Sexueller Missbrauch durch Mütter


 

 

 

 

 

28.09.2010 21:55 Uhr

Von Kerstin Gehrke

Prozess Sohn missbraucht und gefilmt: Mutter vor Gericht

25 Mal soll sich die Frau an ihrem Sohn vergangen haben. Als die Übergriffe begannen, war der Junge sieben Jahre alt. Auch der Lebensgefährte der 39-Jährigen ist angeklagt.

Die Mutter galt als fürsorglich. Doch ab März letzten Jahres war das aus Sicht der Ermittler nur noch Fassade. Die 39-jährige Rosemarie K. sitzt seit Dienstag wegen sexuellen Missbrauchs vor dem Landgericht. 25 Mal soll sie sich an ihrem Sohn vergangen haben. Als die Übergriffe begannen, war er sieben Jahre alt. Es sind ungeheuerliche Fälle. Mitangeklagt ist ihr damaliger Freund Andrew Mc G., dem 19 Taten zur Last gelegt werden.

Als der Junge im Frühjahr gegenüber Polizisten von seinem Alltag berichtete, waren die Beamten erschüttert. Er soll hinsichtlich verschiedener sexueller Praktiken regelrecht angelernt worden sein. Er wurde erniedrigt und gefügig gemacht. „Sofern mit Widerstand des Kindes zu rechnen war, verabreichte die Mutter ihrem Sohn Schlaf- und Schmerzmittel in nicht erheblicher Menge, um ihn ruhigzustellen“, hieß es in der Anklage.

Rosemarie K. arbeitete als Krankenpflegehelferin in einem Klinikum, Mc G. war Fernfahrer und hatte eine eigene Wohnung in Spandau. Wenn der 39-Jährige auf Tour war, soll er per Webcam verfolgt haben, wie die Mutter ihren Sohn missbrauchte. Auch der Junge musste laut Anklage die Kamera halten, während er Opfer erniedrigender Szenen wurde.

Fotos waren es schließlich, die das Paar auf die Anklagebank brachte. Eine Bekannte von Mc G. soll sie auf seinem Computer entdeckt haben. Sie wandte sich an einen Polizisten. Kurz darauf wurden die Wohnungen durchsucht. Auch auf dem Handy der Mutter sollen Bilder gefunden worden sein, die eindeutig einen Missbrauch belegten. Zudem gab Hinweise auf weitere Opfer: Es soll Übergriffe auf eine Schulfreundin des Jungen und eine Nichte der Mutter gegeben haben.

Als die Anklage verlesen wurde, senkte die Mutter den Kopf und schwieg zunächst zu den Vorwürfen. In einem Brief aus der Untersuchungshaft soll sie die Schuld auf ihren Ex-Geliebten geschoben haben. Sie sei ihm hörig gewesen, schrieb sie nach Angaben von Prozessbeteiligten. Aus Sicht der Anklägerin sind die Mutter und Mc G. „infolge eines Hanges zu erheblichen Straftaten“ für die Allgemeinheit gefährlich. Damit geht es auch um Sicherungsverwahrung. Der Prozess wird am 8. Oktober fortgesetzt. K.G.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/sohn-missbraucht-und-gefilmt-mutter-vor-gericht/1944518.html


 

 

 

Brustsaugen ist keine sexuelle Handlung

Lässt eine nicht mehr stillende Frau es zu, dass ihr 6jähriger Sohn und - diesen nachahmend - ihre 9jährige Nichte ihre Brust entkleiden und daran saugen, wobei sie während des kurzen Vorgangs ihre Hand zärtlich um den Kopf oder den Rücken des Kindes legt, ohne es zurückzuweisen, so liegt darin keine sexuelle Handlung.

So jedenfalls meint es das:

Oberlandesgericht Oldenburg

1. Strafsenat, Beschluss vom 22.12.2009 - 1 Ss 210/09

Fundstelle: FamRZ 12/2010, S. 1019

siehe auch: NStZ-RR 2010, 204,241

 

 

2011:

Senatsbesetzung des 1. Strafsenats

Vorsitzender: Vorsitzender Richter am OLG Suermann

Weitere Mitglieder: Richter am OLG Finck

(ständiger Vertreter des Vorsitzenden)

Richterin am OLG Hilke-Eggerking

 

 

Vertreter der Mitglieder: Richter am OLG Vulhop

Richter am OLG Gebhardt

 

 

Kommentar Väternotruf:

Da sieht man es mal wieder, mit der richtigen Brille können sich sexuell gefärbte Handlungen wie durch Zauberhand in harmlose Mutter-Sohn Spiele verwandeln. Wie hätte der 1. Strafsenat wohl geurteilt, wenn der Sohn an der Klitoris der Mutter gesaugt und die Mutter während des kurzen Vorgangs ihre Hand zärtlich um den Kopf oder den Rücken des Kindes gelegt hätte? Oder muss es erst zum Orgasmus kommen, um darin eine sexuelle Handlung erblicken zu können?

Nächstes pirschen sich in Oldenburg noch Männer in der Fußgängerzone an Frauen ran und fangen an, an deren Brüsten zu saugen. Das wäre dann nach Auffassung des OLG Oldenburg wohl keine sexuelle Handlung, sondern so was ähnliches wie Hände schütteln. 

 

 

 


 

 

Mutter gab 6-Jährigem immer noch die Brust

Wenn eine Mutter ihren Sohn mit 6 immer noch stillt - ist das sexueller Missbrauch? Ein Familienrichter in Chicago muss das entscheiden. Eine Babysitterin hatte die Mutter (32) des Jungen angezeigt. Der Junge habe sich mehrfach gegen das Stillen gewehrt, hieß es. die Mutter bestritt die Vorwürfe. Ihr Sohn komme zu ihr und bitte sie, ihm die Brust zu geben. Stillen habe nichts mit Sex zu tun. "Es geht mir um die Nähe zum Kind", sagte sie. Das Jugendamt entzog der Frau bereits das Sorgerecht, der Richter hat nun das letzte Wort.

aus: "Bild", 12.12.2000

 


 

 

 

Auch "Indianer" kennen Schmerzen

 

Bayerische Beratungsstellen rüsten sich für die Betreuung sexuell missbrauchter Jungen

 

Information des Kinderschutz und Mutterschutz e.V. vom 20.08.2007

Jeder siebte bis zehnte Junge ist statistisch gesehen Opfer von sexueller Gewalt. In München ist die Kontakt-, Informations- und Beratungsstelle für männliche Opfer sexueller Gewalt - kurz /kibs/ – seit rund acht Jahren Anlaufstelle für betroffene Jungen und deren Familien. Ein Team aus sozialpädagogischen, therapeutischen und psychologischen Fachkräften bietet den betroffenen Jungen ein breit gefächertes Hilfsangebot – von Beratungsgesprächen über längerfristige Begleitung, Vermittlung medizinischer, therapeutischer, juristischer Unterstützung bis hin zu Eltern- und Selbsthilfegruppen, Internetforen etc..

Bislang war /kibs/ bayernweit die einzige Beratungsstelle für männliche Opfer sexueller Gewalt. Um in Zukunft über die Grenzen der Landeshauptstadt München hinaus Hilfe für Opfer zu gewährleisten, initiierte das Bayerische Sozialministerium nun ein Modellprojekt: In den nächsten zwei Jahren werden landesweit Erziehungsberatungsstellen und Beratungsstellen wie etwa der Frauennotruf für die Betreuung von sexuell missbrauchten Jungen qualifiziert. Federführend in der Umsetzung des Projektes, das Staatssekretär Jürgen Heike Ende Juli in München vorstellte, ist die Beratungsstelle /kibs/ des Kinderschutz und Mutterschutz e.V.. 40.000 Euro investiert das Sozialministerium in den kommenden zwei Jahren in die Realisierung des Modellprojektes sowie in die wissenschaftliche Begleitung durch das Deutsche Jugendinstitut (DJI).

Ziel der Weiterbildung ist es, dass jeder Junge, dem sexuelle Gewalt widerfahren ist, in seiner Heimatregion eine qualifizierte Anlaufstelle findet. Da nicht jeder Betroffene sich als Opfer er- und bekennt und schon gar nicht jeder aus eigener Initiative eine Beratung aufsucht, gilt es unter anderem im Rahmen der Erziehungshilfe sensibel mit Verdachtsmomenten umzugehen: Nicht selten muss sexueller Missbrauch als mögliche Ursache für auffälliges Verhalten von Jungen in Betracht gezogen werden. Regionale Erziehungsberatungsstellen sind daher eine Hauptzielgruppe der Weiterbildungsmaßnahmen. Der Frauennotruf ist eine weitere Kontaktstelle, an die missbrauchte Jugendliche und Angehörige sich wenden können – die Ansprechpartner dort bieten jedoch bisher keine jungenspezifische Betreuung an und werden im Zuge des Modellprojektes dafür qualifiziert.

Im Rahmen von vier Weiterbildungsmodulen baut /kibs/ geschlechtsspezifisches Fachwissen bei den Beratungsstellen in der Region auf. In einem ersten Schritt wurden Fachkräfte aus den regionalen (Erziehungs-) Beratungsstellen bereits während eines eintägigen Seminars für das Thema sexuelle Gewalt gegen Jungen sensibilisiert und mit den geschlechtsspezifischen Grundlagen vertraut gemacht. In drei weiteren Modulen werden die Basisqualifikationen vertieft und ausgebaut. Die Sensibilisierung für mögliche Gefährdungsszenarien und Täterstrategien stehen dabei ebenso im Fokus wie die Vermittlung adäquater Handlungsstrategien beispielsweise zur Verdachtsabklärung und individuellen Fallbetreuung. Juristische Hintergründe und Aspekte der Netzwerkarbeit ergänzen das Schulungsprogramm. Die geschulten Fachkräfte sind schließlich in der Lage, betroffenen Jungen und Familien einfühlsame und qualifizierte Ansprechpartner zu sein und ihnen in dieser belastenden Situation gezielt zu helfen. Das Fachteam von /kibs/ steht den beratenden Institutionen bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite.

Kinderschutz und Mutterschutz e.V.

http://www.kinderschutz.de/news/382?PHPSESSID=563b0c2c394a6216bae34ede9125f647

 

http://www.kinderschutz.de/news/382?PHPSESSID=563b0c2c394a6216bae34ede9125f647

20.08.2007 | kibs http://www.kinderschutz.de/angebote/alphabetisch/kibs

 

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Kommentar Väternotruf:

Für sexuell missbrauchte Jungen soll nun der Träger "Kinderschutz und Mutterschutz e.V." "federführend in der Umsetzung" sein.

Nun ist es allerdings so, dass viele missbrauchte Jungen von der eigenen Mutter missbraucht werden.

 

 

Alexander Markus Homes

„Von der Mutter missbraucht – Frauen und die sexuelle Lust am Kind“ist im August 2004 in einer erweiterten Neuauflage bei Books on Demand (ISBN 3-8334-1477-4) erschienen. Es ist im Buchhandel erhältlich, kann aber auch beispielsweise über amazon.de bestellt werden.

 

Gerber, Hilke (2004): 

Frauen die Kinder sexuell missbrauchen. - Eine explorative Studie.

Pro Business Verlag, Berlin, ISBN 3-938262-02-8. Dissertation, Universität Augsburg.

 

 

Soll jetzt ein ausgewiesener Mutterschutzverein gleichzeitig für missbrauchte Jungen und deren missbrauchende Mütter zuständig sein? Und ein Frauennotruf Ansprechstelle für missbrauchte Jungen und junge Männer. Da ist doch etwas faul im Lande Bayern und man kann leicht den Eindruck bekommen, das einigen verantwortlichen Leuten im Sozialministerium in München der rechte Durchblick fehlt.

 

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Sexueller Missbrauch durch Frauen

Die Akte 06, Sat.1 recherchiert zu dem Thema sexueller Missbrauch durch Frauen. Gesucht werden Männer und Frauen die von ihrer Mutter sexuell missbraucht wurden oder Täter sind.

Bitte melden sie sich und schicken eine Email an:

redaktionakte@metaprod.net

 

Christine Althoff

Redaktion AKTE 06

META productions GmbH

Medienhaus

Kuno-Fischer-Straße 8

14057 Berlin

Telefon: (030) 616 81 313

Fax: (030) 616 81 408

 

07.03.2006

 

 

 

 

 


 

 

 

Mutter und Stiefvater missbrauchen 13-jährigen Sohn

(dpa/lnw) | 29.03.2007, 15:40

Eschweiler/Aachen. Wegen sexuellen Missbrauchs ihres 13 Jahre alten Sohns ist eine Mutter aus Eschweiler vom Landgericht Aachen zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Ihr Ex-Mann muss wegen sexuellen Missbrauchs und körperlichen Misshandlungen eine Haftstrafe von acht Jahren verbüßen.

Er habe die Szenen im Bett gefilmt und den Schüler mit zahllosen Schlägen und Tritten gegen Kopf und Rumpf gequält, teilte ein Gerichtssprecher am Donnerstag das Urteil mit.

Der Junge sei mehrfach zur Mutter ins Bett zitiert worden. Dort habe er Alkohol trinken müssen, um danach den Anweisungen des Stiefvaters zu folgen. Der 50-Jährige habe den Jungen unter Todesdrohungen zum Schweigen gezwungen, hieß es in dem Urteil.

Wenn der Junge den Anweisungen nicht folgte, habe der Mann ihn kopfüber aus einem Dachfenster gehalten, ihn Treppenstufen heruntergestoßen, mit Nietengürteln geschlagen und durch die Wohnung geschleift.

Beide Angeklagten hatten die Taten vor Gericht gestanden. Die Misshandlungen waren bekannt geworden, als sich die Schwester des Jungen ihrer Pflegefamilie anvertraute. Der schwer traumatisierte Junge hatte vor den Taten vier Jahre in einem Heim gelebt.

 

 


 

 

 

Über das Thema Mütter, die ihre Kinder sexuell missbrauchen, berichtet die Frauenzeitschrift "Laura" in der Ausgabe Nr. 42, 9. Oktober 2004.

 


 

 

Richter weist Vergewaltiger von Seddin in den Maßregelvollzug ein.

Urteil gegen den 33-jährigen: Er hatte eine Frau entführt und missbraucht.

Gutachter: Laut psychiatrischen Gutachten hat E. selbst Angst vor seinen sexuellen und gewalttätigen Fantasien und Handlungen. Ein Grund für seine Störung besteht in dem sexuellen Missbrauch durch die Mutter und deren unberechenbaren Erziehungsstil

aus: "Berliner Zeitung", 18./19.11.2000

 

 


 

 

Das Buch von Alexander Markus Homes

„Von der Mutter missbraucht – Frauen und die sexuelle Lust am Kind“

ist im August 2004 in einer erweiterten Neuauflage bei Books on Demand (ISBN 3-8334-1477-4) erschienen. Es ist im Buchhandel erhältlich, kann aber auch beispielsweise über amazon.de bestellt werden.

 

ÜBER DAS BUCH:

 

Ist die sexuell unbefriedigte Mutter, die, wenn nicht gar ausschließlich, so doch vorwiegend auf ihre Söhne und Töchter emotional und sexuell fixiert ist, bittere Realität? Das vorliegende Buch gibt auf etliche Fragen im Zusammenhang mit Frauen und Müttern, die Kinder sexuell missbrauchen oder misshandeln, umfassend Antworten. Es belegt vor allem, dass eben nicht nur Väter, sondern auch Mütter ihre Kinder sexuell missbrauchen; dass Mütter vorwiegend ihre Söhne missbrauchen und dies offenbar vorwiegend „zärtlich“ tun; dass sie ihre Töchter missbrauchen, sie dabei aber häufig quälen; dass allein erziehende Mütter unter den weiblichen Missbrauchern überproportional vertreten sind; dass viele männliche Sexualstraftäter erst zu solchen wurden, weil sie in der Kindheit durch die eigene Mutter sexuelle Gewalt erfahren haben; vor allem aber, dass Mütter und überhaupt Frauen als Kindesmissbraucherinnen in der Gesellschaft, in den Medien und in der Forschung kaum wahrgenommen werden.

 

 

 


 

Während die Tatsache, dass es Kinder gibt, die von ihren eigenen Vätern sexuell missbraucht werden, wohl den meisten Erwachsenen bekannt sein dürfte, ist sexueller Missbrauch von Kindern, insbesondere von Söhnen durch die eigene Mutter noch öffentlich ein weitestgehend unbekanntes Thema. Siegrid Richter-Unger von "Kind im Zentrum" aus Berlin geht "davon aus, daß unter Berücksichtigung des Dunkelfeldes - 10 von 100 Jungen leidvolle Opfererfahrungen machen müssen, und von 10-20 % Täterinnen ausgegangen werden müsse" ("Switchboard - Zeitschrift für Männer und Jungenarbeit", 8/9/2001, S. 11-12, www.switchboard-online.de)

 

Man kann davon ausgehen, dass bei einer Reihe von männlichen Sexualstraftätern psychodynamisch eine inzestuöse Mutter-Sohn Beziehung im Hintergrund steht. Dies scheint zum Beispiel im Fall des Sexualstraftäters Frank Schmökels so zu sein (siehe einen entsprechenden Aufsatz in "Die Welt", 26.11.02), der bei seiner alleinerziehenden, ihn sexuell missbrauchenden Mutter aufgewachsen ist.

 

In der Praxis deuten solche Konstellationen auf einen Missbrauch hin, bei denen z.B. eine Mutter ihr Kind übermäßig lange stillt, beim schon älteren Kind immer noch den Genitalbereich wäscht, die Mutter das Kind im auffälligen Maß zu sich ins Bett nimmt, sie sich in Gegenwart eines schon älteren Kindes in exhibitionistischer Weise nackt präsentiert.

Die Forderung, dass solche Mütter zukünftig keinen Umgang mehr mit ihrem Kind haben dürfen, wurde bisher von keiner der Mütterrechtsorganisationen erhoben, ganz im Gegensatz zu deren Forderung, den Kontakt  zwischen Kind und Vater schon zu unterbinden, sobald auch nur der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs erhoben wird. Dies passt zu der Praxis, selbst Müttern, die Mordanschläge gegen ihre Kinder verübt haben, das Sorgerecht zu belassen. Das hier mit zweierlei Maß gemessen wird - wen stört´s?

Kinder missbrauchender Mütter und auch missbrauchender Väter haben ein Recht darauf, dass der Missbrauch beendet wird. Dies hat der Staat in Ausübung seines Wächteramtes zu leisten. Es hieße aber das Kind  mit dem Bade auszuschütten, wenn von nun an der Kontakt zwischen Kind und missbrauchender Mutter (oder Vater) rigeros unterbunden wird. Das Kind würde nach der Traumatisierung durch die Mutter (den Vater) nun auch noch vom Staat traumatisiert werden. Damit dies nicht eintritt und das Kind dennoch vor möglichen weiteren Missbrauch geschützt wird, bedarf es geeigneter fachlicher Interventionen, wie z.B. eines Begleiteten Umgang. 

 

 


 

 

 

Alexander Markus Homes "Von der Mutter missbraucht"

20.03.03

Hier eine Rezension meines Buches "Von der Mutter missbraucht" - Rezensent ist Arne Hoffmann, Autor von "Sind Mütter die besseren Menschen?":

 

Nach schier endlosen Verzögerungen durch Verlagsseite liegt das schon für die Buchmesse im Oktober angekündigte Buch Alexander Markus Homes "Von der Mutter missbraucht" inzwischen endlich im Handel vor. Seinem Vorwort zufolge "muss mit Blick auf die aufgeführten Fakten die Geschichte des sexuellen Kindesmissbrauchs umgeschrieben, wenn nicht gar neu geschrieben werden. Hierfür spricht bereits folgender Tatbestand: Die Missbrauchsrate für weibliche Täter, die in internationalen Studien mit bis zu 80 Prozent und in nationalen (deutschen) Studien bis zu 40 Prozent angegeben werden, zeigen unstrittig, dass in der gesamten Missbrauchsforschung und Öffentlichkeit dringend ein Umdenkungsprozess sowie eine Diskussion über Frauen und Mütter als Kindesmissbraucherinnen stattfinden muss."

Mit über 650 Seiten umfasst Homes Buch einiges an Material. Dabei erstreckt sich der reine Text auf etwa 460 Seiten. Den Rest nimmt ein umfangreicher Apparat an Anmerkungen und Quellenangaben ein. Zu den konsultierten

Informationen zählten erfreulicherweise auch meine eigenen Recherche-Ergebnisse, die ich in "Sind Frauen bessere Menschen?" zusammengestellt habe. Homes hat sich aber vor allem gründlich mit zahlreichen Original-Studien und Untersuchungen auseinandergesetzt.

Das zentrale Ergebnis dieses Buches wird bereits in seinem Vorwort deutlich:

Bei sexuellem Missbrauch wurde bislang der Anteil weiblicher Täter vor allem in der öffentlichen Diskussion weit unterschätzt, obwohl im akademischen Bereich bereits einige aufschlussreiche Ergebnisse dazu vorliegen. Die sexistisch-ideologische Sicht von Missbrauch als einem Verbrechen, das von Männern an Mädchen verübt wird, lässt sich nicht aufrechterhalten.

Stattdessen ist eine neue Perspektive nötig: weg von einem simplen Täter-Opfer-Schema des männlichen Geschlechts gegen das weibliche, hin zu einem System, wo über die Geschlechtergrenzen hinweg Opfer zu Tätern werden.

So weist Homes mit Nachdruck darauf hin, dass unterschiedlichen Studien zufolge Vergewaltiger in ihrer Kindheit zu einem hohen Ausmaß sexuelle Gewalt insbesondere durch ihre Mütter und andere Frauen durchleiden mussten.

Die These vom Vergewaltiger als Guerillakrieger des Patriarchats war schon immer intellektuell armselig, aber nach dem inzwischen vorliegenden Wissensstand verläuft sie sogar entgegengesetzt zu den tatsächlichen Verhältnissen.

Homes ist bewusst, dass viele Menschen auch deshalb unfähig scheinen, den Gedanken von Frauen als Missbrauchstäterinnen zu akzeptieren, weil sie das weibliche Geschlecht grundsätzlich als harmlos und friedliebend wahrnehmen.

Dass dies ein Irrtum ist, belegt Homes mit kleinen Exkursen unter anderem über weibliche Vergewaltigerinnen und auch den hohen Anteil weiblicher Täterschaft im Bereich häuslicher Gewalt. Dabei führt er detailliert sogar die auch mir zuvor nicht im einzelnen bekannten Ergebnisse der repräsentativen Befragung auf, die 1994 das Sampling-Institut im Auftrag der Zeitschrift FOCUS bundesweit getätigt hatte. "Überraschenderweise sind die Unterschiede bezüglich Gewalttätigkeit und Opfererfahrungen von Männern und Frauen relativ gering" hatte FOCUS diese Ergebnisse schon damals zutreffend resümiert. Bezeichnenderweise wurden sie danach mehrere Jahre lang nie wieder aufgegriffen.

Kaum ein gutes Haar lässt Homes am radikalen Feminismus. Er wirft dieser Bewegung vor, in den siebziger Jahren nur dadurch einen Zerfall vermieden zu haben, dass sie den Mann als bedrohlichen Triebtäter "entlarvte" und sich gegen ihn verbündete. Während sie von Frauen begangenen Missbrauch verleugne und verharmlose, treibe sie ihrer Ideologie zuliebe substanzlose Missbrauchsvorwürfe gegen Männer leichtfertig voran. Dabei nahm sie auch in Kauf, dass über Zahlenspielereien wie eine aus der Luft gegriffene enorme Dunkelziffer die Zahlen des behaupteten Missbrauchs ins Grotesk-Phantastische schossen. So zitiert Homes eine frühere Mitarbeiterin einer feministischen Beratungsstelle, die zugibt, im "Krieg gegen das Patriarchat" bzw. "den männlichen Phallus" ihrer Verantwortung nicht gerecht worden zu sein: "Wir haben die Kinder benutzt, (...) die, die wirklich missbraucht worden sind, und die, die erkennbar nicht missbraucht wurden, und die wir trotz dieses Wissens zu Opfern erklärt haben. So wird aus dem sexuell missbrauchtem Opfer noch einmal ein Opfer. Und das nicht missbrauchte Kind wird so erst erklärtermaßen zu einem Opfer gemacht. Sie sind alle auch Opfer der parteilich-feministischen Aufklärungs- und Hetzkampagne und des feministischen Krieges gegen alles Männliche."

Einmal in die Welt gesetzt, durften die irrwitzigen feministischen Behauptungen über die Allgegenwart von Missbrauch auch von Fachleuten nicht wieder bezweifelt werden. So berichtet der BKA-Mitarbeiter und Missbrauchs-Experte Baurmann: "Es ist mir bei Einladungen von engagierten Frauen zu Vorträgen schon passiert, dass mir offen gesagt wurde: Also, Herr Baurmann, wenn Sie den Vortrag halten, nicht dass da Zahlen kommen, die das erdrückende Ausmaß in Frage stellen, denn wir haben da gerade einen Förderungsantrag laufen." Nicht nur die kritische Frauenrechtlerin Katharina Rutschky betrachtet es als verheerend, dass Radikalfeministinnen insbesondere Kindern und Jugendlichen mit solchen Methoden ein Misstrauen gegen jede Form von Sexualität eingeimpft hätten. Rutschky: "Was am Anfang taktisch als ein sinnvoller Plan zur Vereinigung der Frauenbewegung ausgesehen hat, wird sich in anderthalb Jahrzehnten ganz bitter an den Frauen rächen."

Schließlich kommt Homes darauf zu sprechen, dass der Feministin Barbara Kavemann zufolge verschiedene "Fachfrauen" in der Bekämpfung sexuellen Missbrauchs offen zugeben, durch Kinder sexuell erregt zu werden.

Auch die führende englische Feministin Germaine Greer hatte ja im Januar 2003 angekündigt, ein Buch mit den Bildern attraktiver Jungen auszustellen, um damit "für Frauen, das Recht zurückzufordern, die kurzlebige Schönheit von Knaben zu genießen". Wenn es um missbrauchende Mütter geht, entsteht bei den feministischen "Fachfrauen" bezeichnenderweise das Bedürfnis, weniger zu verurteilen und zu strafen, sondern vielmehr zu helfen: "Von juristischen Konsequenzen wollen wir erst mal Abstand nehmen." Wie Homes ausführt, steht diese Haltung völlig konträr zu der Haltung, die missbrauchenden Männern entgegengebracht wird. Diese erscheinen als Monster, und wenn sie therapeutisch behandelt werden, klagen Organe wie die "Emma" empört über "Psycho statt Recht". Die Frage liegt nahe, ob manche besonders stark geifernde Radikalfeministinnen ihre eigenen sexuellen Begierden nicht schlichtweg übergroß auf den gefährlichen Unhold Mann projizieren, um sie dort zu bekämpfen, statt sich mit den Untiefen ihrer eigenen Psyche auseinanderzusetzen. Diese These bildet sich auch in Homes Interview mit einer pädophilen Feministin heraus, das sicher zu den provozierendsten Textdokumenten dieses Buches gehört.

Zusammenfassend kommt "Von der Mutter missbraucht" zu dem Schluss: "Das Schweigen der Opfer beiderlei Geschlechts verdeckt unstrittig das ganze Ausmaß der sexuellen Gewalt durch Frauen und Mütter. Das vorliegende Buch soll genau aus diesem Grund auch männliche und weibliche Opfer von weiblichen Tätern ermutigen, aufzubegehren und sich an die Öffentlichkeit und Strafjustiz zu wenden. Solange sie schweigen, profitieren die weiblichen Kinderschänder sowie die (radikal-)feministische Bewegung."

 

 


 

Alexander Markus Homes

 

Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich erlaube mir, Ihnen hiermit das Vorwort zum Buch "Von der Mutter missbraucht" (ISBN-3-89704-270-3) zugänglich zu machen.

Mein Buch erscheint jetzt im Scheffler Verlag, Herdecke.

www.Scheffler-Verlag.de

 

Januar 2003

 

 

Vorwort

 

„Um daran zu glauben, dass eine Frau ihr eigenes Kind sexuell missbrauchen würde, muss ein Mensch einflussreiche Stereotypen über Mutterschaft und die Mutter-Kind-Beziehung anzweifeln, die unsere Gesellschaft hegt und preist. Es fällt schwer, das Klischee einer von Wohlwollen und Fürsorge geprägten Mutter-Kind-Beziehung aufzugeben, selbst wenn unsere persönlichen Erfahrungen in scharfem Gegensatz zu diesem Ideal stehen.“

Michele Elliott (1995, S. 67)

 

 

 

 

Frauen, die Kinder missbrauchen; Mütter, die vorwiegend auf ihre Söhne und Töchter emotional und sexuell fixiert sind, manchmal sogar ausschließlich – sind sie bittere Realität? Gibt es wirklich eine Vielzahl von Müttern, bei denen die Grenze zwischen erlaubter emotionaler Zuwendung, Liebkosung, Zärtlichkeit und verbotener Sexualität ihren Kindern gegenüber fließend ist? Wie viele Mütter missbrauchen „liebevoll“, mit physischer bzw. psychischer Gewalt ihre Kinder? Ist der Mutter-Kind-Inzest im Vergleich zum Vater-Kind-Inzest harmloser?

Es gibt sie, diese Frauen.

Die Medien sind voll mit Berichten über männliche Sexualstraftäter. Über Täterinnen gibt es kaum Informationen. Warum wird der weibliche Anteil an sexueller Gewalt, gerichtet gegen Kinder, fast ausnahmslos geleugnet?

 

 

Das vorliegende Buch gibt auf diese und viele andere Fragen im Zusammenhang mit Frauen und Müttern, die (ihre) Kinder sexuell missbrauchen, misshandeln, quälen, malträtieren, Antworten. Es belegt vor allem, dass

 

 

• nicht nur Väter, sondern auch Mütter ihre Kinder sexuell missbrauchen;

• Mütter vorwiegend ihre Söhne missbrauchen;

• Mütter, die ihre Söhne missbrauchen, dies offenbar vorwiegend „zärtlich“ tun;

• Mütter, die ihre Töchter missbrauchen, sie dabei sehr häufig malträtieren und quälen;

• es bei den (Folge)Schäden für das kindliche Opfer keine Rolle spielt, ob der Täter weiblich oder männlich ist;

• bei Müttern (Frauen) im Vergleich zu Vätern (Männern) von einer sehr viel höheren Missbrauchsrate, als bisher angenommen wurde, auszugehen ist;

• alleinerziehende Mütter unter den weiblichen Missbrauchern überproportional vertreten sind;

• Mütter (Frauen) als Kindesmissbraucherinnen in der Gesellschaft, in den Medien und der Forschung kaum wahrgenommen werden.

 

 

Die Frauen, die eingestehen, dass auch ihr eigenes Geschlecht fähig ist, Kinder sexuell zu missbrauchen, sind fälschlicherweise der Ansicht, dass im Unterschied zu missbrauchenden Männern das Verhalten der missbrauchenden Frauen weniger schädigend ist und mildere Formen aufweist. Mit ihrer aus Verleugnung, Verharmlosung und Verfälschungen bestehenden Erklärungen werden sie durch zahlreiche Feministinnen unterstützt, die über den sexuellen Kindesmissbrauch durch ausschließlich männliche Täter geschrieben haben.

Würde es wirklich zutreffen, dass Frauen im Vergleich zu Männern wesentlich weniger gewalttätig sind, so wird man sich der Frage nicht entziehen können: Wie kommt es denn dann in einer Vielzahl von Missbrauchsfällen durch Frauen zu brutalsten Gewalthandlungen, teilweise sogar zu sadistischen Handlungen, die der Folter gleichen? Es muss sogar die Frage erlaubt sein, ob diese Gewaltanwendungen, die von Frauen – insbesondere Müttern – verübt werden, in Form und Intensität die körperlichen Gewalttaten männlicher Täter in einer nicht nachvollziehbaren Art und Weise weit übertreffen. Dem Verfasser jedenfalls sind bis heute keine Fälle bekannt geworden, in denen Männer, insbesondere (Stief-)Väter an Kindern derartig brutale, sadistische und perverse Gewalthandlungen vollzogen haben, wie Frauen es getan haben (womit auf keinen Fall jene schlimme Gewalt, die von Männern, (Stief-)Vätern beim sexuellen Kindesmissbrauch angewandt wird, verharmlost werden soll!).

Dem Verfasser ist überdies aufgefallen, dass insbesondere Mütter bei den sexuellen Gewalthandlungen die Töchter dazu zwingen, mit Gegenständen und, in vielen Fällen, sogar mit ihren kindlichen Fingern und Händen, ihnen, den Müttern, mittels vaginaler Penetration Orgasmen zu verschaffen. Es sind missbrauchende Mütter, die auch nicht davor zurückschrecken, ihre Töchter vaginal mit Gegenständen, Fingern, Händen und anderen Formen genitaler Manipulation zu penetrieren und zu malträtieren. Die Söhne, die zum Lustobjekt sowie zum Liebes- und Partnerersatz erkoren werden, sind hier offenbar eher selten betroffen.

Mütter scheinen auch bei der körperlichen Misshandlung und Züchtigung ihrer Töchter im Vergleich zu ihren Söhnen brutaler vorzugehen.

 

 

„Betrachtet man die körperlichen Misshandlungen bei Mädchen und Jungen getrennt“, so Richter-Appelt und Tiefensee (1996 a, S. 371) in ihrer Studie, „so fällt auf, dass Mädchen eher von der Mutter geohrfeigt oder eingesperrt, an den Haaren gerissen und mit Gegenständen verprügelt werden. Selbst Verbrennungen wurden bei den Mädchen eher von der Mutter vorgenommen als vom Vater. Die Männer hingegen gaben an, Ohrfeigen, Prügel und Tritte eher vom Vater erhalten zu haben. Von der Mutter wurden sie eher eingesperrt oder an den Haaren gerissen.“

 

 

Nicht nur die Öffentlichkeit, Medien, Forschung, auch die parteilich-feministischen Beratungs- und Hilfsvereine für missbrauchte Opfer werden sich mit der Tatsache anfreunden müssen, dass es eine Vielzahl von Frauen gibt, die eigene oder fremde Kinder misshandeln, quälen, erniedrigen und sexuell missbrauchen. Sie werden zu begreifen haben, dass nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen Opfer sexuellen Missbrauchs und sexueller Gewalt durch Mädchen und Frauen sind, die der Hilfe bedürfen. Sie werden sich eingestehen müssen, dass das Feindbild: Jungen und Männer sind generell (zumindest potentielle) Missbraucher, ein Mythos ist, der zu keinem Zeitpunkt stimmt oder gestimmt hat. Und sie werden insbesondere die Geschichte über den sexuellen Kindesmissbrauch und somit ihre feministische Forschung und Praxis, die Gewalt gegen Mädchen und Frauen als eine ausschließlich männliche, patriarchalische Gewalt benannt hat, die sich nur gegen Mädchen als Mädchen und Frauen als Frauen richtet, umschreiben müssen.

Das gilt auch für nicht parteilich-feministische Beratungs- und Hilfsvereine.

 

 

Früher die Frauenbewegung, heute die parteilich-feministischen Beratungs- und Hilfsvereine und deren (radikal) parteilich-feministischen Protagonistinnen der sexuellen Missbrauchsbewegung, werden sich weiter fragen müssen: Wenn Frauen das strukturell vorgegebene Machtverhältnis zu Kindern gewaltförmig ausnutzen und sexualisieren, gibt es dann noch eine Begründung und Legitimation für den Feminismus? Haben sie das Recht, Männer wegen der von ihnen verübten Gewalttaten anzuklagen, wenn ihr eigenes Geschlecht Macht und Gewalt ausübt, indem es (eigene) Kinder misshandelt und/oder sexuell missbraucht?

 

 

RAHMEN

 

Interview mit einer pädophilen Frau

 

Der Verfasser führte mit einer 42-jährigen pädophilen Feministin, die sich regelmäßig mit anderen betroffenen Frauen zum Erfahrungsaustausch trifft, ein Interview. Da sie unerkannt bleiben will, wird sie vom Verfasser mit dem Pseudonym „Frau Mayer“ angesprochen.

 

 

Homes: Wann wurde Ihnen Ihre pädophile Veranlagung bewusst?

 

 

Mayer: Im Verlauf meiner Tätigkeit als Babysitterin bemerkte ich mit 15 Jahren in mir eine Veränderung im Umgang mit Kindern. Ich verhielt mich ihnen gegenüber nicht mehr „gefühlsneutral“. Im Gegenteil: Ich ließ mich auf ihr kindliches Verlangen nach Zärtlichkeit ein, indem ich ihre Körper intensiv streichelte und im Laufe der Zeit auch mit meinen Lippen und der Zunge liebkoste. Die innere und äußere Erregung der Kinder übertrug sich auf mich, und ich bin absolut sicher, sie wollten mehr. Doch das kindliche Verlangen nach mehr blockte ich, die Strafbarkeit meines Agierens vor Augen, zu dem Zeitpunkt bewusst ab. Erst mit 25 fing ich an, meine pädophile Veranlagung voll auszuleben.

 

 

Homes: Sie sind Feministin und stehen zu ihrer Veranlagung?

 

 

Mayer: Ich stehe dazu: Ich begehre Knaben im Alter von acht bis zwölf Jahren. Ich habe seit fast einem Jahr eine tiefe innige, erotische und sexuelle Beziehung zu einem zehnjährigen Jungen. Es gibt nichts Schöneres für mich als der unbefleckte, zarte, unbehaarte Körper eines Knaben. Ich liebe es, ihn sehr behutsam in die nicht enden wollende Liebe einzuführen. Seinen Körper, der sich an mich schmiegt, der vor Lust anfängt zu vibrieren, wenn ich ihn zart mit meinen Händen und meiner Zunge vom Gesicht über Hals, Bauch, Genitalien bis zu den Füßen hin berühre. Und ich mag es, wenn er auf mir liegt und ich an seiner Atmung merke, dass es ihm gefällt und er sich mir völlig hingibt. Auch ich lasse mich fallen, gebe mich ihm hin.

 

 

Homes: Warum finden Sie Kinder, konkret Jungen im Kindesalter, anziehend? Anders gefragt: Was gibt Ihnen die sexuelle Beziehung zu einem Jungen?

 

 

Mayer: Diese Frage habe ich mir immer und immer wieder gestellt. Für mich gibt es hierauf nur eine Antwort: Ich wurde in meiner Kindheit von meinem Vater missbraucht. Im Laufe der Jahre nahm der Missbrauch an Intensität zu. Ab meinem 13. Lebensjahr vergewaltigte er mich. Mit 16 begann ich mich massiv zu wehren, verweigerte mich und drohte mit der Polizei. Dann endlich ließ er mich in Ruhe.

Ich hasse meinen Vater, und dieser Hass, der sich tief in meine Seele hineingefressen hat, übertrug sich auf alles, was männlich und erwachsen ist. Ich habe einen Ekel vor Männern, vor deren Körper, Genitalien, Körperbehaarung, Körpergeruch, Schweiß und Sperma. Alleine der Gedanke, mit einem Mann sexuell zu verkehren, löst in mir starke Ekelgefühle und Brechreiz aus. All dies verbinde ich nicht mit einem Knabenkörper. Vor meinem jungen Liebhaber muss ich keine Angst haben, dass er mir Schmerzen zufügt, auch nicht beim sexuellen Verkehr. – Mit einem Mann, da bin ich mir absolut sicher, könnte ich niemals vergleichbare Orgasmen erleben.

 

 

Homes: Würden Sie der Auffassung zustimmen, dass es eine Vielzahl von Frauen gibt, die in ihrer Kindheit missbraucht oder vergewaltigt wurden, die auch so empfinden und sich für die Pädophilie entschieden haben beziehungsweise entscheiden?

 

 

Mayer: Ja! Die pädophilen Frauen, mit denen ich mich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch treffe, haben von ihren Vätern sexuelle Gewalt erlebt. Eine Frau wurde auch von der Mutter brutal missbraucht.

 

 

Homes: Wenn Sie ehrlich zu sich selbst sind, müssen Sie dann nicht das Ungleichgewicht innerhalb der pädophilen Beziehung anerkennen?

 

 

Mayer: Ich lege absoluten Wert auf eine gleichberechtigte Partnerschaft. Die wunderschöne leidenschaftliche Liebesbeziehung zwischen meinem Freund und mir ist geprägt von gegenseitiger emotionaler Zuneigung und Zärtlichkeit, die wir beide immer wieder aufs Neue intensiv ausleben. Mit ihm und durch ihn bin ich wieder das kleine Mädchen, umgeben von seiner kindlichen Leidenschaft. Mein kleiner Freund stillt das nie enden wollende Verlangen des kleinen Mädchens nach Zärtlichkeit. Das kleine Mädchen, das in den Händen seines jungen Liebhabers die brutal entrissene Kindheit wieder und wieder und wieder durchlebt.

 

 

Homes: Existiert für Sie ein nennenswerter Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Pädophilie?

 

 

Mayer: Ja! Meiner festen Überzeugung nach wenden Frauen keine Gewalt an. Männer hingegen üben, von wenigen Ausnahmen sicherlich abgesehen, Gewalt aus. Ihnen geht es um Machtausübung, Kontrolle und Unterwerfung des Kindes.

 

 

Homes: Glauben Sie im Ernst, dass diese Attribute nur und ausschließlich auf männliche Pädophile zutreffen? Ist es nicht vielmehr so, dass es gerade auch bei Frauen Pädophile gibt, die Gewalt, zum Teil schlimmste Gewalt anwenden, um sich an Kindern sexuell zu befriedigen? Anders gefragt: Geht es ihnen nicht auch um das Ausleben von Macht, Kontrolle und Unterwerfung?

 

 

Mayer: Ich muss zu geben, dass ich das nicht ganz ausschließen kann, dass es vereinzelt auch Frauen gibt, die Gewalt anwenden. Das sind dann aber ganz bestimmt Einzelfälle.

 

 

Homes: In der gesamten Fachliteratur findet man zum Thema pädophile Frauen wenig. Sehr vereinzelt gibt es Untersuchungen, in denen betroffene Frauen und vor allem Mütter, die wegen Missbrauchs von Kindern Haftstrafen absitzen müssen, befragt wurden. Die Sexualstraftäterinnen führten als Erklärung dafür, warum sie Kindern sexuelle Gewalt antaten, in erster Linie ins Feld: Die (Ehe-)Partner hätten ihre Bedürfnisse nach Nähe, Zärtlichkeit, Körperkontakt und Sexualität nicht befriedigt. Einige führten aber auch ganz offen an, sie hätten aus Wut und Rache gegenüber den (Ehe-)Partnern die Kinder missbraucht. Mit anderen Worten: Die Sexualstraftäterinnen tobten ihre Wut und Rache an den Kindern aus, indem sie diese malträtierten und sich an deren Körper befriedigten.

 

 

Mayer: Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine von ihrem Ehemann enttäuschte Frau, die von ihm unterdrückt wird, aus Wut oder Rache das gemeinsame Kind sexueller Gewalt aussetzt. Das gilt auch für das mögliche sexuelle Versagen des Mannes. Es übersteigt meine Vorstellungskraft, dass Mütter, die innerhalb der Ehe sexuell unbefriedigt sind, ihre Kinder als Sexualobjekte benutzen.

 

 

Homes: Leider entspricht dies der Realität. Im Übrigen: Nach außen hin fallen missbrauchende Mütter nicht auf, da der Missbrauch unter dem Deckmantel der „umsorgenden“, „behütenden“, „pflegenden“, „aufopferungsvollen“ und „hingabewilligen“ Mutter stattfindet. Diese missbrauchenden Mütter profitieren von der gesellschaftlichen Glorifizierung der Mutter als asexuelles Wesen. Ihr Vorteil: sie sind vor Strafverfolgung geschützt.

 

 

Mayer: Alleine die Vorstellung, dass Mütter ihren Kindern unter dem Deckmantel ihrer Mutterrolle sexuelle Gewalt antun, ist schwer zu ertragen. Sollte dies der Wirklichkeit entsprechen, und daran habe ich ganz erhebliche Zweifel, müssten entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um diese Kinder vor weitere Übergriffe zu schützen.

 

 

Homes: Müssen Kinder nicht auch vor pädophilen Frauen, die keine eigenen Kinder haben, geschützt werden?

 

 

Mayer: Nein! Für mich existiert ein wichtiger Unterschied zwischen pädophilen Frauen, die keine Kinder haben, und Müttern, die ihre Kinder missbrauchen.

 

 

Homes: Wo konkret liegt dieser Unterschied?

 

 

Mayer: Bitte haben Sie dafür Verständnis, wenn ich mich hierzu nicht weiter äußere.

 

 

Homes: Sie treffen sich regelmäßig mit anderen betroffenen Frauen zum Erfahrungsaustausch. Können Sie mir berichten, was dort besprochen wird?

 

 

Mayer: Diese Treffen finden naturgemäß anonym statt. Wir diskutieren über Sehnsüchte, Träume, Hoffnungen, Ängste. Einige von uns berichten immer wieder von dem Versuch, mit Kindern in Kontakt zu kommen und davon, dass es dann doch nicht zu einer Kontaktaufnahme kommt, weil die Angst vor der kindlichen Reaktion zu groß ist. Noch größer ist die Angst vor Entdeckung und Strafverfolgung.

 

 

 

 

RAHMEN-ENDE

 

Der weibliche Anteil an Gewalt und sexuellen Missbrauchsdelikten wird fast ausnahmslos geleugnet und totgeschwiegen. Insbesondere feministische Autorinnen, die zahlreich zum Thema publiziert haben, verschweigen entweder diese Tatsache oder erwähnen es am Rande, sie bagatellisieren und relativieren es gleichzeitig. Ihre Befürchtung: Wenn man die Tatsache anerkennt, dass es Frauen und Mütter gibt, die Kinder, ihre Kinder sexuell missbrauchen, könnte man zum Schluss kommen, dass es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede beim sexuellen Missbrauch gibt. Dies wiederum habe möglicherweise eine Rückkehr zu geschlechtsneutraler Theorie und Praxis zur Folge. Zudem führe dies zu einer Relativierung und Umschreibung der Geschichte des sexuellen Kindesmissbrauchs.

Zu groß ist die Angst, dass die öffentliche Diskussion über missbrauchende Frauen und Mütter den Feminismus, aber auch die vorwiegend feministisch geprägten Hilfs- und Beratungsstellen in Frage stellen und in ihren Grundmauern erschüttern könnte.

Die Mutter als Kindesmissbraucherin fügt sich nicht in das feministische Bild von der Frau als Opfer patriarchalischer Gewalt. Zum feministischen Bild gehört es zwangsläufig, den sexuellen Missbrauch von Kindern immer nur in Verbindung mit männlicher Macht und Aggression zu sehen: In erster Linie wurden ausschließlich Mädchen als – potentielle – Opfer männlicher sexueller Gewalt begriffen. Die Jungen wurden den gewalttätigen Männern gleichgestellt: sie waren nach der feministischen Doktrin und Ideologie – wie auch ihre älteren, erwachsenen Geschlechtsgenossen – mindestens potentielle Mädchen- und Frauenvergewaltiger.

Dieses jungen- und männerfeindliche Gesamtbild wird auch heute noch von der (radikal-)feministischen Bewegung, die wiederum sehr von in ihrer Kindheit missbrauchten weiblichen Opfern und lesbischen und radikalen Frauen dominiert ist, suggeriert.

Dieses (radikal-)feministische Gesamtgebilde schlägt sich auch auf die (Frauen-)Forschung nieder: Während es über missbrauchende Männer, Väter, Stiefväter mittlerweile unzählige Fachbücher, Beiträge in Fachzeitschriften, Studien und Untersuchungen gibt, existiert über missbrauchende Frauen, Mütter, Stiefmütter usw. hingegen kein derartiges Konvolut an Materialien.

Die mit diesem jungen- und männerfeindlichen Gesamtbild zusammenhängende exzessive Missbrauchskampagne – insbesondere die in den neunziger Jahren (an dieser Stelle sei erinnert an die „Wormser“, „Montessori“ und „Nordhorner“ Prozesse) – zeigt unstrittig, dass viele kindliche Opfer, die nie Opfer sexuellen Missbrauchs waren, erst durch den Aufdeckungseifer und die Verfolgungssucht selbsternannter „Missbrauchsjägerinnen“, „Aufdeckerinnen“ und „Aufklärerinnen“ (und deren von Absolutismus geprägte Parteilichkeit) viktimisiert worden sind. Für den Verfasser stellen sich in dem Zusammenhang folgende Fragen:

 

 

• Findet insbesondere in den parteilich-feministischen Beratungs- und Hilfsvereinen eine Instrumentalisierung der kindlichen Opfer zu Gunsten von Feminismus und deren „Kampf gegen das Feindbild Mann“ statt?

 

 

• Werden kindliche (mutmaßliche) Opfer benutzt im „Krieg gegen das Patriarchat“, im „Krieg gegen den männlichen Phallus“?

 

 

Dass die Instrumentalisierung von missbrauchten und nicht-missbrauchten Kindern tatsächlich bittere Realität zu sein scheint, bestätigte dem Verfasser eine frühere Mitarbeiterin einer Beratungsstelle für missbrauchte Mädchen und Frauen (siehe hierzu das Interview auf Seite 455).

 

 

„Wir haben die Kinder benutzt“, gesteht die Beraterin im Interview, „die, die wirklich missbraucht worden sind, und die, die erkennbar nicht missbraucht wurden, und die wir trotz dieses Wissens zu Opfern erklärt haben. So wird aus dem sexuell missbrauchtem Opfer noch einmal ein Opfer. Und das nicht missbrauchte Kind wird so erst erklärtermaßen zu einem Opfer gemacht. Sie sind alle auch Opfer der parteilich-feministischen Aufklärungs- und Hetzkampagne und des feministischen Krieges gegen alles Männliche.“

Und über die hochsuggestive Aufdeckungsarbeit berichtet sie:

„Natürlich war auch mir bewusst, dass das ständige Fragen, Abfragen, Nachfragen die Kinder verunsichert, verwirrt, verängstigt hat, das ist gar keine Frage. Und natürlich haben die Kinder darunter gelitten. Die Befragung beinhaltete immer das uneingeschränkte Ziel, mit absoluter Präzision hinsichtlich der Suggestion an die Kleinen massiv heranzutreten. Die Fragestellung, geprägt durch die Parteilichkeit, war entsprechend hochsuggestiv. Die Aufdeckungsarbeit mit Hilfe anatomischer Puppen und Kinderzeichnungen wurde von uns völlig voreingenommen betrieben. Wir haben entsprechend total willkürliche Deutungen vorgenommen. Wir haben in allem immer nur ‚Signale‘, Indikatoren für einen sexuellen Missbrauch sehen wollen. Maßgeblich bei der Diagnostik waren immer unsere eigenen aggressiven Phantasien, die die bewusste Vorstellung prägten, der Missbrauch habe bei jedem einzelnen Kind auch tatsächlich stattgefunden. Und wir haben unsere eigenen Missbrauchserfahrungen und die hieraus resultierende Verzweiflung, Wut, Aggressionen, ja Hass auf alle Männer und Väter in die Kinder hineinprojiziert. Die Befragung der Kinder war eindeutig eine Gehirnwäsche: Den ‚Erinnerungen‘ der Mädchen haben wir nachgeholfen, sie notfalls korrigiert, wenn uns die Antworten nicht zufrieden stellten. Wir haben ihnen dann Worte, Sätze in den Mund gelegt, ja aufgedrängt. Auch ich verfolgte unentwegt das Ziel, aus diesen Mädchen Opfer zu machen, egal, ob sie nun sexuell missbraucht wurden oder nicht. Wir haben, nein, wir wollten selbst fest daran glauben, dass jedes der Kinder tatsächlich Opfer von brutaler Männergewalt geworden ist. Deshalb der Slogan: ‚Wir glauben jedem Opfer, denn in solchen Fällen lügen Kinder nicht‘.“

 

 

Warum gibt es sehr interessierte Kreise, die in unverantwortlicher Weise wider besseres Wissen mit Horrorzahlen über die Häufigkeit sexuellen Kindesmissbrauchs jonglieren? Ist die Beantwortung dieser Frage in der Tatsache zu finden, dass eine langlebige Legitimation und Existenzberechtigung der Beratungs- und Hilfsvereine, vor allem jener, die parteilich-feministisch orientiert und geprägt sind, erst dann gewährleistet ist, wenn man öffentlichkeitswirksam mit Horrorzahlen durchs Land zieht (wie eben viele fast ausschließlich parteilich-feministische Protagonistinnen erkannt haben)? Anders gefragt: Ist es die Angst, ein schwer erkämpftes Terrain – konkret: das „Monopol“, das sie beim Thema sexueller Kindesmissbrauch innehaben – kampflos aufgeben zu müssen – mit der Folge, dass sie nach einer neuen Legitimation und somit Existenzberechtigung händeringend suchen müssten?

Mindestens 300 000 missbrauchte Kinder jährlich: eine Horror-Zahl, die seit 1984 in den Medien und in zahlreichen Fachbüchern immer wieder gebetsmühlenartig genannt und wiederholt wird. Für den Verfasser steht außer Frage: Das Jonglieren mit dem Leid der tatsächlich sexuell missbrauchten Kinder zugunsten der Missbrauchs-Aufklärungs-Kampagne ist verantwortungslos.

 

 

Dem Verfasser stellt sich in dem Zusammenhang die Frage: Würde die Zahl 300 000 (und mehr) vielleicht erst dann Realität, d.h. wirklich stimmen,

 

 

• wenn man viel mehr um Sachlichkeit und Objektivität bemüht und insbesondere in der Hell- und Dunkelfeldforschung die Bereitschaft vorhanden wäre, die Mutter und Frau ebenfalls als Täterin, als Kindesmissbraucherin zu berücksichtigen;

• wenn die von (Radikal-)Feministinnen und der (radikal-)feministischen Missbrauchsforschung sehr großzügig und weit ausgelegten Missbrauchsdefinition auch auf missbrauchenden Mütter (und Frauen) Anwendung finden würde;

• wenn männliche wie weibliche Missbrauchsopfer ihr Schweigen, die „Mauer des Schweigens“ aufgeben bzw. zum Einsturz bringen?

 

 

Wie hoch würde der tatsächliche weibliche Täteranteil ausfallen?

 

 

Das Schweigen der Opfer beiderlei Geschlechts verdeckt unstrittig das ganze Ausmaß der sexuellen Gewalt durch Frauen und Mütter. Das vorliegende Buch soll genau aus dem Grund auch männliche und weibliche Opfer von weiblichen Tätern ermutigen, aufzubegehren und sich an die Öffentlichkeit und Strafjustiz zu wenden. Solange sie schweigen, profitieren die weiblichen Kinderschänder sowie die (radikal-)feministische Bewegung.

 

 

Wie das hier vorliegende Buch beweist, muss mit Blick auf die aufgeführten Fakten die Geschichte des sexuellen Kindesmissbrauchs umgeschrieben, wenn nicht gar neu geschrieben werden. Hierfür spricht bereits folgender Tatbestand: Die Missbrauchsrate für weibliche Täter, die in internationalen Studien mit bis zu 80 Prozent und in nationalen (deutschen) Studien bis zu 40 Prozent angegeben werden, zeigen unstrittig, dass in der gesamten Missbrauchsforschung und Öffentlichkeit dringend ein Umdenkungsprozess sowie eine Diskussion über Frauen und Mütter als Kindesmissbraucherinnen stattfinden muss.

 

 

Möglicherweise findet dieser Umdenkungsprozess bei den Müttern bereits statt? Der Bremer Soziologe und Universitätsprofessor Gerhard Amendt (1993, S. 2, 3) befragte im Rahmen einer Studie im Frühjahr 1992 unter Berücksichtigung der alten und neuen Bundesländer 903 Frauen u. a. über die Grenzen, die sie in „ihrer Beziehung zum Sohn ziehen, welche sie nicht ziehen, wie sie das tun, und welche Widersprüche sich dabei für ihre Gefühlswelt ergeben und welche Gefühle sie häufig außer acht lassen“.

 

 

Ein Ergebnis von Amendts (1993, S. 30) Befragung sei an dieser Stelle wiedergegeben:

„Das erstaunliche und allen gängigen Weiblichkeitsideologien widersprechende Ergebnis ist, dass nur 4,1 % der Frauen der Ansicht sind, dass ‚Mütter ihre Söhne nicht missbrauchen‘. Im Westen beträgt der Anteil sogar nur 2,0 %, im Osten hingegen 6,1%. ‚Dass Mütter es viel seltener tun (als Väter)‘ ist die Meinung von 64,5 % aller Frauen. Wobei auch hier der Anteil im Osten etwas höher liegt (im Osten: 69,5 %, im Westen: 59,6 % - Anm. d. Verf.). ‚Mütter machen es anders‘ ist die Meinung von 41 % der Frauen in den westlichen und 28,1 % in den östlichen Bundesländern (35 % aller Frauen vertreten diese Meinung - Anm. d. Verf.).“

 

 


 

 

"Geschlechtsstereotype bei der Wahrnehmung von Situationen als <sexueller Missbrauch>

Eine experimentelle Studie"

Arnold Hinz

in: "Zeitschrift für Sexualforschung" 2001; 14: 214-225

 

 

Übersicht: 670 Jugendliche und junge Erwachsene beurteilten fiktive Szenen, in denen eine Interaktion eines Erwachsenen mit einem Kind oder einer abhängigen Person (Schüler/Schülerin, Patient/Patientin, Sohn/Tochter, Neffe/Nichte usw.) geschildert wird, unter dem Gesichtspunkt, ob die Handlung/Annäherung einen "sexuellen Missbrauch" darstellt. In der Hälfte der Szenen sind Männer Akteure und Mädchen Adressaten der Kontakte, in der anderen Hälfte sind Frauen Akteure und Jungen Adressaten. Die Mann-Mädchen-Szenen werden sehr viel häufiger als Missbrauch wahrgenommen als die Frau-Junge-Szenen, das heißt, in der Beurteilung der Probanden werden Männer häufiger als Frauen zu Tätern, Mädchen häufiger als Jungen zu Opfern. Die Ergebnisse werden nach Szenen (Art der Handlung/Annäherung) und nach dem Geschlecht der Befragten differenziert und die Implikationen der Befunde für die Missbrauchsdebatte diskutiert.

Schlüsselwörter: Geschlechtsrollenstereotype; Geschlechtsunterschiede; Missbrauch; sexuelle Gewalt

 

 

Zeitschrift für Sexualforschung

© Georg Ihieme Verlag Stuttgart New York

ISSN 0932-8114

Redaktion: Tel 069-6301-7614 oder -5625

 

Mail: z.sexualforsch@em.uni-frankfurt.de


 

 

Mutter gab 6-Jährigem immer noch die Brust

Wenn eine Mutter ihren Sohn mit 6 immer noch stillt - ist das sexueller Missbrauch? Ein Familienrichter in Chicago muss das entscheiden. Eine Babysitterin hatte die Mutter (32) des Jungen angezeigt. Der Junge habe sich mehrfach gegen das Stillen gewehrt, hieß es. die Mutter bestritt die Vorwürfe. Ihr Sohn komme zu ihr und bitte sie, ihm die Brust zu geben. Stillen habe nichts mit Sex zu tun. "Es geht mir um die Nähe zum Kind", sagte sie. Das Jugendamt entzog der Frau bereits das Sorgerecht, der Richter hat nun das letzte Wort.

aus: "Bild", 12.12.2000

 


 

 

 

Von der Mutter missbraucht

"Die 14-jährige Silvia verließ weinend den Gerichtssaal. >Ich will nicht, dass meine Eltern ins Gefängnis kommen<, sagte sie gestern den Richtern. Die Verzweiflung des Mädchens hat eine lange Geschichte: Silvia ist von ihrer Mutter und von deren Lebensgefährten missbraucht worden. Etwa seit ihrem siebenten Lebensjahr kam es laut Anklage zu den Übergriffen. Sivlia erstattete im Sommer 1999 Anzeige. ... Silvias Mutter Monika L. ist gelernte Erzieherin. ... Sie saß dabei, als ihre Tochter missbraucht wurde. ... Die Staatsanwältin warf der Mutter vor, sie habe durch ihr Verhalten Beihilfe zum schweren sexuellen Missbrauch ihrer Tochter geleistet. ... Gegen Monika L. beantragte die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten. Dieter P. (der Lebensgefährte) soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für fünf Jahre ins Gefängnis."

aus "Tagesspiegel", 7.3.2001

 

 

Abwesende Väter, übergriffige Mütter?

"Weil viele Väter sich entziehen - und dies ist ja nicht nur in der Sexualaufklärung der Fall -, werden die Mütter häufig zum dominanten Elternteil. 
So scheint die Abgrenzung von der Mutter eines der Hauptprobleme von Jungen zu sein. Verständlicherweise fühlen sich Mütter gerade auf dem Gebiet der Sexualaufklärung von Jungen zugleich eher unsicher. Viel Frauen bewegen sich - oft unbewußt oder im Gewand von Fürsorglichkeit verborgen - am Rande oder im Bereich spezifisch weiblicher Formen von sexuellen Übergriffen. Den Vätern käme neben der Entlastung der Mütter im Erziehungsalltag auch eine weitergehende Entlastungsfunktion der Beziehung zwischen Sohn und Mutter zu - Aufgaben, denen sich viele Männer nicht stellen."


aus "Ein Mann (k)ein Wort? Sexualität, Kommunikation und Gesundheit von Jungen", 
in: Forum Sexualaufklärung , 2-3/1996, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 

 


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