Hans Bertram


 

 

 

Prof. Dr. Hans Bertram

Humboldt-Universität Berlin, Institut für Soziologie

 

 

 


 

 

"Countdown zur Chancengleichheit!

Deutsch-schwedischer Dialog zu Vätern, Familie und Gleichstellung"

 

Friedrich-Ebert-Stiftung und Schwedische Botschaft

 

18.6.03 in Berlin

 

Friedrich-Ebert-Stiftung

Dialog Ostdeutschland

Forum Politik und Gesellschaft

Tel: 030-269 35 831

Fax: 030-269 35 858

 

 

Tagungsimpressionen: 

Es ist ja schön, wenn sich überhaupt mal jemand Gedanken über Väter macht. Schon allein die Absicht ist lobenswert und so soll die Friedrich-Ebert Stiftung hier auch gelobt werden. Das die ganze Veranstaltung dann ein wenig in Richtung Müttertagung abrutschte, war sicher auch den ReferentInnen geschuldet. So z.B. Hans Bertram, seines Zeichens Soziologe und Vorzeigeprofessor der SPD in Sachen Familie. Nun, Professor Bertram gelang es tatsächlich zu zeigen, dass es noch echte Frauenversteher gibt. Von den Podiumsfrauen ab und an mal leicht getadelt, gab er zu verstehen, dass er darüber nachdenken wird und somit bei ihm Besserung in Sicht ist. 

Bundesfamilienministerin Schmidt überraschte dann mit ihrer prinzipiellen Sicht, dass die Unterhaltspflicht zwischen Erwachsenen abgeschafft werden sollte. Wann das jedoch sein könnte, ließ sie offen. Das Ehegattensplitting will sie allerdings nicht abschaffen, das wäre doch nur ein symbolischer Akt, so die Ministerin. Bei einer anderen Meinung würde sie wahrscheinlich erheblichen Ärger mit ihren gutverdienenden SPD Männern bekommen.

Zur Anfrage eines Teilnehmers nach Abschaffung von §1671 BGB sagte Renate Schmidt, dass sie eine Befürworterin des gemeinsamen Sorgerechtes wäre, sie aber zur Zeit keinen Handlungsbedarf sehe und im übrigen gäbe es ja auch Väter, die sich nach einer Trennung nicht mehr um ihre Kinder kümmern würden.

Am Rande der Tagung teilte die Ministerin  mit, dass sie wegen der Diskriminierung nichtverheirateter Väter im Sorgerecht keinen Handlungsbedarf sähe, denn die Gesetzesänderung der letzten Reform (von 1998) wäre ja erst vor zwei Jahren passiert und man solle doch erst mal die Ergebnisse abwarten. Nun, wer richtig rechnen kann, hat sicher gemerkt, dass seit 1998 schon 5 Jahre vergangen sind. Man sollte aber einer Ministerin, noch dazu einer weiblichen, einen solchen Lapsus, nicht nachtragen. Und die von der staatlichen Diskriminierung betroffenen Väter sollten so viel Größe besitzen, der nächsten Reform noch 20 Jahre Zeit zu geben, da sind sie dann Großväter und können ihre männlichen Enkel und das Ende der deutschen Elternapartheid feiern. Alles will eben seine Weile haben, schließlich hat es in Südafrika auch sehr lange gedauert bis die rechtliche Gleichstellung zwischen Weißen und Schwarzen Wirklichkeit wurde.

Anton 18.6.2003

 

 


zurück