Väternotruf

November 2010


 

 

 

 

 

Vorgezogener Endbericht für das Projekt

„Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander verheirateter Eltern“

Dr. Karin Jurczyk & Prof. Dr. Sabine Walper

Deutsches Jugendinstitut e.V.; Ludwig-Maximilians-Universität München

München, 30.11.2010

 

„Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010

 

 

Vorwort

In den vergangenen fünfzig Jahren haben sich Familien in Deutschland beträchtlich verändert. Dies betrifft insbesondere die Rahmung von Elternschaft und Familie durch eine Ehe, wie sie noch in den 1960er Jahren als zentrales Bestimmungskriterium von Familie galt. Nicht nur die zunehmende Fragilität von Ehen, sondern auch der häufigere Verzicht von Eltern auf eine Institutionalisierung ihrer Partnerschaften durch die Eheschließung haben auf Seiten des Familienrechts Anpassungsprozesse erforderlich gemacht, die den veränderten Lebensbedingungen von Eltern und Kindern Rechnung tragen. Familienrecht und gesellschaftliche Entwicklung befinden sich dabei in einem Wechselverhältnis. Wurden mitunter gesellschaftliche Entwicklungen durch Reformen vorweggenommen, fand sich auch immer wieder die Notwendigkeit einer Anpassung von Recht an familialen Wandel.

 

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Das Bundesministerium für Justiz hat im Mai 2009 das Deutsche Jugendinstitut (DJI), das im Rahmen dieses Forschungsprojekts eng mit der Ludwigs-Maximilians-Universität (LMU) kooperierte, beauftragt, entsprechende Erhebungen durchzuführen, mit deren Hilfe die aufgeworfenen Fragestellungen zur gemeinsamen Sorge nicht miteinander verheirateter Eltern beantwortet werden sollen. Bei der Durchführung dieses interdisziplinären Projekts, in das soziologische, psychologische und juristische Expertise eingeflossen ist, haben wir auf vielfältige methodische Zugangswege zurückgegriffen, um neben amtlichen Statistiken auch die Perspektive der Betroffenen in standardisierten wie auch offenen qualitativen Befragungen zur Geltung zu bringen. Die Kooperation von DJI und LMU mit dem Deutschen Institut für Jugendhilfe und Familienrecht (DIJuF) hat es ermöglicht, enge Bezüge zwischen juristischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive herzustellen und so die juristische Relevanz der sozialwissenschaftlichen Erhebungen und Deutungen zu gewährleisten.

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Der vollständige Bericht liegt dem Väternotruf vor.

 

 


 

 

 

Der entsorgte Vater

Nahezu alle Kinder empfinden die Trennung ihrer Eltern als belastend und bedrohlich. Ohnmächtig müssen sie zusehen, wie sich Vater und Mutter mit Wut, Hass, Demütigungen und Rache bekriegen und verfolgen. Viele Kinder verlieren dabei einen Elternteil - meist den Vater. Douglas Wolfsperger zeichnet in seinem Dokumentarfilm die Schicksale von vier Trennungsvätern nach, die - wie der Regisseur selbst - nicht nur als Partner, sondern auch als Vater «entsorgt» wurden. Filmemacher Douglas Wolfsperger hat vier Väter mit der Kamera begleitet, denen der Umgang mit den eigenen Kindern verwehrt ist, weil die ehemaligen Lebensgefährtinnen den Umgang von Vater und Kind über Wochen, Monate oder gar Jahre hinweg boykottieren. Dabei geht es nicht so sehr um das Wohl und den Schutz des Kindes, sondern um die Auseinandersetzungen mit dem getrennt lebenden Partner, der so entsorgt werden soll. Die Mütter benutzen die Kinder als Waffe im Konflikt mit dem getrennt lebenden Partner und das Rechtssystem steht vermeintlich auf ihrer Seite. Die missliche Lage, Vater zu sein und doch nicht fürs eigene Kind sorgen zu dürfen, durchlebt Regisseur und Produzent Douglas Wolfsperger seit mehr als vier Jahren. Der Kontakt zu seiner Tochter wird ihm per Gerichtsentscheid verwehrt. Er wurde sogar dazu aufgefordert, sich von seiner Tochter zu verabschieden. Auf seiner vorerst letzten Reise zur Tochter trifft er weitere Väter, die gegen Exfrauen, Ämter und Vorurteile kämpfen. Wütend, enttäuscht, traurig, manchmal naiv erzählen sie von ihren Erlebnissen. Trotz unterschiedlicher Persönlichkeiten und Lebenswege teilen sie ein Schicksal: Sie können ihre eigenen Kinder nicht sehen. Der Film, der bereits für viel Diskussion und Polemik sorgte, erstellt so ganz nebenbei ein Stimmungsbild von deutschen Befindlichkeiten und vom Zustand unserer Gesellschaft.

Zusätzliche Informationen zum Film finden Sie unter:

http://www.der-entsorgte-vater.de 

 

Der entsorgte Vater Dokumentar film von Douglas wolfsperger swr/Arte , deutschland 2008, 52 Min. - ERSTAUSSTRAHLUNG mittwoch, 10. november 2010, um 21.50 UHR auf ARTE

 

 

 


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