären. Der Vater versagt dabei kläglich. Es ist der erste Tag nach dem Super-GAU, der erste Tag, nachdem die Mutter die Familie verlassen hat. Der Film „Kramer gegen Kramer“ mit Dustin Hoffman in der Rolle eines Fulltime-Karrieristen und Teilzeitvaters, den der Auszug seiner Frau in die Existenz eines hauptberuflichen Alleinerziehers zwingt und darin allmählich wachsen lässt, wurde in seinem Entstehungsjahr 1976 gesellschaftspolitisch als revolutionär empfunden. Erstmals wurde einem Vater zugestanden, die bessere Mutter sein zu können.

Die damalige Kino-Utopie ist heute noch weit davon entfernt, von der Realität imitiert zu werden. Vielmehr wird die Statistik von Trennungsvätern dominiert, die in ihrem Habitus viel eher an George Clooney in „Tage wie dieser“ erinnern. „Verantwortung, Verantwortung“, erklärt er seiner Ex-Frau, als diese ihm die gemeinsame Tochter erstmals außerhalb der vereinbarten Besuchszeit vor die Tür stellt. „Du warst es doch, die sich seinerzeit bei den Erwachsenen angestellt hat.“

Irgendwo zwischen Dustin Hoffman und George Clooney spielt sich das wirkliche Leben ab, und irgendwo dazwischen existieren auch vereinzelt Frauen, die ihre Kinder systematisch in die Loyalitätsfalle tappen lassen und sie als Waffen in einer Schlacht einsetzen, die von vornherein ausschließlich von Verlierern bestimmt ist. Am verlorensten sind dabei die Kinder. Längst ist wissenschaftlich belegt, wie traumatisierend sich das plötzliche Wegbrechen eines Elternteils auf deren Psyche auswirkt. Dass Frauen, die angeblich das Wohl der eigenen Brut über alles stellen, eine Bezugsperson gesetzlich sanktioniert einfach wegamputieren können, liegt daran, dass die Mutterschaft vor dem Staat einen höheren Stellenwert genießt als eine Vaterschaft.

Wenn es die Ratio dieser Frauen innerhalb „dieser Prozesse komplizierter Kränkungen“, so der deutsche Soziologe Gerhard Amendt, aus den Angeln wirft, so deshalb, weil die weibliche Psyche laut Geschlechterforschung in Krisensituationen prinzipiell emotionaler und deswegen auch obsessiver reagiert als jene der Männer. Die meisten Scheidungsväter sehen in diesen Schlachten nicht so heldenhaft wie Pierce Brosnan im Trennungsdrama „Evelyn“ aus, sondern erleben schwere psychische Einbrüche, die auch in der Psychiatrie enden können. Die Praxis zeigt, dass die Gerichte aus Überforderung und Überlastung kaum in der Lage sind, bei emotionalen Flächenbränden effizient einzugreifen. Wenn die Fronten verhärtet sind, nützt kein psychotherapeutischer Streichelzoo mehr.

Schadensprävention sollte lange vor dem Ausbruch der Katastrophe einsetzen. Wenn Väter ihre Vaterschaft nicht erst nach erfolgter Trennung entdecken, ist die Fortführung in Konfliktsituationen viel leichter. Wenn Therapieeinrichtungen, Mediation und das wachsende Angebotsspektrum der Konflikt- und Trennungsindustrie nicht erst dann in Erwägung gezogen werden, wenn nichts mehr zu retten ist, muss eine Familienauflösung nicht in „Friendly Fire“-Salven ausarten. Und Kindern werden Loyalitäts-Zerreißproben nach dem Motto „Wen hast du eigentlich lieber, die Mama oder den Papa?“ vielleicht irgendwann erspart bleiben.

 

 

http://www.profil.at/index.html?/articles/0443/560/96340.shtml

 

profil 44/2004

 

 

 


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