Suizid

Unterhaltszahler


 

 

 

Unterhaltspfändung - "Vermisster tot unter Messe-Halle gefunden

Erwin Nischan tötete sich offenbar wegen finanzieller Probleme selbst

Die Leiche des seit Februar vermissten Erwin Nischan ist jetzt in einem Keller unter der Messehalle 24 gefunden worden. Dort hat er sich vermutlich das Leben genommen. Der aus Wilmersdorf stammende 60 Jahre alte Elektriker arbeitete seit 30 Jahren bei der Messe und hatte auch Schlüssel zu den Kellern. Er war seit zwölf Jahren Diabetiker und brauchte täglich Insulin. Seine Frau hatte ihn Ende Februar als vermisst gemeldet. Der Tagesspiegel hatte in der dritten Folge der Serie über Vermisste in Berlin am 27. März über Nischan berichtet.

Auf der Suche nach dem verschwundenen Nischan hatte man zwar auch auf dem Messe-Gelände gesucht, aber wegen der Größe und der zahllosen Keller offenbar nicht überall. Nischan hatte die Kellertür von innen verschlossen, und war daher auch nicht vom Wachdienst gefunden worden, der meist nur prüft, ob die Türen verschlossen sind. Erst der Verwesungsgeruch veranlasste die von Messe-Mitarbeitern informierte Polizei, die Tür aufzubrechen. Die Todesursache wird sich nur sehr schwer ermitteln lassen, da die Leiche bereits weitgehend verwest war.

Nischan hatte am 22. Februar um 18.30 Uhr seine Wilmersdorfer Wohnung verlassen. Sein Auto blieb vor der Tür stehen. Hintergrund der Verzweiflungstat sind möglicherweise finanzielle Schwierigkeiten. Er hatte Probleme mit den Unterhaltszahlungen an seine geschiedene Frau. Eine Pfändung war offenbar bereits in die Wege geleitet."

 

"Der Tagesspiegel", SONNABEND, 7. JULI 2001

 

 

 

Kommentar Väternotruf:

Näheres wird man vermutlich zu diesem Fall nicht erfahren. Dass die psychosoziale Situation manch eines unterhaltspflichtigen Mannes häufig alles andere als rosig ist, ist ein offenes Geheimnis.

 

 

 


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