Zwangsehe
Samstag, 27. November 2004
Jugendamt kümmert sich um Kinder von ermordeter Mutter
Die dreijährige Eda, die am Donnerstag den Mord an ihrer 21 Jahre alten Mutter Semra mitansehen mußte, befindet sich in der Obhut des Reinickendorfer Jugendamtes. "Wir sind umgehend informiert worden und kümmern uns um die Tochter und den sechs Jahre alten Sohn der Getöteten", sagte die Leiterin des Reinickendorfer Jugendamtes, Lisa Westermann.
Wie die Polizei mitteilte, hatten das spätere Opfer und ihr ehemaliger Mann Cengiz am Donnerstag einen Termin beim Jugendamt, um Sorge- und Besuchsrechtsstreitigkeiten um die dreijährige Eda zu regeln. Auf dem Rückweg lauerte ihr der 25jährige Cengiz an einer Telefonzelle am Eichborndamm auf und stach sie nieder. Zudem bedrohte er Passanten, die helfen wollten. Er wurde einem Haftrichter vorgeführt.
banjo
Pressedienst - Aktuelles
Auf offener Straße niedergestochen
Reinickendorf
Die Umstände des Tötungsdelikts zum Nachteil der 21-jährigen Frau, die gestern in Reinickendorf von ihren 26-jährigen geschiedenen Mann erstochen wurde, konnten aufgeklärt werden.
Den geführten Ermittlungen zufolge war das Opfer in Begleitung ihrer 3-jährigen Tochter sowie einer Bekannten – von einem Termin beim Jugendamt kommend – auf dem Heimweg. An einer öffentlichen Telefonsäule wurde sie vom türkischen Kindesvater mit einem Messer angegriffen. Der Beschuldigte stach mehrfach auf sein Opfer ein und hinderte Passanten und Rettungskräfte daran einzuschreiten, indem er auch diese Personen mit einem Messer bedrohte. Weitere Verletzte gab es jedoch nicht – die junge Frau starb noch am Tatort.
Dem Tatverdächtigen war der Aufenthaltsort des Opfers bekannt, da auch dieser zum besagten Termin beim Jugendamt bestellt war. Hintergrund sind Sorge- und Besuchsrechtsstreitigkeiten der Betroffenen um das gemeinsame 3-jährige Kind. Der Beschuldigte ließ sich beim Eintreffen der ersten Polizeikräfte widerstandslos festnehmen. In seiner Vernehmung war er weitgehend geständig. Als Motiv für die Tat benannte er die eskalierenden Streitigkeiten um das Sorgerecht der gemeinsamen Tochter. Ob es sich hierbei um das tatsächliche Motiv handelt, kann derzeit nicht bewertet werden; die Ermittlungen hierzu dauern an. Opfer und Täter waren mehrere Jahre verheiratet. Inwiefern es sich hierbei um eine sogenannte Zwangsehe handelte, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden.
Nach angeblichen Gewalttätigkeiten in der Ehe seitens des Beschuldigten kam es vor ca. 1 ½ Jahren zur Trennung und im September dieses Jahres zur Scheidung der Ehe. Der Beschuldigte wird heute zum Erlass eines Haftbefehls wegen Totschlags einem Richter vorgeführt.
http://www.meinberlin.de/sixcms/detail.php?template=detail_polizeiticker&url=archiv/23202/index.html