Väternotruf

1991


 

 

 

 

 

Vaterschaft (Vom Patriarchat zur Alimentation). 

Lenzen, Dieter: Reinbek 1991 [Die Kulturgeschichte der Vaterschaft im Rückblick]

 

 


 

 

 

"Die Vaterfalle. Die Macht der Väter über die Gefühle der Töchter"

Sigrid Steinbrecher; Rowohlt 1991

 

Kommentar Väternotruf:

Wer schon immer etwas über die infantilen Phantasien einer Psychoanalytikerin wissen wollte, dem sei dieses Buch empfohlen.

Sigrid Steinbrecher - nomen es omen - eröffnet ihr Buch mit einer Widmung für ihre Kinder, vom Vater der Kinder kein Wort, gut möglich, dass sich die Autorin mit ihrem Buch an diesem (vergeblich) abgearbeitet hat.

Frau Steinbrecher zieht in bewährter vulgerfeministischer Weise die Männer (Väter) heran, um uns über das Übel der Welt und seine "wahren" Ursachen, die da heißen "unsere Männerkultur", "großer, mächtiger Vater", "es ist der Vater, der Frauen an die Vergangenheit bindet",  aufzuklären und die eigene Verantwortung von Frauen für ihr Leben damit zu leugnen.

 

 

 


 

 

 

Hier der ultimative Buchtipp. Was Sie schon immer mal über die Mutter-Kind-Symbiose wissen wollten, aber sich nie zu fragen getrauten

 

"Alleinerziehen als Befreiung. Mutter-Kind-Familien als positive Sozialisationsformen und als gesellschaftliche Chance" 

Anita Heiliger, Pfaffenweiler 1991

 

 

Zu Risiken und Nebenwirkungen der Lektüre fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

 

 

 


 

 

 

"Der diagnostische Prozeß bei der Familienpsychologischen Begutachtung. Ein Beitrag zur Datenbasis und zur Intervention des psychologischen Sachverständigen"

Joseph Salzgeber; Siegfried Höfling

in: "Zentralblatt für Jugendrecht", 1991, Heft 7-8, S. 388-394

 

Erstaunlicherweise ein recht klarer und heute noch aktueller Beitrag über Sinn und Unsinn von Statusdiagnostik versus "Modifikationsorientierter Diagnostik". Allerdings ist der Beitrag auch schon 10 Jahre alt und von Siegfried Höfling (mit)verfasst.

 

 

 


 

 

 

"Die psychischen Grundlagen der Sorgerechtsentscheidung"

Reinhart Lempp

in: "Perspektiven der Rechtspsychologie", Herausgeber Wilfried Hommers, 1991

S. 147-160

 

 

Nun wissen wir gar nicht, ob Herr Lempp Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache hat oder der interessierte Leser? Meint Herr Lempp wirklich "psychische" Grundlagen der Sorgerechtsentscheidung oder meint er "psychologische" Grundlagen?

Ist vielleicht auch egal, denn das Buch liest hoffentlich niemand mehr. Wenn doch, dann sei er gewarnt.9 Jahre vor der Kindschaftsrechtsreform von 1998 wendet sich Lempp gegen ein eigenständige Umgangsrecht des nichtverheirateten Vater:

"Auch der neue Gesetzentwurf über ein Umgangsrecht des nichtehelichen Vaters mit seinem Kind immer dann, wenn dieses Umgangsrecht dem Kindeswohl nicht ausdrücklich entgegensteht, verbessert die Situation kaum (Lempp 1989)."

 

Deutsche Sprache, schwere Sprache, könnte man meinen, offenbar scheint es da manchen Professoren nicht anders als einer türkischen Putzfrau aus Berlin Neukölln zu gehen.

Lesen wir weiter:

"Abgesehen davon, daß in dem Gesetzentwurf nicht unterschieden wird, ob überhaupt eine Beziehung zwischen dem Kind und dem nichtehelichen Vater besteht, ist dieses Gesetz nur notwendig und wirksam, wenn die Mutter den Kontakt zwischen dem Kind und Vater nicht gutheißt. Ist die Mutter mit dem Kontakt einverstanden, bedarf es keines Gesetzes. Ist die Mutter aber nicht damit einverstanden, dann bedeutet ein Umgangsrecht des nichtehelichen Vaters ebenso wie des geschiedenen nichtsorgeberechtigten Elternteils, daß das Kind diesen Kontakt gegen den Willen der Mutter bzw. sorgeberechtigten Elternteil durchführen muß, was letztlich nur zu einer Belastung des Kindes führt, zumindest bei Kindern im Vorschulalter und Grundschulalter. Bei strenger Beurteilung stehen solche Sorgerechtsregelungen immer dem Kindeswohl entgegen." (S. 159)

Bei strenger Beurteilung, meinen wir, steht Herrn Lempp die Note 5 zu. Nicht nur wegen der Verwendung der deutschen Sprache, sondern auch wegen der Sprachverwirrung. Eben spricht er noch vom Umgangsrecht des nichtehelichen Vaters und dann schreibt er "Bei strenger Beurteilung stehen solche Sorgerechtsregelungen immer dem Kindeswohl entgegen." Ja was denn nun, Umgangsrecht oder Sorgerrecht? Weiß Herr Lempp eigentlich wovon er spricht? 

Mit der gleichen Argumentationslogik mit der Lempp 1989 nichtverheirateten Väter kein eigenständiges Umgangsrecht zubilligen wollte, argumentieren seine geistigen Erben im Jahr 2003 gegen ein eigenständiges Sorgerecht des nichtverheirateten Vaters. Herr Lempp ist Gott sei Dank in Rente, auch seinen geistigen Nachfolgern ist dies sehr zu wünschen. Um so eher, um so besser für die Väter und ihre Kinder.

Amen

 

Väternotruf 22.02.2004

 

 

 


 

 

"Titulierungsanspruch?"

Wolfgang Köhler

in: "FamRZ", 1991, Heft 6, S. 645-246

 

Der Autor wendet sich kritisch gegen die landübliche Praxis, ein Titulierungsinteresse auch dann zu bejahen, wenn durch den barunterhaltspflichtigen Elternteil der dem Kind zustehende Unterhalt regelmäßig gezahlt wird.

 

 

 


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