Fehldiagnose
Kind lebt: Klinik nach Fehldiagnose verklagt
Mittwoch, 16. Dezember 2009 14.59 Uhr
Dortmund (dpa/lnw) - Drei Jahre nach einer schweren Fehldiagnose hat am Mittwoch der Schmerzensgeld-Prozess gegen das Dortmunder Johannes-Hospital begonnen. Eine Oberärztin der Klinik hatte den Embryo eines Ehepaares Anfang 2006 für tot erklärt und eine Abtreibung empfohlen. Tatsächlich war das Kind später gesund zur Welt gekommen. Für ihr angeblich erlittenes psychisches Leid fordern die Eltern nun 16 000 Euro Schmerzensgeld. Das Krankenhaus lehnt eine Zahlung ab. Es sei nicht klar, ob überhaupt ein Schaden entstanden sei, hieß es zum Prozessauftakt am Dortmunder Landgericht.
Die Mutter des heute dreijährigen Jungen hatte im Prozess erklärt, dass sie ihr Kind einfach nicht richtig lieben könne. Sie leide noch immer sehr unter der Fehldiagnose und habe keine Geduld. Ob die psychischen Probleme aber tatsächlich mit ihrem Aufenthalt im Johannes-Hospital zusammenhängen, soll nun ein Sachverständiger klären. Mit einem Urteil ist erst im Oktober 2010 zu rechnen.
[Landgericht]: Kaiserstraße 34, Dortmund
http://www.justiz.nrw.de/Presse/dpa_ticker/DPA_16121/index.php