Papa


 

 

 

 

Straßenszene in Arezzo, Italien 2005

 

 

 

 

 

Papa - mittellateinisch "Vater", in der katholischen Kirche lateinische Bezeichnung des Papstes

Meyers Grosses Taschenlexikon 1981

 

 

 

 

"Papa ante Portas - auf dem Weg zu einem neuen Väterbild?"

"Mehr Spielraum für Väter"

 

hiess eine Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung am Mittwoch, d. 04. April 2001, 18-20.30 Uhr. 

Im Podium: 

Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Gisela Erler, Familienforscherin und Unternehmensberaterin pme Familienservice, Berlin - "Jetzt ist es an den Frauen"

Rainer Hunold, Schauspieler ("Praxis Bülowbogen" u.v.m.) - "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein.... Väter zwischen Anspruch und Realität"

Rainer Volz, Buchautor, Sozialwissenschaftliches Institut der Evangelischen Kirche Deutschlands - "Zwischen Weichei und tough guy - wo sind die neuen Männer?"

Dr. Christoph Zschocke, Bundesvorsitzender des Bundesverbandes Junger Unternehmer/BJU - "Kinder versus individualisierte Leistungsgesellschaft?!"

Moderation: Irmela Hannover, WDR-Redakteurin "ServiceZeit Familie"

 

Vor Beginn der Veranstaltung begrüsste mich Frau Bergmann netterweise per Handschlag - wir kennen uns nun schon seit der Veranstaltung "Mehr Leben ins Männerleben" im Januar 2000 in Frankfurt/Main. Das verschaffte ihr gleich einige Punkte in meiner Sympathieskala, auch wenn sie auf Grund ihrer fehlenden Positionierung insbesondere zum Thema der Diskriminierung nichtverheirateter Väter noch nicht im oberen Bereich meiner Beliebtheitsskala ist. Aber was nicht ist kann ja vielleicht noch werden.  Die Väterkampagne des Bundesfamilienministeriums, auch wenn sie noch an vielen Ecken zu wünschen übrig lässt, ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Bei Beginn der Podiumsdiskussion waren ca. 200 Teilnehmer/innen anwesend, ungefähr hälfte/hälfte Männer und Frauen. Frauen interessieren sich offensichtlich für das Thema Vaterschaft. Was mann umgekehrt für Männer zum Thema Mutterschaft wohl nicht sagen kann.

Frau Erler stellt sich als eine engagierte Befürworterin aktiver Vaterschaft heraus, dabei sparte sie auch nicht mit Kritik am herrschenden Mütterleitbild und der herrschenden Mütterdominierten und - orientierten gesellschaftlichen Praxis. Sie erhielt mit Abstand den stärksten Applaus.

In der anschliessenden Diskussion meldete ich mich zu Wort - Frau Bergmann hat sicher geahnt was da kommen musste. Ein engagiertes Pädoyer für die Beendigung der Diskriminierung nichtverheirateter Väter, die wegen ihrer Kinder nicht mehr die Rolle des Bittstellers bei der alleinsorgeberechtigten Mutter einnehmen wollen. Ein guter Applaus aus dem Auditorium unterstützte meinen Vortrag.

Ein Mann aus dem Publikum stellte dann die sehr berechtigte Frage, warum das von Frau Bergmann geführte "Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend"  die Männer im Namen einfach auslässt. Frau Bergmann konnte sich auch diesmal nicht dazu entschliessen Nachdenken über eine Namensänderung ins Auge zu fassen und erzählte statt dessen die bekannte Argumentation, dass ja auch Väter und männliche Jugendliche und Senioren in ihrem Ministerium Berücksichtigung finden würden.

 

Das Thema Gewalt bewegte dann auch noch die Gemüter, wobei Frau Bergmann das neue Gewaltschutzgesetz verteidigte und betonte, dass es ja geschlechtsneutral formuliert sei und dass es ja auch mal einen Einzelfall geben könne, wo ein Mann von Gewalt betroffen ist. Heftiges Kopfnicken in der Reihe vor mir (zwei Frauen und ein Mann). Hinter mir  erstaunlicherweise ein Zwischenruf  einer Frau an Frau Bergmann, sinngemäß etwa: "von wegen keine Gewalt von Frauen". So unterschiedlich können also Wahrnehmungen sein.

 

Der Friedrich-Ebert-Stiftung, insbesondere der Verantwortlichen für die Veranstaltung Katja Meyer sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

 

 

 

 


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