Mathieu Carrière


 

 

Das Leiden der Männer

Scheidungsväter haben es nach Ansicht von Geschlechterforschern wesentlich schwerer, mit ihren oft genauso großen Problemen Beachtung zu finden

von Matthias Kamann

Es wurde viel über Gotteslästerung gesprochen, als sich der Schauspieler Mathieu Carrière unlängst vor dem Bundesjustizministerium an ein Kreuz binden ließ, um auf die Lage geschiedener Väter aufmerksam zu machen. Es wurde viel von Terrorismus gesprochen, als dem britischen Premierminister Tony Blair mit dem Kidnapping seiner Kinder gedroht wurde, falls er das britische Scheidungsrecht nicht väterfreundlicher ausgestalten sollte. Daß nicht über die Sorgen der Väter gesprochen wurde, ist wegen Carrières Bizarrerie und des verbrecherischen Charakters der britischen Drohung nur richtig. Doch auch wenn sich solche Männer an die Regeln und Gesetze halten, interessiert sich kaum jemand für ihr Anliegen.

Im vergangenen Jahr standen 335 000 alleinerziehenden Vätern 2,236 Millionen alleinerziehende Mütter gegenüber. Nach wie vor ist es die Regel, daß minderjährige Kinder nach einer Scheidung bei der Mutter wohnen. Die Frau wird dabei um so ärmer, je wichtiger ihr die Kinder sind. Denn wenn sie Zeit für die Erziehung haben will, arbeitet sie nur halbtags und verdient weniger. Ist dann auch noch das Einkommen ihres Ex-Mannes bescheiden, kommt es um so häufiger zum Streit um Unterhaltszahlungen. Das ist für die Frau nicht nur emotional und finanziell belastend, sondern auch deshalb, weil sie den Geldmangel durch Eigenleistung ausgleichen muß: Kann sie sich kein Auto mehr leisten, erfordert der Transport kleiner Kinder erheblich mehr Zeit; können Nachhilfelehrer nicht bezahlt werden, muß die Mutter mit den Kindern Mathematik üben (und selbst die Formeln verstehen lernen).

Anders als von Anfang an alleinerziehende Mütter neigen geschiedene Frauen dazu, all das als Folge des Beziehungsversagens ihres Ex-Mannes aufzufassen. Mit dieser Interpretation stoßen sie auf öffentliches Wohlwollen. Schließlich sind sie bei ihren Mühen mit den Kindern tagtäglich zu beobachten, auf sie wird das Mitleid mit den Kindern übertragen, generell wird Frauen die Opferrolle leichter geglaubt als Männern.

Daher haben es Scheidungsväter wesentlich schwerer, mit ihren genauso großen Problemen Beachtung zu finden. Das gilt auch für die Wissenschaft. Eine Ausnahme macht das Projekt zu "Vätererfahrungen nach der Trennung vom Ehe- oder Lebenspartner", das der Bremer Geschlechterforscher Gerhardt Amendt im vergangenen Jahr abgeschlossen hat. Im Zentrum seiner Befunde stehen das massive Bestreben vieler Frauen, die Kinder dem Ex-Mann zu entfremden, und die Hilflosigkeit, mit der dieser das mit ansehen muß. 30 Prozent der von Amendt befragten Männer gaben an, nie oder nur zu besonderen Anlässen Kontakt zu ihren Kindern zu haben. 15 Prozent der Männer, die ursprünglich ein 14tägiges Umgangsrecht hatten, kommen mit den Kindern überhaupt nicht mehr zusammen. "Nur einem Drittel der Väter", so Amendt, "die noch in regelmäßigem Kontakt zu ihren Kindern stehen, wird von der Expartnerin ein Mitspracherecht bei wichtigen die Kinder betreffenden Entscheidungen gewährt." Je geringer das Einkommen eines Mannes, um so seltener sieht er seine Kinder - um so geringer sind aber zugleich seine Chancen, eine neue Familie zu gründen; was er hat, frißt der Unterhalt auf. Geht die Trennung von der Frau aus (was um so häufiger geschieht, je weniger der Mann verdient), dominiert sie oft auch seinen Abschied von den Kindern, sagt ihnen also in seiner Abwesenheit, daß Papa auszieht.

http://www.welt.de/data/2006/06/26/932056.html

 

 

Das Leiden der Männer (2)

Was da zwischen Männern und Frauen passiert, faßt Amendt so zusammen: Es gebe eine "auffällige Wandlung vieler Expartnerinnen zu manifest zerstörerischen Frauen und manipulativen Nachscheidungsmüttern, die ihre tiefe narzißtische Verletzung zwar nicht thematisieren können, sie aber um so gnadenloser in ihrer Hilf- und Sprachlosigkeit gegen den Ex-Mann wenden und zu diesem Zweck die Kinder in eine "vaterentsorgende Waffe" zu verwandeln versuchen. Verzweifelt oder zornig die Beziehung zu ihren Kindern aufgebende Männer sind dann die "entsorgten Väter", die ihre Kinder nicht mehr sehen "wollen" und als Verschärfung der "Kindesaussetzung" ihren Unterhalt nicht mehr zahlen."

 

Daß all dies für die Kinder ein Horror ist, bedarf keiner Erläuterung. In nur wenigen Lebenslagen benötigen sie soviel Halt, Liebe und Verständnis von beiden Eltern wie in der Zeit von deren Trennung. Und in der Tat, es gibt solche Scheidungen, und es gibt Kinder, die nach einiger Zeit regelrecht aufblühen. Dazu dürften auch Kinder jener 20 Prozent der von Amendt befragten Männer gehören, die berichteten, daß es keine Streitigkeiten während der Trennung gab.

 

Besonders günstig wirkt es sich aus, wenn die Eltern das nach dem neuen Kindschaftsrecht mögliche gemeinsame Sorgerecht ausüben - und wenn genug Geld vorhanden ist. Fehlt es hieran aber und zerstreiten sich überdies die Eltern - wobei das eine aus dem anderen oft folgt -, sind Scheidungen für Kinder in Deutschland immer häufiger Katastrophen.

 

Artikel erschienen am Mon, 26. June 2006

http://www.welt.de/data/2006/06/26/932056.html?s=2

 

 


 

 

 

Väterdemo in Berlin

Letzte Mitteilungen zur Demo am 17.6.06 in Berlin:

Der aktuelle Zeit- und Routenplan ist auf der Demo-Seite abgelegt: www.demo.vafk.de

 

Der Schauspieler Mathieu Carriere wird sich anschließend an die Demo vor dem Justizministerium ans Kreuz binden lassen. In einer persönlichen Erklärung hat er sein Verständnis von der Kreuzigung Jesu und sein Bezug zur Situation der Trennungskinder und getrennten Eltern verdeutlicht. Diese geplante Aktion hat zu einem heftigen - aber auch kontroversen - Echo in den Medien geführt. Am Freitag werden wir um 11:00 in Berlin eine Pressekonferenz abhalten. Etliche namhafte Redaktionen haben ihr Kommen zugesagt. Auch zur Demo wird es mehrere Teams geben, die über die Demo berichten werden. Es besteht auch die ausreichende Möglichkeit von Einzelinterviews.

Damit diese Demo ein voller Erfolg wird, bitten wir alle noch Unentschlossene, zu kommen. Zeigt durch Euer Erscheinen, daß Ihr für Euer und unser aller Anliegen aktiv eintretet!

Wer Anreiseschwierigkeiten hat, kann noch immer über die Fahrtenbörse Mitfahrer oder Mitfahrtgelegenheiten suchen, der Link:

http://www.baseportal.de/cgi-bin/baseportal.pl?htx=/vafk/FahrtenboerseDemo170606

 

Nach der Demo und nach der Aktion mit Mathieu Carriere treffen wir uns zum Austausch, zum gemütlichen Zusammensein mit musikalischen Darbietungen und Grillen in der Europa-Sprachenschule in Berlin-Kreuzberg. Dort wird es nach Möglichkeit auch noch eine Diskussionsveranstaltung mit Kirchenvertretern zu der geplanten Kreuzigung von M. Carriere geben.

Der Berliner Landesverein hat für die Demo-Route und die Fahrt zum Grillen 2 Stadtplan-Skizzen angefertigt, die wir hiermit allen Interessierten zur Verfügung stellen (siehe Anlage).

Hier noch einmal die wichtigsten Telefonnummern während der Demo:

Orga:

Rüdiger Meyer-Spelbrink (Bundesvorstand): 0162 - 83 99 123

Dietmar Nikolai Webel (Bundesvorstand): 0177 - 4 47 65 25

Rainer Sonnenberger (LV Berlin): 0176 - 52 05 21 97

Jörg Oetker (LV Berlin): 0170 - 5 37 10 60

Zimmervergabe

Heike Dietrich (Bundesgeschäftsstelle): 0172 - 5723317

Carsten Blicke (ist als erster da und übernimmt die Schlüssel): 0171 - 7 82 20 26

 

Und nun freuen wir uns auf ein Widersehen in Berlin.

 

Herzliche Grüße

 

Rüdiger Meyer-Spelbrink

Bundesvorstand/Koordination

06627 - 91 50 434 + 0162 - 83 99 123

meyer-spelbrink@vafk.de

 

Väteraufbruch für Kinder e.V.

Bundesgeschäftsstelle

Palmental 3, 99817 Eisenach

Tel. 0700-Vaterruf (bzw. 0700 - 82 83 77 83) oder 03691 - 7 33 90 67

Fax 0700-Vaterfax (bzw. 0700 - 82 83 73 29) oder 03691 - 7 33 90 77

eMail bgs@vafk.de

 

 

 

 

 

Demo am 17. Juni 2006 in Berlin:

„Väterrechte zu stärken

heißt Familien stark machen!“

 

Die Vorbereitungen zur Demo liegen im Endspurt. Damit die Fragen der Anreise und Übernachtung nicht alle in den letzten 24 Stunden geregelt werden, wäre es sinnvoll, wenn Ihr jetzt über die Fahrtenbörse die Mitfahrgelegenheiten regelt bzw. Eure Übernachtungen anmeldet.

 

Bitte gebt in der Fahrtenbörse unter http://www.baseportal.de/cgi-bin/baseportal.pl?htx=/vafk/FahrtenboerseDemo170606 nun Eure Angebote oder Eure Suche ein.

 

Für Übernachtungen haben wir einfache, aber geeignete preiswerte Doppelzimmer beschafft. Wegen der WM können wir aber keine hohe Anzahl auf Verdacht freihalten. Wer jetzt nicht reagiert, riskiert, dass sie belegt sind. Das Doppelzimmer kostet 15,00 pro Person und Nacht. Bitte meldet Euch nun dafür an unter Zimmeranmeldung.

 

Ebenso stehen noch wenige preiswerte Plätze auf einem Zeltplatz zur Verfügung. Hier liegen die Kosten bei 12,00. Auch hierfür benötigen wir nun die Anmeldungen unter Zeltplatzanmeldung..

 

Alle, die sich noch nicht konkret mit Namen angemeldet bzw. eingetragen haben, sollten dies nun erledigen.

 

Nach der Demo treffen wir uns zum Austausch und kennen lernen zum Grillen an einem sehr schönen Ort. Details werden wir noch bekannt geben.

 

Bitte beachtet, dass wir wegen der WM dieses Jahr in Berlin etwas mehr Menschen haben. Wir haben damit die Möglichkeit, erheblich mehr Mitbürger anzusprechen und müssen mit ein wenig mehr "Chaos" rechnen. Wir rechnen mit einer sehr großen Resonanz.

 

Auf ein Wiedersehen in Berlin!

 

 

Herzliche Grüße

 

Rüdiger Meyer-Spelbrink

Bundesvorstand/Koordination

06627 - 91 50 434 + 0162 - 83 99 123

meyer-spelbrink@vafk.de

 

 

Väteraufbruch für Kinder e.V.

Bundesgeschäftsstelle

Palmental 3, 99817 Eisenach

Tel. 0700-Vaterruf (bzw. 0700 - 82 83 77 83) oder 03691 - 7 33 90 67

Fax 0700-Vaterfax (bzw. 0700 - 82 83 73 29) oder 03691 - 7 33 90 77

eMail bgs@vafk.de

 

 

 


 

 

 

Die Hölle danach

Mathieu Carrière und der Psychoterror um die Scheidungskinder

Der Verein "Väteraufbruch für Kinder" demonstriert vor dem Gefängnis

12. Dezember, 12.12 Uhr: Mathieu Carrière geht für zehn Tage in den Knast. Hintergrund ist ein Foto des Schauspielers mit seiner unehelichen Tochter, das eine Zeitung veröffentlichte. Die Mutter klagte und gewann. Eine neue Runde in dem seit Jahren andauernden Sorgerechtsstreit mit der ehemaligen Lebensgefährtin um seine Tochter. Rückendeckung bekommt Carrière vom Verein "Väteraufbruch für Kinder", Männern, die seit Jahren für ein gemeinsames Sorgerecht kämpfen, auch dann, wenn die Kinder bei der Mutter leben. Und für eine Rechtspraxis, die das auch sicherstellt.

"Wir werden weiter für Gleichberechtigung kämpfen und wir werden weiter für unsere Kinder kämpfen, mit friedlichen Mitteln", sagt Carrière auf dem Weg zum Gefängnis. Ein Vater bestätigt: "Kinder brauchen beide Eltern und jeder, der das alleinige Sorgerecht beantragt, missbraucht das Kind. Daraus kommt immer eine Schädigung des Kindes."

 

Prominenz für Trennungsväter eingesetzt

Matthieu Carrière beim Fotoshooting in seiner Wohnung (Anklicken zum Vergrößern)

Am Abend vor dem Haftantritt hat Carrière Sympathisanten und Pressevertreter in seine Privatwohnung in Hamburg eingeladen. Er nutzt seine Prominenz, um auf die Situation von Trennungsvätern aufmerksam zu machen. Paradox: Die Pressefotografen haben ihm durch das Bild mit seiner Tochter die Gefängnisstrafe eingebrockt - nun braucht er sie, um für die Ziele des Vereins Väteraufbruch zu werben.

Matthieu Carrière © dpa

 

Doch was auf den ersten Blick wie die Personalityshow eines geltungshungrigen Schauspielers aussieht, hat einen ernsten Hintergrund. Vielen Vätern wird nach einer Trennung der Umgang mit ihrem Kind schlichtweg verwehrt. Und das, obwohl sie ein verbrieftes Besuchsrecht haben. Ein Vater berichtet, dass er zweieinhalb Jahre lang nach seiner verschwundenen Tochter gesucht habe: "Durch glückliche Umstände habe ich meine Tochter wiedergefunden. Sie war von heute auf morgen spurlos verschwunden. Ich bin zur Polizei gegangen, zur Staatsanwaltschaft, ich war beim Familienrichter, beim Jugendamt. Überall ist man abgeblitzt. Man ist von einer Wand zur anderen gelaufen. Ich wusste zweieinhalb Jahre lang nicht, ob meine Tochter noch am Leben ist."

 

Väter häufig benachteiligt

Etwa vier Millionen Trennungskinder gibt es in Deutschland. Die Hälfte von ihnen verliert nach kurzer Zeit den Kontakt zu einem Elternteil, meist ist es der Vater. Bei unverheirateten Paaren hat die Mutter einen natürlichen Anspruch auf das Sorgerecht für das Kind. Doch, auch wenn die Eltern verheiratet waren, bleibt der Vater meist auf der Strecke. Lebt das Kind bei der Mutter, kann sie seinen Aufenthaltsort bestimmen. Auch wenn es eine klare Besuchsregelung gibt - für Mütter ist es nach wie vor nicht schwer, dem Vater das Kind zu entziehen. Ihre Verstöße werden kaum geahndet.

Eine Lösung verspricht das so genannte Cochemer Modell. Gezielt wird danach zwischen den Streitparteien vermittelt. Denn schlicht wie wahr: ein Kind braucht beide Eltern. Bei allem Kampfeswillen der Väter, ist dies kein Krieg gegen Mütter. Betroffene Väter - und auch Großeltern - wollen nur ihr Recht. "Den meisten Familienrichtern werfe ich vor, dass sie die Väter und Großeltern entwürdigen, diskriminieren, indem sie die Kinder einfach nicht gehen lassen", sagt eine Großmutter, die zum Protest der Väter gekommen ist. "Es gibt Beschlüsse genug, aber die Familienrichter sorgen nicht für die Umsetzung."

Ob sein öffentlicher Einsatz für die Rechte der Väter Mathieu Carrière persönlich weiterhilft, ist zweifelhaft. Wie so oft sind die Fronten zwischen ihm und der Mutter seines Kindes hoffnungslos verhärtet. Immerhin ist sein Auftritt ein Denkanstoß und Appell an die Familienrichter, die Praxis des Sorgerechts von getrennt lebenden Eltern endlich zu ändern.

13.12.2004

http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/kulturzeit/themen/74043/index.html

 

 


 

 

Sorgerechtsstreit

Mathieu Carrière will ins Gefängnis gehen

Sendung vom 29. November 2004

Aus Protest gegen die deutsche Rechtssprechung will der Schauspieler Mathieu Carrière ins Gefängnis gehen. Der 52-Jährige weigert sich, ein vom Landgericht Hamburg angesetztes Ordnungsgeld über 5000 Euro zu bezahlen. Er wird stattdessen die angedrohte Ordnungshaft antreten. "Ich drücke so meinen Protest gegen die deutsche Rechtssprechung aus." Hinter der Auseinandersetzung steht ein seit Jahren andauernder Sorgerechtsstreit um seine Tochter Elena.

Langjähriger Streit

Carrière versucht seit mehr als vier Jahren, sein Besuchsrecht für die Sechsjährige durchzusetzen. Als bei einer Zaubershow aufgenommene Fotos von ihm und seiner Tochter in einer Zeitung erschienen, habe die Mutter des Kindes Klage wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts eingereicht. "Ich gehe in den Knast weil ich gegen den Missbrauch des Sorgerechts protestieren kann. Wenn eine Frau es schafft, den anderen in den Knast zu bringen, weil er mit dem Kind beim Zauberer war, dann stimmt was nicht", beschwert sich Mathieu Carrière.

Mit Mördern in einer Zelle??

Mit seinem Anwalt bespricht er immer wieder, was ihn im Gefängnis erwartet. Allein bei der Vorstellung daran bricht Ehefrau Susana in Tränen aus. Am dritten Advent muss Mathieu Carrière ins Hamburger Untersuchungsgefängnis. Er wird dort zehn Tage verbringen - vielleicht mit Mördern und Vergewaltigern in einer Zelle. Mathieu Carrière ist sich klar darüber, dass die zehn Tage ohne seine Familie ziemlich hart werden. "Was ich am meisten vermissen werde ist die Stimme meiner Tochter, das Lächeln von Eric - der Kontakt mit meinen Kindern." Eric ist der Sohn seiner zweiten Frau, mit der der Schauspieler in Hamburg lebt. Er versteht sich als Anwalt der Millionen Väter ohne Trauschein, die darum kämpfen, ihre Kinder gleichberechtigt sehen zu dürfen.

Zuletzt aktualisiert: 29. November 2004, 16:58 Uhr

http://www.mdr.de/brisant/promi-klatsch/1712127.html

 

 

 


 

 

Matthieu Carriere "freiwillig" für 10 Tage in ein Gefängnis in Hamburg.

Liebe Leser,

wie in der gesamten Presse (Print und Fernsehen) am Montag ausführlich berichtet wurde, begibt sich der Schauspieler Matthieu Carriere freiwillig für 10 Tage in ein Gefängnis in Hamburg. Hintergrund ist eine Scheidungsangelegenheit. Das Medieninteresse ist sehr hoch. Aus diesem Grund sieht es der Bundesvorstand als sehr sinnvoll an, wenn am Sonntag, den 12. Dezember um 11.30 Uhr vor dem Gefängnis demonstriert wird. Wir können auf unsere Anliegen sehr deutlich, mediengerecht und einfach aufmerksam machen und unterstreichen damit auch die jüngsten Presseveröffentlichungen. Rückendeckung für unser gemeinsames Anliegen haben wir u.a. diese Woche durch den großen SPIEGEL-Artikel "Die Hölle danach" erhalten. Die Gunst der Stunde sollte unbedingt genutzt werden.

Matthieu Carriere lädt neben vielen anderen Menschen auch einige Vereinsmitglieder des Väteraufbruches ein, am Samstag, den 11. Dezember 2004 mit ihm gemeinsam eine "Knast-Party" in seiner Privatwohnung zu feiern. Dies sollte auch als Dankeschön für unsere Unterstützung verstanden werden. Wer Interesse an einer Party-Teilnahme hat, möge dies bitte bis Sonntag, den 5. Dezember 04 bei Rüdiger Meyer-Spelbrink (06627 - 91 50 434, meyer-spelbrink@vafk.de) melden.

Es werden umfangreiche organisatorische Dinge notwendig werden, Plakatentwürfe usw. Wir planen außerdem eine "etwas andere Demo". Näheres soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden. Laßt Euch überraschen. Trotzdem wird jede Hand bei Vorbereitungen benötigt. Wir danken auf diesem Wege schon mal umliegenden Kreisgruppen für den zu erwartenden Mehraufwand Arbeit.

Als Reaktion auf unseren Aufruf, "Betten für Eltern" bereit zu stellen, haben sich innerhalb von 2 Tagen etwa 60 Neuanmeldungen ergeben. Dafür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön und falls jemand noch nicht dran gedacht hat, sich einzutragen, so sei dies als nette erneute Erinnerung gedacht: http://www.betten-fuer-eltern.de/dbindex.htm

 

Wir freuen uns auf Hamburg!

Herzliche Grüße

 

Rüdiger Meyer-Spelbrink

Bundesvorstand/Koordination

meyer-spelbrink@vafk.de

 

Väteraufbruch für Kinder e.V.

Bundesgeschäftsstelle

Palmental 3, 99817 Eisenach

Tel. 0700-Vaterruf (bzw. 0700 - 82 83 77 83)

Fax 0700-Vaterfax (bzw. 0700 - 82 83 73 29)

eMail bgs@vafk.de

 

 

 

 


 

 

Mathieu Carrière

Deutlich geworden ist Mathieu Carrière im Talk mit Johannes B. Kerner. In Deutschland herrsche „Frauenrecht“, erklärte der in unserer Lieblingsheimat um das Umgangsrecht mit seiner Tochter kämpfende französische Schauspieler.

Bericht auch in "Bunte" 2.5.2002. Sein Antrag auf Umgangsregelung läuft beim Amtsgericht Hamburg. Carrière gedenkt wegen der Grundrechtsverletzungen gegen ihn als Vater auch an den europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu gehen.

Da können wir ihm nur unsere Unterstützung versichern.

 

 


 

 

Veranstaltung am 12.12.2003 in der französischen Botschaft mit Mathieu Carrière

 

Also dann zur Sache Deutschland – oder doch nicht ?

Sie saßen zusammen, über dreißig Personen. Eine hochkarätige und hochqualifizierte Gruppe aller Professionen: Wissenschaftler, Menschenrechtler, Soziologen, Richter, Rechtsanwälte und Mitarbeiter der Justizministerien aus Frankreich und Deutschland. Eingeladen hatte der französische Botschafter in Berlin, Claude Martin. Organisiert wurde das Treffen von dem Schauspieler Mathieu Carrière.

"Zerrissene Familien im vereinten Europa" war das Thema der Veranstaltung im großen Saal der Botschaft am vergangenen Freitag. Im Mittelpunkt standen die Kinder und deren Rechte auf beide Eltern.

In Deutschland leben über vier Millionen Trennungskinder. Zwei Millionen davon wird der Kontakt zu einem Elternteil, meistens dem Vater, verweigert.

Betroffen auch viele Kinder aus Bi-nationalen Partnerschaften. Alltag in Deutschland - nicht in Frankreich!

Gesetze greifen hierzulande nicht. Die Justiz hält sich nicht an die eigenen Beschlüsse. Gummiparagraphen, die jeder auslegen kann wie er möchte, machen das Recht zur Makulatur. Narrenfreiheit ist im deutschen Familienrecht ausgebrochen. Und dies alles auf den Schultern unserer Kinder. Stammen die Eltern zudem noch aus zwei Ländern, potenzieren sich die Probleme. Hier stößt fortschrittliches Kinder- und Familienrecht in Frankreich auf verknöchertes, überholtes Denken aus längst vergangenen Zeiten in Deutschland.

Über zehn Stunden saß man am Freitag in Berlin zusammen. Erst in einer Fachgruppe, danach in einem öffentlichen Forum; vor allem aber länger als geplant. Ziel der Veranstaltung war es, Impulse zu geben. Impulse für die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Familienrechts im Interesse der Kinder, um den betroffenen Kindern zu ihren Menschenrechten zu verhelfen - zum Recht auf Mutter und Vater!

Fast alle Teilnehmer der Veranstaltung waren sich darin einig. Es herrschte eine lösungsorientierte und positive Grundstimmung, etwas bewegen zu wollen.

Der Vertreter des deutschen Bundesministeriums der Justiz, Herrn Karl, konnte jedoch mit seiner antiquierten Meinung des BMJ, die Teilnehmer und Gäste an der Podiumsdiskussion nicht überzeugen. Er kritisierte zwar die katastrophale Durchsetzungspraxis des Umgangsrechtes in Deutschland, vergaß dabei aber, darüber nachzudenken, dass hauptsächlich sein Ministerium dafür Verantwortung trägt und keine andere Institution. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Den Willen konnte man den Worten von Herrn Karl nicht entnehmen.

Schon gar nicht Gedanken zur Frage des gemeinsamen Sorgerechts auch für nichteheliche Väter, beginnend mit der Geburt des Kindes. Hier berief er sich auf nationale Gegebenheiten - dem europäischen Gedanken fern.

Eine französische Richterin betonte, dass es Vertrauen in die Rechtssprechung anderer Länder nur geben kann, wenn bei den Richtern gegenseitiges Vertrauen in die jeweiligen nationalen Rechtssysteme vorhanden ist. Hier würde ein einheitliches und fortschrittliches europäisches Familienrecht viel dazu beitragen.

Aber auch noch etwas anderes wurde auf dieser Veranstaltung deutlich. Das Ausland traut der Bundesrepublik eine Erneuerung der Familienpolitik im Interesse der Kinder schon lange nicht mehr zu. Zu lange wurden die Hinweise und Vorschläge der Fachwelt einfach ignoriert und internationale Abkommen wie die UN-Kinderrechtskonvention von Seiten Deutschlands unter Vorbehalt gestellt.

Sogar der frühere US-Präsident Clinton und der französische Staatspräsident Chirac wurden bereits höchstpersönlich bei der Bundesrepublik in Sachen Sorgerecht und Umgangsrecht vorstellig.

Die deutsche Delegation des Schlichtungsausschusses für französisch-deutsche Sorgerechtsstreitfälle sagte vor einiger Zeit die Verhandlungen einseitig und kurzfristig ab. Nach Aussagen des Ausschusses sollten bei dieser Sitzung mehrere von der Gruppe erarbeitete Vereinbarungen unterzeichnet werden. Der französische Abgeordnete und Mitglied des Ausschusses, Pierre Cardo, sieht als Hintergrund die "sehr konservative familienpolitische Einstellung in Deutschland und fehlenden Willen". Die Absage stelle die zweijährige Arbeit des Ausschusses, an die viele Kinder und Eltern große Hoffungen geknüpft hatten, in Frage.

"In Deutschland kann man derzeit nur etwas verändern, wenn man diesem Land von außen auf den Schädel schlägt." So die Worte von Mathieu Carrière.

Oder doch nicht? Obwohl Deutschland schon mehrfach vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen Verletzung von Menschenrechten im Bereicht der Familien- und Kinderpolitik verurteilt und abgestraft wurde, ignoriert die deutsche Politik bis heute mit der ihr eigenen und typischen Arroganz diese Urteile. Eine Aussage, die unter allen Anwesenden nur Köpfschütteln hervorbrachte.

Hier blieb für den Beobachter nur der Schluss: "Deutschland, Deutschland über alles" – auch wenn diese Zeilen aus unserer Nationalhymne gestrichen wurden, aber in den Köpfen von Politikern und anderer Verantwortlichen sind diese Gedanken noch tief verankert.

"Es war zu wenig Zeit, um alle 95 Thesen aufzuschreiben" sagte Mathieu Carrière nach Ende der Veranstaltung in der französischen Botschaft. Er zog jedoch eine positive Bilanz. "Wir wollten am heutigen Tag eine Reformation starten, wie einst Luther. Die Impulse liegen in den Seelen der Leute, die heute hier waren. Impulse, weitere solcher Veranstaltungen durchzuführen, dass die Bürger sich engagieren. Mit der heutigen Veranstaltung hat uns der französische Botschafter sehr geholfen und uns Mut gemacht".

Carrière weiter: "Aber auch die französische Seite hatte viel über Deutschland erfahren. Sie war unter anderem erstaunt, dass es in diesem Land so etwas wie einen "Mutterkult" gibt. Dies war ihnen neu."

Besonders das öffentliche Podium im zweiten Teil der Veranstaltung trug dazu bei, dass das Ausland mitbekam, wie katastrophal die Zustände im Bereich der Kinder- und Menschenrechte und der Familienpolitik in Deutschland sind.

Der deutsche Rechtsanwalt und engagierte Kinderrechtler Dr. Peter Koeppel brachte es im Forum auf den Punkt: Es ist ein Zufallsprinzip, an welchen Richter und an welches Jugendamt ein Betroffener gerät. Man ist diesem Zufall und damit der Willkür des Systems ausgeliefert. Die Interessen und die Rechte des Kindes sind damit in Deutschland reiner Zufall - von Rechtsstaatlichkeit keine Spur.

Wünschen wir, dass es bald weitere Veranstaltungen dieser Art gibt.

Kinderrechte sind hoffentlich bald kein Zufall mehr, damit Kinder nach Trennung und Scheidung in Deutschland und Europa beide Eltern behalten. Dazu sind alle Bürger aufgerufen. Auch die Medien sollten dieser Sache mehr Aufmerksamkeit schenken.

Wirtschaftlich ist Europa schon Eins geworden, mit Deutschland als aktivem Partner. Wenn es um Geld geht, da ist Deutschland Spitze. Wenn es um die Zukunft Europas geht, ist Deutschland das Schlusslicht. Denn unsere Zukunft sind unsere Kinder. Nichts anderes.

 

-Detlev Grass-

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Kinder brauchen beide Eltern!

Weitere Informationen unter: www.wirbelwind.de

 

 

 

 


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