Hochzeitstag


 

 

 

Ehefrau am Hochzeitstag erschossen - 51-Jähriger vor Gericht

Dienstag, 02. Dezember 2008 

Mönchengladbach (dpa/lnw) - Vor den Augen der zweijährigen Tochter soll ein Mann in Viersen am fünften Hochzeitstag seine Ehefrau erschossen haben. Auslöser soll ein Streit darüber gewesen sein, ob man sich zum Hochzeitstag gegenseitig beschenkt. Das tödliche Familiendrama beschäftigt von Donnerstag an das Landgericht in Mönchengladbach. Der 51-jährige Angeklagte muss sich wegen Totschlags verantworten.

Der Anklageschrift zufolge hatte zunächst die 36-Jährige im Zorn zur Waffe gegriffen und ihrem Mann in die Lunge geschossen. Ob der Schuss sich im Handgemenge löste, ist bis heute unklar. Der Mann entwand ihr dann laut Staatsanwaltschaft die Waffe und schoss der Frau im Kinderzimmer vor den Augen der kleinen Tochter in den Kopf. Die Frau kam laut Anklage am Tatabend von einem Spaziergang zurück und hatte ihrem Mann Vorwürfe gemacht, weil er kein Geschenk hatte. Er lag mit Grippe im Bett.

Der 51-Jährige sagte darauf, dass er sich trennen wolle. Die Ehefrau lief nach Erkenntnissen der Ermittler daraufhin zu einer Abstellkammer, holte die Schusswaffe des Mannes und drückte ab. Das blutige Geschehen nahm seinen Lauf. Drei Kugeln trafen laut Anklageschrift das Opfer: Eine in den Hals, zwei in den Kopf.

Der mutmaßliche Schütze alarmierte selbst die Polizei. Bei dem aufgezeichneten Telefonat ist im Hintergrund die Stimme des kleinen Kindes zu hören: «Papa hat die Mama erschossen.» Die Frau starb im Krankenhaus. Der Mann konnte mit einer Notoperation gerettet werden.

http://www.justiz.nrw.de/Presse/dpa_ticker/DPA_021213/index.php

 

 


 

 

 

Prozess um tödlichen Streit am Hochzeitstag ist geplatzt

Freitag, 05. Dezember 2008 15.10 Uhr

Mönchengladbach (dpa/lnw) - Der Prozess um ein blutiges Familiendrama am Hochzeitstag in Viersen ist geplatzt. Die Staatsanwaltschaft lasse neu aufgetauchte technische Erkenntnisse prüfen, teilte das Landgericht Mönchengladbach am Freitag mit.

Der angeklagte Mechaniker hatte gestanden, im Streit um den fünften Hochzeitstag seine Ehefrau erschossen zu haben. Das Verfahren soll nun neu aufgerollt werden. Der 51-Jährige wird vorläufig auf freien Fuß gesetzt, der Haftbefehl bleibt aber formell bestehen. Die Bluttat im März soll sich vor den Augen der zweijährigen Tochter abgespielt haben. Auslöser soll ein Zank gewesen sein, ob man den Tag feiert.

Die 36-Jährige sei mit einer Pistole auf ihn losgegangen, als er ihr aus angestautem Ehe-Frust gesagt habe, er wolle sich trennen, hatte der Mann im Prozess beteuert. Das deckte sich mit bisherigen Ermittlungen: Demnach hatte die Ehefrau die Pistole aus einer Kammer geholt und ihrem Mann in die Lunge geschossen. Nach der Darstellung des Mechanikers gab es dann ein Handgemenge, er nahm ihr die Waffe ab und tötete sie. Danach wählte er schwer verletzt sofort den Notruf.

Am Freitag vorgelegte Gutachten der Polizei zeigen allerdings, dass eine Minute vor dem Notruf am Computer des Paares noch eine sogenannte Skype-Verbindung für Chatten oder Telefonieren aufgebaut war, so Gerichtssprecher Joachim Banke. Da der Angeklagte ausgesagt hat, dass er mit Skype nicht umgehen könne, wird nun geprüft, ob die Frau zur Tatzeit unter Umständen am Computer saß. In dem Fall sei auch die Version des Angeklagten zu hinterfragen, sagte der Sprecher. Der Mann musste sich bisher nur wegen Totschlags in minderschwerem Fall verantworten. Wann das neue Verfahren beginnt, ist noch offen.

http://www.justiz.nrw.de/Presse/dpa_ticker/DPA_05129/index.php

 

 


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