Fernsehsendungen
Vater - Scheidung - Trennung
Die kleinen Opfer des Scheidungskriegs
Ute Nardenbach (teleschau - der mediendienst)
(tsch) Die kleine Lizzy sitzt zwischen den Stühlen. Seit sechs Jahren streiten sich ihre Eltern um das Sorgerecht für das neunjährige Mädchen. Die innere Zerrissenheit hat Spuren auf der Kinderseele hinterlassen. "Wenn es mir gelingt, diese Eltern zu vertragen, kommt das einem Wunder gleich", sagt die psychologische Gutachterin Katharina Behrend. Zwölf Kilo Akten haben sich im Fall Schmidt gegen Schmidt bereits angehäuft. Behrends Mission ist es, das Leben für das Trennungskind erträglicher zu machen. Für ihre SWR-Reportage "Im Namen des Kindes - Letzte Hoffnung im Scheidungskrieg" hat Katharina Wolff die Gutachterin und Familie Schmidt mit der Kamera begleitet. Wichtig war ihr vor allem eines: die Perspektive des Kindes.
Katharina Behrend ist ständig unterwegs. Quer durch Deutschland fährt sie, um dort zu schlichten, wo eigentlich nichts mehr geht. Dabei arbeitet sie nach dem Ansatz ihres Kollegen und Teampartners, dem Bielefelder Psychologieprofessor Uwe Jopt. "In vielen Gesprächen versucht sie, die Eltern dazu zu bewegen, ihren Fokus auf die Bedürfnisse des Kindes zu legen und nicht auf ihren Konflikt miteinander", erklärt Katharina Wolff. In mehr als 300 Familien war Behrend bereits im Einsatz. In 60 Prozent der Fälle mit Erfolg: Die Eltern einigten sich ohne Gerichtsentscheidung.
Im Mittelpunkt der Reportage stehen die Gespräche Katharina Behrends mit der kleinen Lizzy. Einem Mädchen, das eigentlich alles hat: ein schönes Kinderzimmer, eine liebevolle Mama, einen tollen Papa, aber keine Eltern.
"Das sind die intensivsten Momente", sagt Katharina Wolf. "Denn die Kindperspektive ist das, worum es mir in dem Film geht."
Leicht war es für die Autorin nicht, eine Familie zu finden, die damit einverstanden war, sich in einer derart schwierigen und intimen Situation filmen zu lassen. "Bei den Schmidts war aber schnell eine Bereitschaft da", erinnert sie sich. "Ich habe ihnen versichert, dass ich den Film nicht mache, um die Konflikte der Eltern zu beschreiben, sondern die Gefühle des Kindes. Es geht mir nicht darum, irgendwen besser oder schlechter dastehen zu lassen." Nach sechs Jahren Streit herrschen bei den Eltern Ratlosigkeit, Wut und Unversöhnlichkeit. "Diese Verzweiflung wird sie wohl dazu bewogen haben, ihren Fall öffentlich zeigen zu lassen", vermutet Katharina Wolff.
"So können auch andere sehen, was alles passieren kann, und vor allem, wie es dem Kind dabei geht."
Titel Im Namen des Kindes
Sendedatum 23.07.2007
Sendezeit 21:00:00
Sender ARD
Produzent SWR
TV am 9.7.2007 21:45 Report auf ARD
Ein Beitrag der Sendung beschäftigt sich mit den traurigen Zuständen an deutschen Familiengerichten. Neben Richter Rudolph, Cochem, und Ursula Kodjoe kommt auch Vater Ingo zu Wort. Er hat nach jahrelangem Kontaktabbruch zu seinem Sohn Sascha eine Klage am Europäischen Gerichtshof eingereicht.
Dieser "Fall" ist Teil der paPPa.com Aktion "Wir wollen unser Menschenrecht"
http://www.pappa.com/aktion/EGMR/WirwollenMenschenrechte.html
- siehe dort "Der Fall Sascha"
http://www.pappa.com/aktion/EGMR/Menschenrechte-Fall-Sascha.html
Du bist mein Kind"
Bayerischer Rundfunk | report München
http://www.br-online.de/daserste/report/archiv/2007/00398/info.html
Ergänzend zur Sendung heute abend hier ein Link des BR auf eine Neuerscheinung im September 2007 von Richter Rudolph - Amtsgericht Cochem: "Du bist mein Kind".
http://www.schwarzkopf-schwarzkopf.de/sachbuch/dubistmeinkind.php
Gesendet: Montag, 9. Juli 2007 13:46
Für alle, die den Beitrag verpasst haben, hier ist der Beitrag online zu sehen:
http://www.br-online.de/daserste/report/
Sendung zum Thema
Väter die ihre Kinder nicht sehen dürfen.
Fernsehen
ZDF
"Brisant"
voraussichtlich Mittwoch den 1.12.04
ab 17.15 Uhr
Nur noch zahlen
Recht brisant-Thema
Väter von Trennungskindern dürfen ihren Nachwuchs oft bestenfalls nur noch für wenige Stunden sehen, aber sie werden kräftig zur Kasse gebeten.
In Deutschland leben über vier Millionen Trennungskinder. Zwei Millionen davon wird der Kontakt zu einem Elternteil, meistens dem Vater verweigert. Ein Jahr nach der Trennung verliert rund die Hälfte aller Väter den Kontakt zum Kind. Und die Scheidungsrekorde führen zu immer mehr Dauerfehden um die Kinder. Das neue Kindschaftsrecht macht das gemeinsame Sorgerecht für verheiratete Eltern zwar zum Regelfall, dennoch kann der Vater nach einer Trennung von der Teilhabe am Leben ausgeschlossen werden - über das Aufenthaltsbestimmungsrecht.
Prominentes Beispiel: Der Schauspieler Mathieu Carriere. "Recht brisant" hat mit ihm und anderen betroffenen Vätern gesprochen.
Seit dem 1.Juli 1998 hat jedes Kind ein gesetzlich geregeltes Recht auf Umgang - ganz gleich, ob die Eltern verheiratet waren oder nicht. Doch die Diskrepanz zwischen Gesetz und Wirklichkeit ist groß. Das Umgangsrecht scheitert oft an der Durchsetzbarkeit. Es wird torpediert, indem Mütter Kinder dauerhaft gegen den Vater aufbringen oder Vorwürfe in den Raum stellen.
Die Verhängung von Zwangsgeldern gegen umgangsvereitelnde Mütter geht oft fehl wegen der Finanzlage. Zwangshaft wird so gut wie nie verhängt. Der Zwang, für die Kinder aufkommen zu müssen ohne mit ihnen zusammen zu sein, verbittert die Väter.
Besonders betroffen: Unverheiratete Väter: Ledige Mütter haben den natürlichen Anspruch auf das alleinige Sorgerecht. Den Müttern wird es dadurch besonders leicht gemacht, das Umgangsrecht des Vaters zu torpedieren. Das Bundesverfassungsgericht hat im Januar 2002 diesem Zustand seinen vorläufigen Segen gegeben - dem Gesetzgeber gab es auf den Weg, die tatsächliche Entwicklung zu beobachten.
Wegen Menschenrechtsverletzung hat der Europäische Gerichtshof in Straßburg Deutschland schon mehrfach verurteilt - zu Schadensersatz an ausgebootete ledige Väter. Eine vaterfreundliche Rechtsprechung, an die sich die deutsche Justiz nicht gebunden fühlt - obwohl Deutschland die Menschenrechtskonvention unterschrieben hat.
Das Bundesministerium der Justiz prüft nun auf Beschluss der Justizministerkonferenz vom Juni 2004, ob es unverheirateten Vätern per Gesetz den Zugang zur gemeinsamen Sorge geben will - notfalls auch gegen den Willen der Mutter. In ein konkretes Gesetzgebungsverfahren ist die Prüfung bislang nicht gemündet.
In der Stadt Cochem wird das neue Kindschaftsrecht ernst genommen, das das gemeinsame Sorgerecht zur Regel macht. Familienrichter Jürgen Rudolph zwingt zerstrittene Eltern bei Belangen der Kinder zum Konsens. Eine funktionierende Lösung der Konflikte, an der alle Professionen zusammenarbeiten.
Online-Version dieses Artikels: http://www.3sat.de/3sat.php?/specials/71010/index.html
Am 11.6.2002 ab 21 Uhr im ZDF bei Frontal21 ein Beitrag zum Thema:
Väter ohne Rechte
Zwei Millionen Väter werden nach der Trennung von ihren Partnerinnen daran gehindert, ihre Kinder zu sehen, so eine Schätzung des Vereins "Väteraufbruch für Kinder". Deutsche Gerichte, so der Vorwurf, würden häufig zu Gunsten von Müttern entscheiden, die durch die Wegnahme der Kinder die Männer vor vollendete Tatsachen stellen. Mittlerweile hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mehreren Vätern Recht gegeben, die vor deutschen Gerichten in ihrem Kampf um das Umgangsrecht in allen Instanzen gescheitert waren - bis hin zum Bundesverfassungsgericht. Seit diesem Wochenende sind Väter in Berlin im Hungerstreik, um den Umgang mit ihren Kindern zu erzwingen und um gegen die Praxis der Gerichte zu protestieren.
Frontal21 über deutsche Gerichtspraxis und Väter ohne Rechte.
Text und Realvideo unter www.frontal21.de
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Müller
Kindesentziehung
Sendung vom 15.01.2001, ARD "Fact"
Bericht:
Simone Warias
Reportage · Zusatzinformationen
Kindesentzug in Deutschland – ein Gesetzesbruch, der oft ohne Folgen bleibt.
Pro Jahr: etwa 25000 Fälle.
Weiteres Problem: der „Umgangsboykott“.
Der Sendebeitrag:
Für Michael Kroll war es ein Schock: ohne ihn zu informieren zog seine geschiedene Frau mit dem gemeinsamen Sohn von Marl nach Emden - obwohl auch er das Sorgerecht für den Jungen hat.
Michael Kroll
Vater
"Das ist Weihnachten vor zwei Jahren. Da ist der Opa mit seinem Enkel. Der vermisst ihn natürlich auch sehr , weil auch kein Kontakt mehr besteht zu den anderen Angehörigen von meiner Seite her, Oma, Opa , mein Bruder, keiner hat mehr Kontakt zu ihm."
Michael Kroll klagte sofort vor dem Familiengericht in Marl auf Übertragung des alleinigen Sorgerechts. Aber: bislang gibt es noch nicht einmal ein Aktenzeichen. Den Jungen hat er seit Monaten nicht mehr gesehen.
Michael Kroll
Vater
"Mein Sohn, der wird mich schon vermissen, aber ich weiß ja nicht, wie seine Mutter ihm das erklären will. Wir hatten eine enge Bindung gehabt, wir hatten vorher viel Spaß im Urlaub und er hat sich auch ganz hervorragend von mir verabschiedet und auf einmal ist der Kontakt gebrochen. Mein Sohn ist in seinem Leben noch nie ohne mich gewesen, noch nie."
Kindesentzug in Deutschland - nach dem Gesetz ein klarer Rechtsbruch. Haben beide Eltern das Sorgerecht, so darf sich kein Elternteil mit dem Kind einfach auf und davon machen. Und trotzdem passiert es - 25.000 Mal im Jahr. Sind Sohn oder Tochter erst einmal fort, gibt es kaum eine Chance, sie zurück zu bekommen.
Margot von Renesse
"Auf alle Fälle muss das Familiengericht dafür sorgen, dass die Methode, sich qua Faustrecht, sein Recht zu verschaffen, zwischen Eltern nicht mehr geht, denn dann haben wir im Grunde genommen eine Rechtssituation, in der das Entführungsopfer nur noch zu Michael Kohlhaas werden kann. Das ist Rechtsverweigerung und das kann in dieser Gesellschaft nicht sein."
Die Realität sieht allerdings anders aus. Vor drei Jahren fuhr die Frau von Patrick Klasen mit dem Sohn zu den Großeltern nach Wuppertal. Angeblich sollte es nur ein Kurzurlaub werden, doch Frau und Kind kehrten nicht zurück.
Patrick Klasen
Vater
"Es ist nen Erlebnis gewesen, welches nicht so leicht zu beschreiben ist, es ist brutal, es ist einfach schmerzhaft. Und die einzige Möglichkeit, diesen Schmerz auch irgendwo loszuwerden, ist gewesen, zu handeln."
Der Vater fuhr sofort nach Wuppertal und versuchte, den damals 2-jährigen Ole zurückzuholen. Die Türen bei den Großeltern blieben verschlossen. Er bat die Polizei um Hilfe - ohne Erfolg.
Patrick Klasen
Vater
"Eine Kriminalbeamtin antwortete mir recht barsch, meine Frau würde schon einen Grund haben. Das ist so'n Schlüsselerlebnis. Damit ist eigentlich beschrieben, was ich immer wieder erlebt haben. Das ist `ne Grundhaltung, mit der ich mit meinem Bedürfnis, Kontakt zu meinem Sohn zu haben, auch immer wieder konfrontiert wurde."
Noch gilt bei Kindesentzug in Deutschland: Wer Fakten schafft, wird am Ende belohnt. Keine Vorschrift darüber, dass einem Elternteil entrissene Kinder sofort wieder zurück müssen. Die Kleinen verbleiben erst einmal in der neuen Umgebung. Dem Zurückgebliebenen bleibt nur der Klageweg - und der kann dauern.
Dr. Michael Greulich
Rechtsanwalt
"Und am Ende wird dann doch das Prinzip der Kontinuität durchgreifen. Die Richter werden sagen, nun lebt das Kind schon ein halbes Jahr oder ein Jahr ...hier bei dem Elternteil, der es mitgenommen hat, dort hat`s sich eingelebt ... und da kann es nicht mehr rausgerissen werden. Das ist natürlich für meine Begriffe ein unmögliches Prinzip."
Weiteres Problem, ein per Gerichtsbeschluss verbrieftes Umgangsrecht wird häufig verweigert. So werden die Kinder manipuliert, unter fadenscheinigen Gründen dem anderen Elternteil nicht herausgegeben. Doch Umgangsboykott gilt in Deutschland immer noch als Kavaliersdelikt.
Dr. Kerstin Niethammer-Jürgens
Rechtsanwältin
"Ich meine, da muss auch härter durchgegriffen werden. Es muss auch in Deutschland klar sein, dass eine getroffene Umgangsregelung nicht einfach dadurch aus der Welt geschaffen werden kann, indem man sagt, die Kinder haben jetzt keine Lust."
Vergangenen Freitag auf einer Pressekonferenz in Berlin. Die Initiative Kids zurück wird gegründet - an ihrer Spitze die Familienrechtlerin Dr. Niethammer-Jürgens.
Ein wichtiges Ziel: Auch bei Kindesentzug im Inland das durchzusetzen, was bei Auslandsentführungen schon lange gilt: den Rückführungsanspruch. Nach dem Haager Übereinkommen müssen ins Ausland verbrachte Kinder sofort wieder in ihre alte Umgebung zurück.
Dr. Kerstin Niethammer-Jürgens
Rechtsanwältin
"Es kann ja nicht sein, dass eine Entziehung von Berlin nach Basel anders gehandhabt wird, als eine Entziehung nach München."
Margot von Renesse
SPD-Bundestagsabgeordnete
"Meines Erachtens ist es dringend notwendig, dass wir eine Parallelvorschrift ins deutsche Recht aufnehmen. Denn wir werden auch mit den internationalen. Fällen nicht überzeugend klar kommen, wenn sich nicht so etwas wie eine Rechtshygiene auch im Inland durchsetzt, dass man einem anderen nicht ohne Recht und ohne in zu fragen ... das Kind klaut, weder dem einen noch dem anderen darf so etwas geschehen."
Für Patrick Klasen und Michael Kroll gibt es keine Hoffnung mehr, dass ihre Söhne zu ihnen zurückkehren. Zu den Müttern bekamen wir übrigens keinen Kontakt. Auch wenn der Kindesentzug ein Unrecht war, eine Rückführung ist den Jungen nicht mehr zuzumuten.
Parick Klasen
Vater
"Ich kann ihm immer nur wieder anbieten, du kannst hier sein und wenn du ein Bedürfnis hast, dann musst du das äußern. Und dann musst du das der Mama, im Kindergarten, egal wem gegenüber immer wieder äußern. Mehr kann ich nicht tun."
Michael Kroll
Vater
"Ich denke mal, dass der Lars jetzt diesen Umzug gerade mal verwunden haben wird, dass er sich da oben eingelebt haben wird in Emden, sprich neue Freunde gefunden haben. Für mich ist das natürlich ziemlich schwer. Deshalb hätte ich ihn wieder zurück bei mir."
http://www.mdr.de/fakt/index_beitrag_4814.html