Tod

Vater - Kind - Verwaiste Väter - Trauer


 

 

 

 

Jules langes Leiden

Erstmals hat ein deutsches Gericht Eltern erlaubt, ihr Kind sterben zu lassen

Es war ein Donnerstag im Juni als Jule für immer Ruhe fand. Dafür hatten ihre Eltern gekämpft, zehn Monate lang mit Ärzten, dem Jugendamt und Gerichten gerungen. Dafür, dass ihre vierjährige Tochter endlich erlöst wurde von diesem Leben, das eigentlich keines mehr war. Denn endlich hatte das Oberlandesgericht Hamm den Eltern das Recht zugesprochen, die künstliche Ernährung für die kleine Wachkoma-Patientin einzustellen. Eine einmalige Entscheidung. Was war geschehen?

Bei Jule, zweites Kind von Claudia B. und Sascha R., war im Sommer 2006 ein Tumor in der Lunge diagnostiziert worden. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte im Krankenhaus Bielefeld eine Computertomografie durchgeführt werden. Weil das Kind während der Untersuchung jedoch nicht wackeln sollte, schlugen die Ärzte eine Narkose vor. Routine, hieß es.

Jules letzte Worte, an die sich Sascha R. laut „Spiegel“ erinnert: „Papa, du passt doch auf mich auf?“ Dann nahm die Tragödie ihren Lauf. Was wirklich geschah, ist nicht ganz klar. Fest steht aber: Jule musste reanimiert werden. Ihr Gehirn blieb dabei so lange ohne Sauerstoff, dass es irreparable Schädigungen davon trug – das Kind fiel ins Wachkoma. Jule krampfte, ihr Körper verdrehte sich geplagt von Spastiken, das Kind jammerte.

Doch erst im Oktober schenkte ein Arzt der Düsseldorfer Uni-Klinik den Eltern reinen Wein ein. Jule wird nie wieder der Mensch sein, der sie war. Aufwachen, eine Heilung gar? Ausgeschlossen! Jule bliebe ihr Leben lang angewiesen auf Magensonde und allerlei medizinischtechnisches Gerät. Unterstützung fanden die verzweifelten Eltern beim Münchner Medizinrechtler Wolfgang Putz. Er half ihnen einen Weg zu finden, dass Jule sterben darf: Im Januar nämlich hatten die Eltern beschlossen, ihr Kind nach Hause zu holen. Jules Leben dürfe nicht weiter „brutal verlängert werden“.

Doch der Klinikchef schaltete das Familiengericht ein, das den Eltern kurzerhand teilweise Sorgerecht entzog. Endlich landete der Fall vor dem Oberlandesgericht Hamm, dass den Eltern Recht gab. Und: Die Entscheidung, einer Fortsetzung des lebenserhaltenen Maßnahmen nicht weiter zustimmen zu wollen, erscheine als das Kindeswohl wahrend. Jule starb daheim an den Folgen des Hirnschadens. Der Tumor war offenbar nur eine Schwellung.

http://www.tz-online.de/tzheute/art1061,326555

 

Posteingang 18.10.2007

 

 

 


 

 

 

fifty-fifty Grabflege bei gestorbenen Kindern

 

Mutter darf nur die untere Hälfte pflegen, Vater will die obere

Bizarrer Prozess um Grab des Sohnes

Von TANIA WINTERSTEIN

 

Mutter Angelika C. am Grab ihres Sohnes mit dem Maßband: Exakt 87,5 Zentimeter der Ruhestätte darf sie pflegen. Zu seinem Geburtstag setzte sie eine herzförmige Lampe in die Erde

Als das Paar noch glücklich war: Angelika C. und ihr Mann Georg

Bottrop – Wie sehr müssen sich geschiedene Eltern hassen, dass sie alles vergessen? Anstand, Würde – sogar den Respekt vor dem Grab ihres Kindes ...

Es ist ein unfassbarer Streit, über den jetzt das Amtsgericht Bottrop (NRW) entscheiden musste.

Weil sich ein Ex-Paar nicht einigen konnte, wie das Grab ihres toten Sohnes Marcel († 14) aussehen soll, entschied der Richter: Die Mutter pflegt die untere Hälfte, der Vater die obere.

 

Marcel († 14) wurde verschüttet, als er mit einem Freund in einer Kiesgrube spielte

 

Wie konnte es so weit kommen?

 

Vor neun Jahren trennte sich Angelika C. (39) von ihrem Mann Georg. Als ihr gemeinsamer Sohn vor zehn Monaten beim Spielen in einer Baugrube verschüttet wurde und erstickte (BILD berichtete), brach der erbitterte Streit aus.

Die Mutter: „Ich musste die Trauerfeier und das Grab allein organisieren und bezahlen. Mein Mann sagte nur, dass ich die 300 Euro vom Sparbuch meines Sohnes nehmen und seine Sachen verkaufen soll, dann könnte ich das schon bezahlen. Dann gefiel ihm der Grabstein nicht, er schmiss Kerzen um und riss Blumen heraus, die ich gepflanzt habe. Schließlich wollte er, dass das Grab geteilt wird.“

Damit endlich Frieden herrscht, schlug nun auch der Amtsrichter diese Regelung bei einem Vergleich vor – die Eltern stimmten zu: Nun kümmert sich der Vater um die oberen 87,5 Zentimeter der Ruhestätte, die Mutter um die unteren.

Damit keiner im Bereich des anderen harkt, pflanzt oder gießt, markiert ein Windlicht die Grabesmitte.

Angelika C.: „Ich bin sehr traurig, dass es so ist. Aber ich wollte doch nur, dass mein totes Kind endlich Ruhe findet.“

Ihr Ex-Mann: „Angelika wollte mir die Grabpflege verbieten. Es gab keine andere Möglichkeit, als vor Gericht zu gehen.“

 

 

http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2007/07/21/eltern-grab-streit-0/haelfte-grabpflege,geo=2182322.html

 

 

 


 

 

 

 

"Laßt mich weinen. Ein Vater trauert um seine Tochter"

 

Martin Janssen

Göttingen 1988 (Vandenhoeck Transparent 46)

 

 

"Der Trauer Worte geben. Der Weg eines Vaters durch Trauer und Schmerz"

 

Tom Crider

Bern/München/Wien 1999 (Scherz Verlag)

 

 

 

Fatherloss, How Sons of All Ages Come to Terms with the Death of Their Dads.

Chetik, Neil:  (2001) Hyperion Place of Publication: New York USA

www.fatherloss.com

 

 

 

 

Mein Vater ist ein Wolkenmann

Sluis, Claudia va der

 

Elefanten-Press, Berlin 1999

(Das Buch beschreibt den Tod des Vaters aus Sicht des 6jährigen Bolle - ab ca 6 Jahre)

 

 

 


 

 

 

Eric Clapton

Rockstar, wird im Alter von 57 Jahren noch einmal Vater. Seine 26-jährige Frau Melia McEnery erwartet das zweite Kind des Paares. Gemeinsam haben sie schon eine einjährige Tochter, Julie Rose. Clapton und McEnery hatten am Neujahrstag überraschend geheiratet. Sie lernten sich 1999 in Los Angeles kennen, wo Clapton gerade ein Album aufnahm. Clapton verlor 1991 seinen damals vierjährigen Sohn Connor, als dieser in New York aus dem 53. Stock eines Hochhauses fiel.

aus: "Morgenpost", 7.7.2002

 

 


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