Väterpolitik


 

 

 

Grüne Väterpolitik – Abschied vom Alleinernährer

Väter, die sich Erziehung und Haushalt mit ihren Partnerinnen teilen wollen, sind immer noch Exoten. Männer in Teilzeitjobs oder Krabbelgruppen für Kleinkinder sind nach wie vor die Ausnahme. Aber immer mehr Männer wollen anders leben: Sie wollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen.

Auf der Väterveranstaltung in Nürnberg mit Robert Habeck (Landesvorsitzender Schleswig-Holstein, Schriftsteller) , Dieter Janecek (Landesvorsitzender Bayern) und Ida Hiller (Frauenbeauftragte Nürnberg) stand daher die Frage im Mittelpunkt: Wie müssen sich die Rahmenbedingungen ändern, so dass Männer aktivere Väter sein können?

Ein zentraler Punkt sind dabei flexiblere und kürzere Arbeitszeiten für Männer und Frauen – Robert Habeck merkte allerdings auch an, dass gleichzeitig mehr anerkannt werden müsste, wenn Männer zugunsten der Familie Arbeit reduzieren. Vorbilder für aktive Vaterschaft müssten bekannt gemacht werden und Firmen für ihr Engagement bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie – für Männer und Frauen – belohnt werden. Warum sich im öffentlichen Dienst (z.B. im Schuldienst), der Männern wie Frauen gute Möglichkeiten zur Arbeitszeitreduzierung anbietet, so wenig Männer in Teilzeit finden, bleibt eine offene Frage.

Da sich Männer nach wie vor einem starken Druck ausgesetzt fühlen, für materielle Sicherheit der Familie zu sorgen, halten die Väterpolitiker außerdem weitere finanzielle Entlastungen fürFamilien wichtig. Dass Väter keinen Anspruch auf Sonderurlaub bei der Geburt eines Kindes haben, empfindet Markus Ganserer, Bezirksvorsitzender der Grünen in Mittelfranken, richtiggehend antiquiert. Ida Hiller, Frauenbeauftragte von Nürnberg gab allerdings zu bedenken, dass die Rollenvorstellungen von jungen Männern und Frauen heute immer noch sehr unterschiedlich seien. Denn weitaus mehr junge Frauen als Männer wünschten sich Partnerschaften, in denen Beruf, Kindererziehung und Haushalt gleichmäßig verteilt werden. Eine moderne Väterbewegung sehe sie daher nicht.

Nach dieser ersten Veranstaltung zum Thema in Bayern will Dieter Janecek, Landesvorsitzender in Bayern, die Väterpolitik weiter voranbringen. Die Bundestagsfraktion hat vor kurzem ein Positionspapier zum selben Thema verabschiedet:

http://www.ekin-deligoez.de/uploads/media/090526_BeschlussAK5_Vaeterpolitik.pdf

 

 

http://www.bayern.gruene-partei.de/cms/default/dok/292/292765.gruene_vaeterpolitik_abschied_vom_allein.htm

 

Im Internet gefunden am 05.07.2009

 

 

 


 

Politik für Väter - Wahlprüfsteine der Väterzeitschrift paps

 

Politik für Väter!

Aktive Väter brauchen gute Bedingungen

Väter wollen mehr sein als nur die Ernährer ihrer Familie. Dass sie bei der Geburt dabei sind und im Vorbereitungskurs ist schon so normal, dass man es kaum zu erwähnen braucht. Und nach einer Online-Umfrage auf www.familie.de glauben drei Viertel der Deutschen, dass Männer ihre Kinder genauso gut erziehen können wie Frauen. Wie wichtig Väter sind, das ist inzwischen im Bewusstsein der meisten Menschen verankert – besonders bei den Vätern selbst.

Warum also machen sie nicht, was immer mehr von ihnen wollen? Sicher könnten viele Männer mal etwas mehr Mut und Risikobereitschaft an der richtigen Stelle zeigen und einfach rein gehen in die aktive Vaterrolle.

Was dann auf sie zukommt, schreckt verständlicherweise viele ab. Obwohl die Gesellschaft den neuen Vater will, lässt sie Gesetze und Regelwerke fortbestehen, die Männer immer wieder in ihre traditionellen Rollen zurückdrängen.

Es gibt einen väterpolitischen Reformstau, der aufgelöst werden muss. Eine Anforderung, an der sich jedwede neue Bundesregierung wird messen lassen müssen.

1. Einkommensabhängiges Elterngeld – 80 Prozent im ersten Lebensjahr des Kindes! Derzeit ist Elternzeit zu 95Prozent Müttersache, weil meist der Einkommensausfall für die Familie zu groß wäre, wenn der Vater zu Hause bliebe. Ein nettolohnbezogenes Elterngeld würde den Väteranteil an der Elternzeit verfünffachen – das zeigen die skandinavischen Beispiele.

 

2. Öffentliche Betreuungsangebote: Recht auf einen Kindergartenplatz ab dem ersten Lebensjahr, Ausbau der Ganztagsschule zu einem integrierten Lernort, der musische, sportliche, soziale Fähigkeiten fördert – das würde die Vereinbarkeitsprobleme auch von Vätern lösen helfen!

 

3. Arbeitszeiten: Die Trendwende der letzten Jahre von der Verkürzung der Arbeitszeit zu ihrer Verlängerung ist ein geschlechterpolitischer Rückfall ohnegleichen. Die Männer, die immer noch immer noch den größeren Anteil zum Familieneinkommen beitragen, werden durch Arbeitszeitverlängerung immer mehr auf diese Rolle festgelegt. Sie werden immer weiter von ihren Kindern abgedrängt und zwangsläufig werden Frauen wieder stärker an Heim und Herd gefesselt. Deswegen: Männer gegen länger, wie eine paps-Kampagne firmierte, Arbeitszeitverkürzung statt Gute-Nacht-Kuss-Papi!

 

4. Familienfreundliche Betriebe: In der Alltagskultur von Unternehmen müssen auch Männer in ihren familiären Bezügen wahrgenommen werden. Auch Väter brauchen flexible Arbeitszeiten, um Kinder zur Schule bringen, vom Kindergarten abholen oder bei Krankheit versorgen zu können. Die biografisch unterschiedlichen Anforderungen an die Vaterrolle müssen in flexiblen Lebensarbeitszeitmodellen Berücksichtigung finden.

Familienfreundliche Betriebe nehmen auch Rücksicht auf die Sondersituationen von Trennungsvätern.

 

5. Teilzeitarbeit: Bisher eine Frauendomäne. Um den Männeranteil zu erhöhen, muss Teilzeitarbeit besser abgesichert werden. Teilzeitarbeit ist nicht Fahnenflucht vor der Arbeit, sonder Verantwortungsübernahme in der Familie. Deswegen darf Teilzeit nicht mit Einschränkungen der beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten bestraft werden. Die Rückkehr auf einen gleichwertigen und für einen Mindestzeitraum von sechs Monaten auch auf den gleichen Arbeitsplatz muss garantiert werden.

6. Ehegattensplitting: ein Relikt aus patriarchaler Vorzeit. Mit dem Splittingvorteil wird das Zuhausebleiben der Mutti und die vorrangige oder alleinige Berufstätigkeit des Mannes gefördert. Um Kinder geht es gar nicht. Weg damit!

 

7. Sorgerecht: Noch immer können unverheiratete Männer das Sorgerecht nur bekommen, wenn die Mutter dem zustimmt. Vater von Mutters Gnaden? Wir fordern, dass grundsätzlich beide Eltern für ihre Kinder sorgeberechtigt sind!

 

8. Trennung und Scheidung: Nach einer Scheidung wird der getrennte Vater, bei dem das Kind nicht wohnt, wie ein Single besteuert. Obwohl für die Kinder in zwei Wohnungen Zimmer da sein müssen und eingerichtet sein wollen. Wir fordern: Gleiche steuerliche Veranlagung für Eltern, egal, ob sie getrennt oder zusammen wohnen! Außerdem besteht für Väter eine Pflicht, mit ihren Kindern Umgang zu haben. Da fallen oft erhebliche Fahrt- und Unterbringungskosten an. Wir fordern, Umgangskosten steuerlich geltend machen zu können!

 

9. Umgangsvereitelung: Viele getrennt lebende Väter beklagen, dass ihnen trotz richterlichen Beschlusses ihre Kinder immer wieder vorenthalten und Besuchszeiten nicht eingehalten werden. Wir fordern, Umgangsvereitelung tatsächlich zu bestrafen, wenn nötig sogar mit dem Entzug des Sorgerechts.

Die Verfahren müssen schnell durchgeführt werden, damit Väter und Kinder nicht dauerhaft entfremdet werden. In diesem Zusammenhang sind auch verpflichtende Fortbildungen für Richter und andere beteiligte Professionen sinnvoll.

 

10. Zweite Chance: Hohe Unterhaltskosten für die erste Ehefrau und ihre Kinder belasten Väter oft so erheblich, dass sie sich in einer neuen Partnerschaft keine weiteren Kinder leisten können. Wir fordern, Unterhaltshöhe und –dauer für die Ex-Ehefrau zu begrenzen und Kinder aus allen Partnerschaften gleichzustellen!

 

11. Hartz IV: Vom gerade mal die eigene Existenz sichernden Arbeitslosengeld II können nach einer Trennung Fahrtkosten zu Besuchen bei den Kindern meist nicht bezahlt werden. Außerdem führt die Begrenzung des Wohnraums von ALG-2-Empfängern dazu, dass getrennt lebende Väter ihren Kindern kein eigenes Zimmer mehr zur Verfügung stellen können. Hier muss dringend nachgebessert werden!

 

12. Väterbeauftragter: Männer- und Väterfragen müssen Bestandteil Bestandteil von Geschlechterpolitik in Ministerien, Verwaltungen und Unternehmen werden. Geschlechterdemokratie statt Geschlechterkampf!

 

 

Werner Sauerborn, Ralf Ruhl,

Vorstand von paps e.V.

Mit freundlichem Gruß

Ralf Ruhl

 

Redaktion "spielen und lernen"

Kaiser-Joseph-Str. 263

79098 Freiburg

Tel. 0761/70578535

Fax 0761/70578539

E-Mail: ralf.ruhl@familymedia.de

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www.familie.de

 

 

06.09.2005

 

 


 

 

 

PDS-Möchtegern-Mutter Gregor Gysi bei "Spiegel- online".

 

 

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,232872,00.html

 Der Ex-Suppenkasper des Berliner Senats gibt unter anderem zu Protokoll: "Wer Mütter gegen ihren Willen zwingt, Vätern gewisse Rechte zu geben, macht Probleme größer, nicht kleiner. Die Hauptverantwortung muss hier bei der Mutter liegen." Keine historische Dialektik diesmal, sondern ontologischer Dezisionismus: Es sei die Frau! Von Ernst Thälmann bis Carl Schmitt, von Rosa Luxemburg bis Anita Heiliger hat Gysi wirklich alles im Angebot, zu jedem Preis und in jeder Qualität.

01/2003

 

 


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